Deutschland sollte in den Alpen verteidigt werden, nicht am Hindukusch

Warum bekommt Seine Durchlaucht Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein das Fracksausen?

Fragen die NachDenkSeiten und legen mir einige hässliche Antworten nahe: Frau darf sich das nämlich nicht so vorstellen, dass Leute mit Geld-Koffern nach Liechtenstein gefahren wären. Eher stammt das Geld aus Kick-back-Geschäften. Solche Deals verursachen Geldtransfers, die ich nicht wirklich gerne über die Sparkasse-Pulheim abwickeln würde.

Also werden Bankverbindungen und Kontennetzwerke in Ländern wie Liechtenstein, der Schweiz aber auch Österreich geschaffen. Die Steueroasen verdienen natürlich an diesen Vorgängen kräftig mit. Dementsprechend mau ist deren Kooperationsbereitschaft in Sachen Rechtshilfe. Frau müsste ein wenig nachmotivieren. Möglichkeiten gäbe es noch und nöcher. Trotzdem sind die Opfer-Nationen merkwürdig passiv. Woran mag es liegen? Ist denn die Volksvertreterschaft gar nicht an Transparenz interessiert? Unvorstellbar oder?

Vorstellen dürfen sich die Nicht-Eliten dafür, dass interessierte Kreise aus Politik und Wirtschaft ihre gesamte PR-Macht aufbieten werden, damit sich diese Simpel weiter über ein paar Milliönchen nichtversteuerter Kapitalerträge echauffieren. In diesem Zusammenhang ist der Onkel Zumwinkel tatsächlich ein Bauernopfer. Das wird jetzt medienwirksam zertreten und das war’s dann. Als Spin-Off lässt sich sogar die Postbank ramschprivatisieren. Raub ist halt ein opportunistisches Handwerk.

Derweil werden Worte wie Moral und Einzellfall bemüht, um das Ganze zu bagatellisieren. Shootingstar der Bagatelle ist derzeit Adenauerenkel Patrick. Der taucht nun in den üblichen Laber-Shows auf und präsentiert sich als Vertreter der anständigen Familienunternehmer. Der Begriff ist wohl irgendwie positiv besetzt. Wer dächte da nicht an adrette Vorwerk-Saugstauber-Werbemamas und wohlmeinende Patriarchen mit bonbongefüllten Hosentaschen? Ich, ich dächte eher an Familie Quandt …

Moral: In Bezug auf den Sozialismus wurde immer gerne und zu recht angeführt, dass Gesellschaftssysteme die der Moralität und höheren Einsicht der Individuen bedürfen, nicht funktionieren können. Genau solches Gutmenschentum wird nun ausgerechnet den Teilnehmern der liberalisierten Märkte abverlangt. Da wird sogar der Herr Ackermann als Beispiel gelungener Resozialisierung vorgeführt. Also bitte, jetzt wird’s zu albern.

Einzelfälle: So albern, wie die niemals nicht zu verallgemeinernden Singularitäten. Bisher wurde schließlich noch unter jedem umgedrehten Stein ein Wurm hervorgezogen. Der Begriff Einzelfall beschreibt offensichtlich die Vereinzelung der Dekuvrierten im Vorgang ihres Fallens, nicht etwa die Einzigartigkeit des Anlasses der zum Fall führte.

Zu finalen System-Demontagezwecken müsste jetzt ein scharfer Blick auf den allerorten bejubelten Herrn Wedekind geworfen werden. Seine devoten Fans nerven gewaltig und wer weiß? Fallhöhe und Körperumfang würden den ultimativen Desillusionierungs-Platscher platschen.

So richtig schadenfreuen dürften wir uns daran aber nicht.  Zur Erinnerung: Nach der Aufdeckung des Tangentopoli-Skandals hatten die Italiener 1994 nichts Besseres zu tun, als ausgerechnet die Neofaschisten unter Berlusconi an die Regierung zu wählen. Schlimmer geht halt immer. Bloß wen wählen wir dann, etwa den Herrn Frey – quasi zur völkischen Selbstabstrafung? … Scheiße!

4 Gedanken zu „Deutschland sollte in den Alpen verteidigt werden, nicht am Hindukusch

  1. condorito

    Das liebe Geld; ach, es ist ja sooo schön. Ich habe selber im Geldwaschsektor(Bank, Versicherung + Treuhand gearbeitet). Und bin zur Polizei anstelle zu den Geldwäschern gegangen. Die Folgen waren, Knast für die Täter, Invaliedenrente für mich. Tatsache ist: Weiter als über ein, zwei Bauernopfer wird nicht ermittelt. Konsequenz: Ich versuche, dem System soweit es geht zu schaden… Manche wollen hart landen wie 1929 ohne Seil…..

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