KARLSRUHE +++ Der BGH stuft Boni als wettbewerbswidrig ein, weil sie die Entscheidungsfreiheit des Verbrauchers unangemessen beeinflussen.
Na ist klar: Preisnachlässe, Boni, Rabatte, Drauf- und Dreingaben sind sozialistische Gleichmacherei. Sie behindern und verwirren die armen Konsumenten unnötig.
[Idiokratie – die Doko-Soap]
@ ninjaturkey: Bitte das Urteil genauer lesen. Es geht um Rabatte bei verschreibungsPFLICHTIGEN! Medikamenten. Die Rabatte für freie Medikamente bleiben unangetastet. (Noch…)
Aber insgesamt finde ich es auch zum k***en. Als Asthmapatient konnte ich bei meinen Medikamenten oftmals sparen. Und ich kam mir nie verwirrt vor (zumindest nicht durch Rabatte bei Apotheken). Schöne „freie“ Marktwirtschaft. Demnächst müssen wohl alle Supermärkte und Elektromärkte gleiche Preise machen, damit die Käufer nicht verwirrt werden…
Das muss man doch verstehen. Bis zu satte 3% Rabatt! Das sollten im Einzelfall bis zu fünfzehn Euro gewesen sein, also – äh – bei einem Medikament oder einer größeren Bestellung von 500 Euro, musste man dann nur ein Schnäppchen von 485 Euro bezahlen. Bei kleiner Beträgen, für die es wohl keine 3% gegeben hat, aber wir wollen mal großzügig sein, wären das für ein Päckchen Heftpflaster immer noch rund 6 Cent – oder so. Dafür kann man als Ein-Euro-Jobber schon mal 1 Minute 50 Sekunden die Beine hoch legen.
Das nenne ich Augenmaß vom BGH, solche fetten Beträge muss man erkennen können.
Eine Schande für die deutschen Apotheker ist das. Ein chronisch kranker Kumpel von mir braucht ab und zu Schmerzmittel. In der Apotheke gibts nur niedrigst dosierte günstige Mittel. Die etwas höher dosierten (immer noch verschreibungsfrei) gibts in allen Apotheken nur als teures Markenprodukt. Im Versand gibts die Günstigen auch in höherer Dosierung und mal im 20er Pack. Im Dorf haben wir hier drei Apotheken am Platz. Preisunterschiede gleich Null! Die Angebote unterscheiden sich nur durch irgendwelche Lifestyle-Bonbons oder esoterischen Heilkram.