Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales empfiehlt: … Feng Shui

Nicht mehr alle in der Meditationsschüssel?Chinesische Geomantie soll den Energiefluss an deutschen Arbeitsplätzen verbessern. Die Realitätskorrosion in der ministerialen Klangschale ist symptomatisch für die intellektuelle Wohlstandsverwahrlosung in überversorgten Arbeitsverhältnissen .

Wenn Unfug zum Common Sense wird, ist das eben gelebte Demokratie. Da braucht ihr euch also nicht zu wundern. Trotzdem irgendwie unerfreulich, was da seit 2007 aus der Bundesanstalt für Arbeitsschutz als Broschüre versandt wird – lässt es doch Rückschlüsse auf die Gesamtbefindlichkeit der Behörde zu:

Die Energie fließen lassen! – Feng Shui im Büro
(Ab Seite 29 der verlinkten Broschüre: Wohlbefinden im Büro – Arbeits- und Gesundheitsschutz bei der Büroarbeit …)

Feng Shui gilt übrigens in China als Teilbereich des Taoismus, einer animistischen Volksreligion. Solcherart gläubige Chinesen bestimmen so vornehmlich die Position von Ahnen-Gräbern. Auf die Idee, Feng Shui ausgerechnet als wissenschaftliche Möbelrückanweisung zu interpretieren, kommen definitiv nur spirituell obdachlose Beamte im Ritalin-Rausch.

Schön ist besonders der reflexhafte Verweis, dass so was in der chinesischen Kultur schließlich mit Erfolg praktiziert würde. Wo die Chinesen ja ganz allgemein und im Besonderen so enorm erfolgreich sind – in der Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse. Gewiss erstrebt das Ministerium für Arbeit und Soziales einfach eine Angleichung der hiesigen an die dortigen Verhältnisse.

Damit das Feng und Shui nicht zu esoterisch (geheimwissenschaftlich) bleibt, empfiehlt sich die Lektüre des GWUP-Artikels zum Thema.

 

(Quelle: e-Skeptiker; Nr. 3/2008 – Newsletter für Wissenschaft und kritisches Denken)

[Bildnachweis: http://www.pixelio.de/details.php?image_id=48448&mode=search; © motograf / PIXELIO; Lizenzvertrag redaktionell]

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