Matthias Matussek, ein Freak-Unfall verabschiedet sich?

Frohe Kunde von der Elbe: Dem Spiegel-Kulturchef Matthias Matussek wird die Kündigung nahegelegt. Nach dem Abgang seines Gönners Stefan Aust erwischt es jetzt die selbstgemalte Ikone der katholischen Deutschtümelei.

Schade eigentlich, wir hatten so viel Vergnügen an dem Mann. Erinnert euch an Matusseks grandiosen Auftritt im ARD-Presseclub. Wie er mit hochrotem Kopf auf den stellvertretenden Chef des Handelsblatts, Roland Tichy einbrüllte. Der wollte nämlich seine These von einem neuen deutschen Nationalgefühl nicht teilen. „Sie sind ein ganz linker Finger! Sie mache ich fertig!“ …

Anrührend, wenn sich Matusseks Blick bei der Erwähnung jesuitischer Sekundärtugenden entrückt trübte und ebenso unvergesslich sein Griff zur stets gutgefüllten Wertestreubüchse. Idomeneo-Debatte mit Matthias Matussek … – dazu das liebevoll mit einem kleinen Deutschlandfähnchen arrangierte Bücherregal im Hintergrund seines Videoblogs.

Aber weder sein pittoreskes Weltbild noch dessen suboptimale Präsentation sind der Grund für Matusseks lange überfällige Demission. Offenbar ist der Umgangston mit den Mitarbeitern des Spiegel-Kulturressorts der eigentliche Anlass der Krise. Der Tagesspiegel schrieb schon im Mai 2006 über Matussek: Auch nicht an den Manieren, die bei einem konservativen Mittfünfziger besser sein könnten …“ „Gäbe es eine Liste der unbeliebtesten Spiegel-Mitarbeiter, hätte Matthias Matussek sicherlich gute Chancen auf einen vorderen Platz. Das liegt nicht nur an der auch dem Betriebsrat bekannten Art, wie er mit Redakteuren und Redakteurinnen umgeht.

Die TAZ wagte bereits einen optimistischen Ausblick auf die Zukunft des Spiegel: Droht aus dem „Spiegel“ am Ende gar wieder ein durch und durch lesbares Blatt zu werden? …

Bleibt die Frage, wo Herr Matussek demnächst auftaucht. In der Welt am Sonntag oder gleich in der Bild-Zeitung? Was soll’s, ich freue mich schon drauf. Doch noch bloggt „Es“ weiter ….

3 Gedanken zu „Matthias Matussek, ein Freak-Unfall verabschiedet sich?

  1. Matthias

    Also, ich habe die letzten 5000 Jahre nicht gelebt, bin daher auch für Patriarchat, Ehrenmord und legalisierte Vergewaltigung nicht verantwortlich. Warum soll ich als Mann für etwas büßen, was angeblich frühere Männer getan haben? Und warum sollen heutige Frauen Vorteile dafür bekommen, dass anderen Frauen vor Ewigkeiten angeblich etwas angetan wurde? Männliche Sippenhaftung?
    Im aktuellen Focus gibt es eine Titelgeschichte zum Thema …

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