StudiVZ – Horror ohne Ende …

Screenshot StasiVZ-ClipNun quält ein Video-Clip mit dem Titel „Nie wieder StasiVZ“ die Holtzbrinck-Beteiligung. Diesmal ist der Ärger ausnahmsweise nicht hausgemacht.

Zugegeben, sich über anderer Leute Fehlinvestitionen lustig zu machen, ist nicht die allerfeinste Art. Vor allem macht das Nachgetrete auch die eigenen Finanz-Engagements nicht zwingend erfolgreicher. Trotzdem ist die neuste Charade um das Studenten?-Portal StudiVZ doch immerhin der Kenntnisnahme würdig. Vor Inaugenscheinnahme des „Nie wieder StasiVZ“-Clips sollte man/frau allerdings unbedingt die Lautstärke runterregulieren. Der Vortrag ist musikalisch mindestens grenzwertig:

Das irgendjemand StudiVZ nicht mag, beschimpft oder eben so ein Schmählied rappt, sollte den Betreibern allerdings eher wurscht sein – gewöhnlich sind solche Angelegenheiten unter Viralmarketingaspekten ja ein Erfolg. Hinter dem Machwerk verbirgt sich aber weitaus mehr und aus Holtzbrink-Perspektive sogar sehr Gefährliches. Wie unschwer zu sehen, trägt einer der Rapper ein T-Leibchen, das für die Konkurrenz-Community Kaioo wirbt. So geht der Viraleffekt diesmal zu Lasten der Geschmähten.

Kaioo wurde Ende letzten Jahres gegründet und bezeichnet sich selbst als „erste echte Social Community“ im Internet. Nach eigener Aussage, werden alle Werbeeinnahmen für -von den Usern bestimmte – gemeinnützige Zwecke gespendet und schrecklicher noch, die Nutzerdaten sollen nicht an Dritte weitergegeben werden. Kaioo über Kaioo: Was ist Kaioo?

Doch damit nicht genug, wie der Stern berichtet (Profiteure des Protests), werden die operativen Kosten von Kaioo durch Sponsoren getragen. Zu den Gönnern des Holtzbrink-Konkurrenten gehört SonyBMG -Vorstandschef Rolf Schmidt-Holtz. Der trägt die Anlaufkosten von rund einer halben Millionen Euro für zwei Jahre aus dem Familien-Budget. Was den Mann wohl motiviert, sicher reiner Altruismus ?

Sollte das Kaioo-Projekt nur einigermaßen erfolgreich im Abgreifen von StudiVZ-Schäfchen werden, ist die Holtzbrinck-Beteiligung jedenfalls wieder ein kleines Schrittchen weiter auf dem Weg zur größten Web 2.0-Abschreibungsruine. Befürchtete 50 – 80 Millionen Euro Investitionsvolumen müssen ja erstmal amortisiert werden. Das war schon ohne jeden Mitbewerber, alleine mit Herrn Dariani eine Mission-Impossidebilitas.

Übrigens: Der Kaioo-Chef Dr. Thomas Kreye distanziert sich ausdrücklich vom „StasiVZ“-Video. Das Underdog-Image lockt halt seltsame Leute an.

In diesem Sinne, viel Erfolg! 

2 Gedanken zu „StudiVZ – Horror ohne Ende …

  1. kamenin

    Wenn man davon ausgeht, dass vermutlich kaum jemand den albernen Clip gesehen hätte, wenn nicht StudiVZ per Medienmitteilung mit Anwälten gedroht hätte: dann ist der Ärger hier zumindest zum Teil halt doch wieder hausgemacht.

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