Wer verdammt war Hyman Minsky?

Manchmal graust mich, nicht vor Hyman, der ist ja seit dem 24. Oktober 1996 mausetot – nö, vor mir selbst. Das liegt vermutlich daran, dass frau derzeit zum regelmäßigen FAZ-Lesen neigt (buäh). In eben deren Bolschewisten-Feuilleton gibt’s heute ein Artikelchen über Minskys Krisentheorem zu bestaunen.

Beim ollen Schumpeter studiert, hatte Mr. Minsky nicht nur Keynes Thesen heimlich weiterentwickelt, sondern schlimmer noch, die ökonomische Groß-Krise zum system- immanenten Muss erklärt. So avancierte der Kerl posthum zum Namenspatron so hübscher Begriffe wie Minsky-Moment, Minsky-Kollaps oder Minsky-Meltdown. Soweit so minsky.

Bedenklich, dass ausgerechnet in der FAZ, dem Kampfblatt der totalen Kapitalbefreiung, nun derartige Minskysmen zu lesen stehen: «Instabilität entsteht im System selbst.» Oh Schreck, das ist Systemkritik!

Was frau nun bedenkt, wäre, welche Konsequenz sie als Erz- und Ultrakonservative wohl daraus ziehen könnte: Wenn das System der Fehler ist, ist es denn dann womöglich falsch – oder ist sie bloß entschuldigt, weil frau da eh nix machen kann und also auch nicht braucht? Rätselhaft. Frau lässt das mit der FAZ in Zukunft, versprochen.

3 Gedanken zu „Wer verdammt war Hyman Minsky?

  1. carlo

    Oh, sorry. Ich weiß es beim besten Willen nicht mehr, wo der erläuternde Text zu Minsky ursprünglich verfasst wurde.
    Aber da ich ohnehin für die Vergesellschaftung geistigen Eigentums eintret, mache ich mir deswegen auch keinen Ast.

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