Berichten die europäischen Qualitätsmedien dieser Tage über Julian Assange, kommen sie spätesten im zweiten Satz nicht mehr ohne den Zusatz ‚des wegen Vergewaltigung per Haftbefehl gesuchten’ aus.
Obwohl die feinen Herrschaften bei dererlei Anschuldigungen gegen einen Prominenten (etwa den Herrn Kachelmann) sonst in jedem er- und unerdenklichen Loch nach publizistischen Spermaspuren kratzen, blieb der Vorwurf gegen den Australier bisher einfach unkommentiert. Sogar der bigotte Spiegel schweigt. Dabei ist die Grundlage des Vergewaltigungsvorwurfs nach hiesiger Rechtssitte eher ungewöhnlich:
In Schweden kann nämlich einvernehmlicher Sex ohne Kondom von der Staatsanwaltschaft durchaus als Vergewaltigung gewertet werden. Hä, über dererlei Delikatessen berichten deutsche Medien nicht mehr? Ach so, na klar, selbstverständlich um die Reputation des Beschuldigten zu schützen.
Nur die rüden Aussies sind da nicht so zimperlich – allerdings sorgt sich die heraldsun mehr um den Ruf des schwedischen Rechtssystems: Sweden’s reputation is on trial in Julian Assange case.
#Wikileaks #Assange: Heiße Schwedenmädels?
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