MÜNCHEN Die bayrische Landesregierung hat für 108.000 Euro ein Meinungs- forschungsinstitut damit beauftragt, Strategien zur FDP-Bekämpfung zu entwickeln. Nun droht die koalierte Gurkentruppe unverhohlen: «Sollten sich die Vorwürfe ganz oder teilweise bestätigen, halten wir ferner personelle Konsequenzen für unvermeidbar.» Mehr können die Bayern für ihr Geld wirklich nicht bekommen – weiter so.
1. Das heißt nicht mehr „Meinungsforschung“ sondern „Meinungsmachung“.
Das einzige, was selbige Institute in letzter Zeit als halbwegs verlässliche Erkenntnisse gewonnen haben ist, dass auf Aussagen der großen Mehrheit der Bürger absolut kein Verlass ist. Da sind Glaskugeln, Hühnerknochen, Fischinnereien und Tarotkarten erheblich genauer.
Andererseits kann derselben großen Mehrheit der Bürger alles, aber auch alles „verkauft“ werden, wenn das richtige Medium verwendet wird. So ist per BILDungszeitschriften (Mord, Totschlag, Königshäuser), Bildungsfernsehen (Seifenoper, Fußball, Mord, Totschlag, Promis) jederzeit nachweisbar, dass Deutschland am Hindukusch verteidigt wird, Finanzkrisen unabwendbar bzw. vom Bürger selbstverschuldet sind, Konzernen und Superreichen mehr Geld verschafft werden muss (Subvention oder Steuererleichterung) um Arbeitsplätze zu schaffen bzw. zu erhalten, Arbeitnehmer immer und überall auf Lohn verzichten müssen um überhaupt noch was zu bekommen, Wahlen in Deutschland demokratisch sind, die USA die härtesten Kämpfer für den Frieden auf der Welt sind (nach den Israelis), die Jugend nur noch säuft, kifft, prügelt usw. usw.
2. Der Auftrag der Landesregierung ist keine verdeckte Parteienfinanzierung nur weil die CSU profitieren könnte (bei der Verlässlichkeit von Aussagen dieser dubiosen Institute fast nicht vorstellbar – vgl.o.). Es handelt sich um eine geschickte Rückgabe von früher dankend entgegengenommenen Spendengeldern, nachdem die FDP versäumt hat (oder sich nicht mehr traut) diesem meinungsmachendem Gewerbe mit Stuererleichterungen unter die bettelnd/flehend/beschwörend erhobenen Arme zu greifen.
Hoffentlich kann man dies der Partei mit den Farben für „betrunken“ und „neidisch“ noch schnell vermitteln, bevor ernsthafter Schaden entsteht.