Archiv der Kategorie: subventionskapitalismus

Presselücke: Amerikanisches LGN-Gas aus Russland für Europa?

+++ ANTWERPEN Ein US-Energiekonzern, an dem US-Handelsminister Wilbur Ross 35 Prozent der Anteile hält, hat Flüssiggas an das belgische Terminal Antwerpen verkauft, das zuvor in Russland eingekauft wurde. Meldete die belgische Tageszeitung Le Soir im Rahmen der „Paradise Papers“-Leaks … im Gegensatz zur deutschen Qualitätspresse.
Da sind EU-Europas Russlandsanktionen doch mal für etwas nütze.

#Konsistente Idiokratie LXVIII (Homo oekonomicus non calkulat)

BERLIN +++ Die unter dem Euphemismus FMS-Wertmanagement firmierende HRE-Ablage kann einen schönen Erfolg verbuchen: Per Billanzierungsfehler gelang den detailverliebten Wertmanagern die Reduktion der deutschen Staatsverschuldung um 55,5 Milliarden Euro.
Der Bundesfinanzminister zeigt sich über den Fund wenig überrascht – schließlich passen so viele Milliarden ja auch nicht in einen Koffer.
[Idiokratie – die Doko-Soap]

Euro-Krisen-Gipfel erfolgreich – Banken bleiben verschont

BRÜSSEL +++ Madame No triumphiert: Der große Gang-Bang gipfelt zur allgemeinen Befriedigung in einem kontrollierten Prozess: Keine Transaktionssteuer, keine Bankenabgabe. Einfach Nichts, Nothing, Nada, Niente … geschweige denn Default.
Schatzis, es ist nicht so, wie ihr denkt. Ich kann Ihnen alles erklären!

Bilanzbetrug bei Daimler und Telekom? Nö.

#TOLL COLLECT +++ Laut § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB sind Rückstellungen nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zu bilden. Sie sind bei wahrscheinlicher Inanspruchnahme des Unternehmens durch einen Dritten in der erwarteten Höhe bei vernünftiger Abwägung aller Umstände zu dotieren, möglicherweise auch ohne endgültige Klärung rechtlicher Zweifel. Dabei sind die Grundsätze der Vorsicht und Sorgfalt zu beachten (§§ 152 Abs. 7 und § 156 Abs. 4 AktG). In ihren Bilanzen haben Daimler und die Telekom keine Rückstellungen für Schadensersatz aus dem Toll Collect-Desaster gebildet. Sie argumentieren, dies wäre eine Art Schuldeingeständnis.
Ja so sind sie, unsere ehrbaren Kaufleute. Denn der Herr Schäuble wird ihnen ja  erwartungsgemäß demnächst einen außergerichtlichen Vergleich nach schwäbischer Hausfrauenart zubereiten. Aus 5,1 Milliarden Euro plus Zinsen werden dann – lasst mich raten – vermutlich satte 200 Milliönchen. Wenn es gut für uns läuft. Wozu dann also Rückstellungen?