„Jesus küsst Dich“

Der Guhl von KalkuttaGerade erst musste sich der viel zu freundliche Richard Dawkins vor Kerners Ketzertribunal die Frage nach dem Sinn eines offensiven Atheismus gefallen lassen – und schon bekommen wir eine der möglichen Antworten in der Praxis demonstriert:

Mit ihrem fundamentalistischem Nein zum selbstbestimmten Sterben maßen sich die deutschen Christen einmal mehr einen moralischen Alleinvertretungsanspruch für die Gesamtgesellschaft an.Sterbehilfe: Kirchen attackieren Dignitas …

Neben dem immer und immer zu recht verdächtigen Bischof Mixa, meldet sich auch der EKD-Vorsitzende Bischof Wolfgang Huber unvermeidlicher- weise zu Wort. Soweit geht das deutsche Beliebigkeitschristentum dann doch nicht, als dass es sich nicht zu uns herabließe, um den jüngsten Vorstoß der Sterbehilfeorganisation Dignitas zu verurteilen. Jetzt kann man gewerbsmäßig erbrachte Sterbehilfe nach Art von Dignitas durchaus kritisch betrachten. Alleine die Tatsache bleibt, dass solche Angebote auf eine reale Nachfrage treffen. Es gibt offensichtlich Menschen, die sich aus nachvollziehbaren Gründen gerne beim Sterben helfen ließen, ohne ihre Helfer in juristische Probleme zu bringen.
tagesanzeiger.ch: Plädoyer für die Sterbehilfe vom Hugo Stamm …

Was die frommen Gottesleute der selbstgewählte Freitod schwerkranker Menschen überhaupt angeht, bleibt allerdings völlig unklar. Schlimmer noch, die moralische Oberhoheit der Amtskirchen wird in der Öffentlichkeit nicht mal mehr diskutiert
. Die öffentlich-rechtliche Auseinandersetzung mit Religion und Atheismus …
Über die eigentlichen Motive solcher Übergriffe kann nur spekuliert werden. Soviel sei aber gesagt: Das christliche Verhältnis zu leidenden Menschen ist traditionell autoerotisch – wenn man solchen Übergrifflichkeiten das Prädikat einer sexuellen Praktik überhaupt zugestehen mag. Schon Mutter Teresa Der Guhl von Kalkutta … tröstete qualvoll sterbende Opfer gerne mit den Worten: „Jesus küsst Dich“. Unnötig zu erwähnen, dass der albanische Todesengel grundsätzlich auf Schmerztherapie verzichtete – schließlich bringt der Schmerz die Seelen näher zu Jesus.Und so wollen wir es auch weiter in der deutschen Realität praktizieren: Patienten werden erst entmündigt und dann – bei lebendigem Leib – auf Kosten der Sozialversicherungen möglichst langsam ausgeweidet.

 

 

 

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