Für Oberbuchhalter, Polit-Condottierie und Kaputtsparkommissare mag diplomatisches Understatement nur eine Tertiärtugend sein. Auf europäischem Parkett fällt man ohne eine gewisse Contenance als Deutscher allerdings verlässlich auf die Fresse.
Blöderweise hat das Finanzressort derzeit mehr außenpolitisches Gewicht als der ganze Rest des Merkel-Zirkus. Obwohl in der Sache berechtigt, war bereits Peers Schweiz-Eskapade schlechter Stil. Vielleicht kann Kollege Steinbrück mit seinem arrogant autoritären Rumgepolter Franziska Drohsel zum Heulen bringen, von der Downing Street No.10 abwärts bis zum Elysée klappt das nicht mal ansatzweise. Auf megalomane Besserwisser haben die da gerade noch gewartet. Der Finanzminister ist offensichtlich charakterlich für internationale Aufgaben ungeeignet und seiner Kanzlerin fehlt dazu jedes Gespür für die historische Dimension des deutsch-französischen Verhältnisses. In der Konsequenz kriegen wir es demnächst mit einer Neuauflage der Entente cordiale zutun.
PS: Meinen Ex-Genossen Peer habe ich Ende der 90er einmal live erlebt. Der Eindruck war kein guter: Als Hauptredner einer SPD-Veranstaltung zum Thema «Neue Technologien» ließ er «Obergruppenführertreffen-Posen-1944»-Feeling unter den geladenen sozialdemokratischen «Wirtschaftsführern» aufkommen. Elite fand er übrigens damals schon total geil. Wir ihn nicht.
Salud!
Ein Vorschlag hätte ich da schon, und zwar einen doch ziemlich unorthodoxen.
Ihr macht eine Zählmaschine, so etwas wie eine „Hall of fame for members“ und bietet jedem Favoriten einen einigermaßen erträglichen Gewinn an.
Wer seinen Nachbarn dazu bringt aus der SPD auszutreten, sein Parteibuch an Herrn Steinbrück zu übersenden, mit Begleitschreiben versteht sich, erhält 10 Punkte. Wer 100 Punkte gesammelt hat, erhält ein Zertifikat und einen Präsentkorb. Wär das nichts mal?