Fast mochte frau ein religiöses Erweckungserlebnis in der SpOn-Redaktion verorten. Von dort betreibt Deutschnationalkatholik Matthias Matussek sein Missionswerk immer impertinenter. Es drangen bereits religiöse Speisevorschriften ins Netz:
„Man muss nicht tief religiös sein, um am Karfreitag ein bisschen Pietät zu wahren.“ konstatierte der speiseweise Herr Fichtner. Von einem Egon Erwin Kisch-Preisträger war solcher Unfug eigentlich nicht zu erwarten. „Warum das denn?“ wollte frau fragen und – und fand statt einer Antwort eine Gegenfragenkaskade: „Warum nicht Hunde essen? Warum Christstollen backen? Warum einen Oster-Brunch veranstalten? Warum am Aschermittwoch Fisch essen? Warum, warum, warum???“
Ja, vielleicht weil’s schmeckt oder eben auch nicht, Herr Fichtner? Quatsch meinte der gute Mann und erklärte das karfreitägliche Fleischverbot einfach zur Stilfrage. Mit Stilfragen verhält es sich ganz ähnlich wie mit Glaubensfragen, will sagen, sie sind ziemlich indiskutabel.
Aber schlussendlich sind guter Stil und rechter Glaube bloß Euphemismen für erfolgreich erbrachte Anpassungsleistungen. So hat sich halt der arme Ullrich Fichtner an seinen zukünftigen Ex-Ressortleiter Matussek angepasst. Das ist allerdings verständlich, denn der selbsterbeutete Beute-Germane ist in Moralfragen definitiv normativ – ungelogen.
Über die Natur der Lüge referierte Wertestreubüchse Matussek bereits Anfang der Karwoche. Unter dem Titel Macht und Gewissen gab’s viel Bigotterie oder einfach moraline Anosognosie zu bestaunen. Ausgerechnet auf die ehrlichste Metzgerin Deutschlands singt Matussek sein Loblied. Wir erinnern uns: Im Februar hatte die aufrechte Dagmar in einer Fraktionssitzung zwar Bedenken gegen eine links-parteiliche Duldung vorgetragen, aber nicht angekündigt, dass sie Ypsilanti die Zustimmung verweigern könnte. Eine Woche später, als die Entscheidung für die Wahl Ypsilantis fiel, fehlte Metzger in der Fraktion; (Frankfurter Rundschau 07.03. 2008). Sie erholte sich lieber im schweizerischen Chur, um dann frisch gestärkt aus dem heimwärtsrollenden ICE für den Yps-Rivalen Jürgen Walter die Schlachterarbeit zu besorgen.
Doch damit nicht genug. Matussek führte uns auch noch den Guhl von Kalkutta, die Oberin Teresa, als Idol der Wahrhaftigkeit vor. Bis heute verweigern die „Missionarinnen der Nächstenliebe“ jede Auskunft über die Verwendung ihrer gesammelten Spendengelder. Die jährlich auf einen dreistelligen Millionenbetrag geschätzten Einnahmen des Ordens lagern auf Konten bei der Vatikanbank. Selbst Sachspenden horten die scheinheiligen Schwestern lieber, als sie Bedürftigen zur Verfügung zu stellen.
Das waren ehrliche Ostern mit Matthias. Jetzt geht’s aber erst mal mit tibetischen Pogromen und anderen Sinophobien weiter. Wer den Transrapid nicht kaufen will, der hat’s eben nicht besser verdient. Sicher wird uns der Matussek dazu demnächst den katholoformen Unterbau liefern.
[Bildnachweis: www.lebensmittelfotos.com; gemeinfrei]
Na gut, ab jetzt gibt´s Freitags immer Hund und Heiligabend keinen Teufelssalat mehr.
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