«Die Kopfprämie wäre durch die Hintertür die Einführung einer Einheitsversicherung in Deutschland und das Ende der privaten Krankenversicherung.» (Uwe Laue, Vorstandschef Debeka laut Financial Times Deutschland)
Das guido-rosa Blatt vermeldet heute einen beginnenden Krieg der Krankenversicherer. Die großen Player plädieren für eine allgemeine Grundsicherung. Die wäre für alle verpflichtend, wie es der SPD-Vorschlag einer Bürgerversicherung vorsieht. Woher kommt denn dieser Sinneswandel?
Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren! – Unter Leitung von Axa-Vorstand Heinz-Peter Roß arbeitete ein PKV-Gremium an einem Strategiepapier mit dem netten Titel Soziale Sicherung 2020: Angebote der deutschen Versicherungswirtschaft. Das gab Ärger, denn die kleinen PKVs hätten es gerne so, wie gehabt.
Selbstverständlich ist den PKVs nicht an einer sozialeren Finanzierung des Gesundheitssystems gelegen. Bloß so wie es jetzt läuft, läuft’s halt auch scheiße. Das liegt am Versichertenbestand. Der wird nämlich immer teurer älter. So scheint sich das Geschäft wohl nicht mehr zu lohnen. Also wollen die privaten Versicherer, um ihre Risiken zu verjüngen, endlich auf breiter Front in das Geschäftsfeld der Krankenversicherungen vordringen (dazu Wolfgang Lieb auf den NachDenkSeiten).
Zunächst aber noch ein typisches PAL (Problem anderer Leute) – und wenn es die Privatisierer Geld kostet, lebt frau doch noch mal so gerne lang und länger. Womöglich wächst sogar die Geduld im Reformstau … wir haben jetzt sehr viel Zeit Herr Roß.
(Quelle: statista.org) Was sagt euch diese hübsche Balkengrafik? Genau, die CAF kann Code-Schnipsel kopieren.
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