Fellgewordenes Kindchenschema hin oder her, Knut und Flocke müssen erst mal ein paar Wärter reißen, bevor mich das irgendwie anmacht. Bis dahin gehört mein Herz der Taufliege.
Die einigermaßen aufgeklärte Mitteleuropäerin fürchtet selbstverständlich nichts mehr als den Einbruch der Insektenwelt – besonders in die heimische Obstschale. Doch ein graziles, kaum 3 Millimeter große Wesen, dass sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts nicht nur im Dienst der Genetik für uns aufopfert, verdient einfach nur Respekt und Liebe. Taufliegen taugen nicht bloß zum Ekeln. Via Spiegelneuronen rühren die kleinen Fallobst- und Weltenmitbewohner unser Empathievermögen.
„Das Zusammenwirken von kollektiver Befindlichkeit und individueller Pathologie spiegelt sich, nicht selten mit verheerenden Folgen, in der Haustierfotografie wieder.“
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