«Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christliche-jüdische Tradition. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland ( …) Gott schütze Deutschland.»
Im 21. Jahrhundert soll sich die Nation also über die verschiedenen Auslegungen eines bronzezeitlichen Kultes definieren. Kulturevolutionär waren wir da doch schon mal etwas weiter, oder?
Stammvater Moses schickt den Ungläubigen folgende Drohung durch die Jahrtausende, Bibel 31ff:
[Theopathie – Das Erleiden Gottes nimmt kein Ende]
Stimmt, da waren wir schon mal etwas weiter, zum Beispiel damals, als der großartige Lyriker Salomo noch keinen blassen Gedanken daran verschwendet hat, dass seine altsemitische Gottheit sich dereinst mal mit Pro Christ herumschlagen muss und „Deutschland schützen“ soll:
Bei Salomo hörte sich das noch so an (Psalm 72, 1 ff.):
„Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König, dem Königsohn gib dein gerechtes Walten! … Er wird Recht verschaffen den Gebeugten im Volk / Hilfe bringen den Kindern der Armen, / er wird die Unterdrücker zermalmen.“
Und, weil’s besonders schön ist, Vers 9 …
„Vor IHm sollen seine Gegner sich beugen, Staub sollen lecken all seine Feinde …“