Dieses „Off“ befindet sich womöglich hinter dem intellektuellen Ereignis- horizont des Massenpublikums. Das hofft zumindest Wissenschafts- Journalist Rolf Froböse und verschränkt ganz munterbunt physikalische Zitatenteilchen zu opulenten 114 Textseiten Unfug.

Das schmale Brevier nennt sich Die geheime Physik des Zufalls Quantenphänomene und Schicksal. Der ominöse Titel erreichte einiges an Fernwirkung im virtuellen Diesseits. Wer Quantenmechanik bisher für fußpflegerisches Instrumentarium hielt, der war definitiv besser bedient. So ein Irrtum hält sich nämlich in angenehm diesseitigen Grenzen und ließe sich bei Bedarf sogar korrigieren – zumindest wenn man/frau nicht ausgerechnet auf das hier stößt: Die verallgemeinerte Quantentheorie als Erklärungsansatz der Homöopathie oder auf so was: „Für Jenseitskontakte hat Gott über die Quantenphysik eine Hintertür offen gelassen“

Empfehlenswerter sind da doch diese beiden Links: Einführung in Quantenphysik, Verschränkung und die Lügen der Esoterik (begrenzte Wissenschaft) oder der Kommentar von Ulrich Berger: Jenseitige Quantenphysiker oder wie Rolf Froböse sein Buch besser verkaufen will (Dr. Froböse bezieht dann via Kommentarfunktion Stellung und eine unterhaltsame Kaskade von Gehässigkeiten nimmt ihren Lauf.)

Die Sehnsucht nach einer Wiederverzauberung der Welt ist ein Kundenbedürfnis, das es publizistisch zu befriedigen gilt. Astrophysik, Neurobiologie und die Quantenphysik sind die modernen Refugien für solchen Zauber. Durften wir bis kürzlich noch hoffen, dass die Göttlichkeit bis ins Vor-Universum zurückgeschlagen sei, sucht sie sich jetzt erneut Zugang ins zerquälte Alltagsbewusstsein.

By the Way: Wie geht’s denn der „Dunklen Materie„, wäre das nicht ein angemessenes Spekulationsgebiet für Neo-Satanisten? Und wer verschränkte zuerst den Papst mit dem Dalai Lama, die Welt oder der SpOn? Man lebt nur einmal – probiert es besser nicht aus.

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