»Das Zufallsprinzip scheidet aus, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gen ad hoc aus einfachen Zutaten der Ursuppe entsteht, liegt bei zehn hoch tausend*!«, meint Wissenschafts- Journalist Rolf Froböse via Readers Edition jetzt aus dem Quantenjenseits. Das ist mindestens Blödsinn der naivsten Sorte:
In Alltagskategorien gefangen, ist Frobo sapiens nicht geübt, mit Hunderten von Jahrmillionen zu rechnen. Diese Zeit hatten Pyrimidine und Purine aber in der irdischen Ursuppe, um ein (!) replikaktionsfähiges Molekül anzumischen. (Der böse Richard Dawkins beschreibt den banalen Vorgang sehr einleuchtend in The Selfish Gene, Kapitel 2 Die Replikatoren.)
Wem das trotzdem noch irre unwahrscheinlich vorkommt, der sollte unbedingt bedenken, dass die Lotterie nicht nur auf unserem Planten ausgespielt wird/wurde. Grob geschätzt gibt es 100 Milliarden Galaxien im sichtbaren Universum. Allein unsere Galaxie besteht aus 100 bis 300 Milliarden Sternen. Es sind somit genug Würfelbecher für die Abiogenese am Tisch, um ganz ohne den mächtigen Quantenverschränker ein Replikator-Molekül zu erwürfeln.
Die beinahe unendliche Anzahl möglicher Versuche macht aus der fröbschen Unwahrscheinlichkeit ein zwingendes Ereignis. Das sollte frau wissen, bevor sie sich mit Froböses Elaboraten beschäftigt oder gar Geld dafür ausgibt.
Froböse widerlegt Darwin …; Alice im Quantenland …
* Unwahrscheinlichkeit pro Sekunde je Liter Ursuppe?