CS Am 21. December 2008 um 10:08 Uhr|BearbeitenDa kann ich nur noch Voltaire zitieren:„Ärzte geben Medikamente, von denen sie wenig wissen, in Menschenleiber, von denen sie noch weniger wissen, zur Behandlung von Krankheiten, von denen sie überhaupt nichts wissen.“
cohen Am 21. December 2008 um 16:23 Uhr|Bearbeiten“Ärzte geben Medikamente, von denen sie wenig wissen”Ergebnisse 1 – 10 von ungefähr 201.000 für multiple sclerosis therapy. (0,10 Sekunden)“in Menschenleiber, von denen sie noch weniger wissen”
Ergebnisse 1 – 10 von ungefähr 980.000 für human anatomy. (0,19 Sekunden)
“zur Behandlung von Krankheiten, von denen sie überhaupt nichts wissen.”
Ergebnisse 1 – 10 von ungefähr 460.000 für multiple sclerosis. (0,03 Sekunden)
Der Spruch ist maximaler bullshit.
Alexander Otto Am 21. December 2008 um 17:02 Uhr|BearbeitenHi Cohen.da ich gerade online bin, breche ich mal eine Lanze für CS. CS ist nämlich persönlich bekannt und weiß leider wovon „es“ spricht (ich auch). Dazu ist CS kein „Esotter“ – es schenkte mir „The Selfish Gene“ zum Jahresendfest und ist damit unverdächtig und generell protektionswürdig. Klar, der Voltaire-Spruch scheint platt, ist aber blöderweise in diesen Zusammenhang absolut zutreffend:
Die behandelnden Ärzte sind tatsächlich erschreckend ahnungslos, was die MS-Medis so alles im Patientengut treiben. Nicht umsonst gelten MS-Patienten als die Bestinformierten. „Machs Selbst“, sagen diese Typen.
Zu den eigentlichen Krankheitsursachen gibt es nur Spekulatives. Behandelt wird derzeit die Autoimmunreaktion. Die Ergebnisse sind entweder unbefriedigend oder lebensgefährlich – gerne aber auch mal Beides.
Dazu ist der Markt hart umkämpft. Selbsthilfeorganisationen werden pharma-gesponsert. Die Hersteller betreiben eigene Patientenforen usw. Unabhängige Informationen sind jedenfalls ziemlich rar. Abseits der Schulmedizin tummeln sich dann noch die alternativen Leidensprofiteure … alles ein Riesengeschäft. Und eine Riesenherausforderung für die Patienten.
Grüße
Alex
cohen Am 21. December 2008 um 17:31 Uhr|BearbeitenDann bitte ich um Entschuldigung.
MS ist eine Scheiß-Krankheit, tut mir wirklich leid, dass es nichts besseres dagegen gibt.Das mit dem Markt:
Ich hätte auch gern einen aufrichtigen, ehrlichen, wissenschaftlichen und unkorrupten Medizinbetrieb. Aber irgendwie scheint es das in der Marktwirtschaft nicht so richtig zu geben. Das wird einfach nicht belohnt.Ich habe gerade nochmal nachgeschaut, bei mir in der Offizin steht eine DMSG-Sammelbüchse und die “Run for Help”-Schüler bekommen von mir auch jedes Jahr Geld.
“Frontal 21″ könnte mir und der Selbsthilfegruppe daraus natürlich einen Korruptionsstrick drehen. Ich bin aber wirklich keiner, der mauschelt.
Dein Blog ist wirklich Selbsthilfe auf allerhöchstem Niveau.
Alexander Otto Am 21. December 2008 um 18:52 Uhr|BearbeitenPardon gewährt! Na ja, eigentlich ist Selbsthilfe gar nicht mein Anliegen. Ich bin schon länger in der Phase der Selbstverteidigung. So als universell emanzipatorischer Akt mit dem Ziel totaler Selbstermächtigung (im Nietzscheanischen Sinn) – meistens natürlich zum groben Unfug.Aber im Ernst: Zum Thema Tysabri und PML gibt es zwar viel Material, aber wenig übersichtlich. Daher hier diese tabellarische Auflistung. Mal sehen, wo das hinführt.
Bonnie Jo Am 22. December 2008 um 15:04 Uhr|BearbeitenHallo,ich war gerade auf der Seite “ehrliche-hamster.de” und habe den Bericht üben den verstroebenen gelesen! Ich selber bekomme Tysabri seit knapp 2 Jahren und habe einiges an Nebenwirkungen, bei welchen die Ärtze nicht wirklich wissen wo sie herkommen! Ich müsste am 30. wieder Tysabri bekommen, aber ich denek ich lass es lieber! Das wird mir jetzt zu heiss! Mein Neurologe kümmert sich sowieso nicht mehr…anfangs hat man evtl. mal einen Brief mit den Neuigkeiten bekommen, aber nun wird nicht einmal mehr etwas erwähnt!Das “M achs S elbst” gefällt mir gut! Es ist so wahr!!!!
Liebe Grüße, Bonnie Jo
Bonnie Jo Am 22. December 2008 um 21:00 Uhr|BearbeitenNabend zusammen,ich möchte bloß darum bitten, dass wenn sich hier jemand befindet der Tysabri abgesetzt hat…bitte melde dich hier oder einfach auf meiner Emailadresse! Das wäre so nett!Vielen Dank!
Lieben Gruß, Bonnie
xx Am 22. December 2008 um 22:07 Uhr|BearbeitenHallo Bonnie,
denke jetzt auch daran, aufzuhören bzw. zu pausieren. Ich komme auch nicht damit klar, daß es keinerlei Informationen für uns Patienten von offizieller Seite gibt.
Wie erhalte ich deine E-Mail-Adresse – zwecks Autausch
Liebe Grüße
Angi Am 23. December 2008 um 15:17 Uhr|BearbeitenHallo Bonnie,ich habe Tysabri in Ende 2006/Anfang 2007 genau 3 x bekommen und wegen schwerster NW absetzen müssen. Ich habe bereits nach der 1. Infusion Antikörper entwickelt – heute sage ich: Gott sei Dank!! Weil ich deshalb das Zeug nicht weiternahm…. (vorher hatte ich 8 Jahre Rebif, jetzt auch wieder das neue Rebif (44) komme super damit klar…null NW, nur positiv..)Ich hatte (soweit ich mich noch erinnere) Schwerste Glieder- und Gelenkschmerzen, ich konnte mich z.T. kaum noch bewegen, hinknien, weil es so furchtbar schmerzte, Höllen-Kopfschmerzen, Nase laufen/verstopft, im Kopf ein Gefühl wie Watte, extreme Denkstörungen….. müüüüüde, ohne Ende nur müüüüde, ich habe mich einfach nur halbtot gefühlt….. Fazit: Die schrecklichsten 3 Monate meines Lebens, ich hatte echt Angst……am schlimmsten war dieses Gefühl, zu verblöden, das war echt unheimlich!
xx Am 23. December 2008 um 17:49 Uhr|BearbeitenHallo Angie,
bei mir wurde vor 5 Monaten ein Antikörper-Test auf Tysabri in der Klinik veranlasst und ich warte noch immer auf das Ergebnis. Wie lange hatte es bei dir gedauert, bis das Test-Ergebnis da war?
Viele Grüße und alles, alles Gute dich!
Angi Am 23. December 2008 um 19:27 Uhr|Bearbeitenhi,ich habe im dez. 06 das erste mal tys bekommen, danach wurde blut abgenommen und dann bekam ich im jan. das tys wieder, danach wieder blutentnahme, dann war ich im feb. noch mal da, da lag noch kein ergebnis vor, ich bekam es also zum 3. mal, allerdings 2 tage nach der infusion lag das ergebnis vor, ak-positiv. da hatte ich das zeugs allerdings schon zum 3. mal intus….. :(( ich bekam bereits nach der 2. infusion cortison zur abmilderung meiner symptome, damit ich einigermaßen “überleben” konnte….hoffe, ich konnte dir helfen,
Eva M. Schön Am 27. December 2008 um 13:37 Uhr|BearbeitenHallo,
ist schon etwas beängstigend, dass es schon wieder einen Fall gibt.
Ich war ja bereits in der klinischen Studie des Tysabri (damals Antegren) und bekomme seit der Ende der “Zwangspause” seit Juli 2006 Tysabri wieder, also seit ca. 28 Monaten. Ich habe halt keine Nebenwirkung, aber eine Schubreduierung um ca. 75 % und bin daher seitdem recht stabil.
Wieso kann man bloss im Blutbild, das ja vorher gemacht wird, keine Anzeichen für ein steigendes PML Risiko erkennen? Das macht schon etwas Angst!
Ich will aber erst mal weitermachen. Manchmal braucht man einen Schutzengel und vielleicht gibt es bald etwas Besseres (mit weniger Risiko??!).
Eva M.
Pit Am 7. February 2009 um 02:17 Uhr|BearbeitenHallo zusammen.
Meine Frau ist seit Ende Januar leider der 5. Fall. Die Diagnose ist gesichert.Ich möchte vorab kurz anmerken, dass man sich jetzt nicht gleich kirre machen lässt sondern gut überlegt an die ganze Sache ran geht und sie vorallem ernst nimmt.
Tysabri ist ein sehr wirksames Mittel. In den 13 Monaten unter Tysabri hatte sie keinen einzigen Schub. Auch keinerlei Nebenwirkungen, sie hatte es immer sehr gut vertragen. Dummerweise hat sich eine PML entwickelt. Das passiert statistisch nun mal bei einem von 1000 Patienten.Für die Zweifler: Ihr solltet euch über eines im klaren sein, Tysabri ist nicht das Mittel erster Wahl. Es wir gegeben, wenn nichts anderes mehr hilft bzw. abgesetzt werden muss (z.B. erreichte Lebensdosis Mito).
Wenn also Tysabri zur Debatte steht, gibts in der Regel wenig bis keine Alternativen. Dann muss man halt zwischen Nutzen und Risiko abwägen.
Vorausgesetzt, man kennt seine Krankheit und das Drumrum sehr gut, informiert sich intensiv über PML, die engen Angehörigen werden mit ins Boot genommen und hat zudem einen guten Arzt kann eigentlich nicht viel schief gehen. Leider ist das im Normalfall nicht so
Zwar ist für meine Frau Tysabri nun gestorben aber ich will den anderen nicht den Mut nehmen und werde die Tage eine Checkliste zusammenstellen, was aus meiner Erfahrung wichtige Punkte sind, die es zu beachten gilt.
Ich melde mich wieder hier im Forum. Schönes WE.
Grüße
Pit
@ Alex: Warum stehen eigentlich die neuesten Nachrichten ganz unten?
Pit Am 7. February 2009 um 02:48 Uhr|Bearbeiten… und noch schnell einen Nachtrag:
Biogen Idec hat Wort gehalten und seine PML-Liste heute aktualisiert.Was interessant ist, dass den 20.000 USA-Patienten mit nur 1 PML-Fall ganze 4 aus der EU und davon 3 aus Deutschland aus insgesamt 17000 Patienten außerhalb der USA gegenüber stehen.
Das deutet meiner Meinung nach doch arg auf ein gutes Beobachtungsprogramm hin, welches bis heute in Deutschland leider fehlt.
Ich hoffe, dass unser Bundesausschuss das ebenso sieht und nun endlich reagiert. Davon abgesehen könnte man auch mal agieren und nicht immer warten, bis weitere Fälle auftreten.Nochmals Grüße
Pit
Alexander Otto Am 7. February 2009 um 08:45 Uhr|BearbeitenHallo Pit,ein riesen Dankeschön für deinen Kommentar!Hoffentlich geht es deiner Frau gut. Natürlich haben ich/wir viele Fragen:
Welche Symptome führten zur PML-Diagnose und wie wird/wurde sie behandelt?
Für obige Tabelle wüsste ich auch gerne, welche Therapien deine Frau vor Ty gemacht hat?
Aus der Biogen-News ist sowas ja nie zu entnehmen.
Ich wünsche Euch alles Gute
Beste Grüße
Alex
ps: Eure Checkliste interessiert hier sehr.
pps: Die Blog-Software sortiert Kommentare chronologisch
rdo Am 7. February 2009 um 11:05 Uhr|BearbeitenHallo,@Pit: Alles Gute für Deine Frau.Zu dem Tysabri-Protokoll z.B. in den USA ist zu sagen, dass auch damit PML-Fälle nur frühzeitig entdeckt, aber eigentlich nicht verhindert werden können. An der Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung sollte sich durch die verbesserte Beobachtung nichts ändern. Zumindest insoweit halte ich es für blanken Zufall.
Trotzdem riskiert man hierzulande natürlich, dass diese Fälle spät entdeckt werden, weil es in Ermangelung von Standardverfahren auf Aufmerksamkeit, Engagement und Interesse am Zustand des Patienten seitens des behandelnden Arztes ankommt. Und man bekommt natürlich auch den Eindruck, dass Tysabri hierzulande recht unkritisch und mit freizügiger Interpretierung der Indikation verordnet wird.
Schöne Grüsse aus London
doris Am 7. February 2009 um 21:06 Uhr|BearbeitenMich interessieren die Frühsymptome auch sehr. Es heißt immer, die Angehörigen sollten den Patienten beobachten. Ich lebe allerdings allein, also gibt es auch niemanden, der irgendwelche Veränderungen in meinem Verhalten beobachten könnte. Oder anders ausgedrückt,wenn es schon die Nachbarn merken dürfte es längst zu spät sein.Mein Neurologe gibt mir immer nur ausweichende Antworten. Letztlich stellt er mich mit dem Argument, dass ich alles andere nun mal nicht vertragen hätte, ruhig. Einmal hatte ein Kollege aus der Praxis die Infusion angelegt, der hat mich noch mehr aufgebaut. Er sagte: “Das merken Sie schon.” Aber was ich merken soll hat er elegant übergangen.
Bonnie Jo Am 8. February 2009 um 01:57 Uhr|BearbeitenHallo Pit,es tut mit wirklich sehr leid für deine Frau und dich!
Ich wünsche euch alle Kraft der Welt, ich hoffe ihr schafft das!!! Wünsche ihr bitte gute Besserung und sage ihr, dass viele Menschen an sie denken!!!Lieben Gruß,
Bonnie
Pit Am 8. February 2009 um 03:22 Uhr|BearbeitenHallo zusammen.Die Nachricht wird etwas länger, sorry.Nur der Ordnung halber will ich hier, da wir uns im öffentlichem Raum bewegen, vorsichtshalber vorab ein paar Dinge klarstellen:
Trotzdem ich mich seit 13 Jahren intensiv mit MS befasse bin ich nach wie vor medizinischer Laie und kein Arzt. Meine Empfehlungen beruhen auf der Erfahrung mit der MS meiner Frau sowie meiner persönlichen Einschätzung. Diese sind nicht zwingend auf andere Personen übertragbar. Es steht jedem hier frei, diese abzulehnen oder auf eigenes Risiko anzunehmen.
Nun zum Eigentlichen:
Erst mal danke für die Nachfragen, meiner Frau geht es den Umständen entsprechend gut.
In diesem Kommentar will ich erst mal auf die Symptome eigehen, die sich bei meiner Frau gezeigt haben. In einem zweiten, was genau gemacht wurde.
————————————————-
1. Gedächtnis
– Selten besuchte Orte wie Supermarkt, Bäcker, Frisör etc. sind nicht mehr bekannt.
– Örtlliche Schwierigkeiten, kaum Orientierungssinn. Selbst Orte, die öfter besucht werden, sind nicht mehr bekannt (z. B. Arztpraxis jeden Monat).
– Bei Musik aus dem Radio wird der Interpret nicht mehr erkannt – früher kein Problem.
– Stimmen und Namen können bekannten Personen und Freunden nicht mehr zugeordnet werden.
Aber: Gibt man Hilfestellung wie z.B. den Vornamen ist die Antwort oft sofort da.
Vergleich mit einer Festplatte ohne Inhaltsverzeichnis: Daten sind da aber wo?
– Dinge werden im Moment vergessen (Essen auf den Tisch gestellt und vergessen, Telefon Rückruf, Handy oder Schlüssel verlegt).
– Bei Nachfragen ist nicht bekannt, was den Tag über getan wurde.
– Erzählt verschiedene Ereignisse immer wieder – fast wörtlich.
Langzeitgedächtnis ist meist kein Problem – z.B. die in der Schulzeit erlernte russische Sprache nach wie vor sehr gut. Allgemeinwissen, deutsche Sprache, Grammatik sind kein Problem.
2. Kognitives Denken
– Ist insgesamt sehr beeinträchtigt.
– Die Uhr zu lesen macht fortschreitend Probleme (auch mehrfach unter Nachfragen) und weiß oft nicht, welchen Wochentag oder Datum wir haben.
– 1×1 bzw. Rechnen allgemein klappt nicht mehr, kommt immer wieder auf andere und falsche Ergebnisse.
– Probleme beim Erklären von Dingen, muss mehrmals gesagt werden.
– Logisches Verständnis für verschiedenste Dinge fehlt.
– Manches wird falsch interpretiert obwohl eindeutig.
– Festhalten an falschen Vorstellungen obwohl erklärt, dass diese falsch sind.
Witze werden teilweise nicht verstanden.
– Teilweise weltfremde Ansichten.
Aber: Trotzdem fröhlich, lacht und ist lustig.
3. Überempfindlichkeiten der Sinne
– Hören (alles zu laut)
– Geschmack (alles zu salzig, zu scharf – ist nachweislich nicht so)
– Temperatur (oft zu kalt, trägt selbst für Strecke von 10 m zum Auto Handschuhe)
– Schmerz (selbst moderates Anstoßen wird als sehr schmerzhaft empfunden)
4. Müdigkeit
– Fatigue war schon immer vorhanden ist aber sehr extrem geworden.
– Auffallend nach dem Essen oder kleineren Tätigkeiten.
5. Trägheit
– Alles braucht extrem lange.
Morgens oder abends im Bad ca. 1 Std.
Ein paar Dinge in Spülmaschine einräumen 30 – 60 min.
Essen: Frühstück, Mittag oder Abendessen mind. 1 Stunde.
6. Antriebslosigkeit
– Kein Antrieb verschiedene Dinge zu tun.
Gewaschene Kleidung liegt zum Sortieren teilweise zwei Wochen.
Beim Hinweis darauf als Antwort: Keine Zeit.
– Tabletten wurden früher für eine Woche vorbereitet, jetzt max. für einen Tag.
7. Leichte Agressivität
– Verändertes Verhalten auch bei kleinen Dingen, die sonst kein großes Thema waren. Auseinandesetzungen verlaufen agressiver als sonst.
————————————————-
Der eine oder andere wird diese Symptome kennen. Alle passen irgendwo auch zur MS. Nicht wenige MS-Patienten entwickeln auch ein organisches Psychosyndrom. Viele der obigen Syptome passen perfekt dazu. Somit ist es für den Arzt schwierig festzustellen, ob diese zum Krankheitsbild der MS oder einer PML zugeordnet werden sollen. Oder anders gesagt, er kann es eigentlich ohne weitere Untersuchungen nicht feststellen und genau das ist das Problem.
Um eine PML auszuschließen, müssen zwei Dinge gemacht werden:
1. Kernspin: Der MRT darf kein auffälliges Bild aufweisen.
PML-Muster kann der Fachmann von MS-Herden in der Regel unterscheiden.
Ist der MRT auffällig ist eine PML wahrscheinlich und es geht zur nächsten Untersuchung.
2. Liquor: Die DNA des JC Virus im Liquor muss negativ sein.
Wird er nachgewiesen, ist eine PML an für sich nachgewiesen.
Aber Vorsicht: Das erste Labor konnte den JCV nicht nachweisen. Erst ein 2. Speziallabor konnte die DNA des JCV isolieren. das war in einem der anderen PML-Fälle wohl auch so. Der Doc sollte also möglichst gleich zwei Röhrchen Nervenwasser abzapfen (dann tuts nur einmal weh) und an zwei verschiedene Labore schicken.
Das mal so weit zu den Syptomen. Anmerken möchte ich noch, dass sich diese über Wochen langsam entwickelten. Am Anfang denkt man sich nichts dabei.
Wer MS hat weiß, dass es Tage gibt, wo es gut läuft und andere, wo es schlechter ist. Das sollte man natürlich versuchen abzugrenzen. Dennoch beim kleinsten Zweifel lieber nachschauen lassen. Je früher PML erkannt wird desto günstiger der Genesungsverlauf und evtl. Folgeschäden.
Mehr zu diesem Thema und wie behandelt wurde dann in meinem nächsten Kommentar.
Grüße
Pit
Pit Am 8. February 2009 um 04:09 Uhr|BearbeitenAntworten zu den obigen Fragen:@Alex: Welche Therapien vor Tys.
Das ist ein Thema, welches ich persönlich für nicht relevant halte, sofern genügend Zeit zwischen Absetzen der (alten) Medikamente und Tys-Beginn ist.
Das Thema wird immer wieder gern aufgegriffen. Es ist fast immer so, dass ein Patient vor Tys anderes therapiert wurde. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wenn z.B. von Anfang an ein sehr agressiver Verlauf mit einem Schub nach dem anderen vorliegt. Im Normalfall wird es aber so sein, dass alles andere versucht wurde und erst wenn eben das nicht mehr hilft, Tys gegeben wird. Somit wird wohl fast jeder Tys-Patient vorher schon irgend ein anderes Mittelchen bekommen haben. Trotzdem zur Info:Bei meiner Frau waren das in chronologischer Reihenfolge seit 1996:
– Endoxan – hat nicht geholfen
– Prednisolon Dauertherapie – hat nicht geholfen
– Imurek – hat nicht geholfen, ihr aber eine Pankreasinsuffizienz beschert
– Betaferon – hat anfangs etwas geholfen
– Mitoxantron – das beste Mittel, hatte fast keine Schüber in dieser Zeit
musste leider abgesetzt werden, da sie die Lebensdosis bereits überschritten hatte.
Der Abstand der letzten Mito-Behandlung zur 1. Tys-Infusion betrug weit mehr als ein Jahr.
@ rdb: Beobachtungsprogramm
Natürlich kann man dadurch PML nicht verhindern aber man kann sie frühzeitig erkennen. Das ist Gold wert. Dem Rest deiner Ausführungen kann ich nur zustimmen.
@ Doris: alleine lebend
Das ist nicht gut. Gehst du nicht zur KG? Die sehen einen doch auch 1-2 Mal in der Woche. Wenn man denen sagt, auf was sie achten sollen, wäre dir sicher geholfen. Um es aber klar zu sagen: Ohne mich hätte meine Frau vermutlich keine Überlebenschance gehabt. Für dich heißt das doppelt so gut aufpassen und wenn du was merkst, geh zum Doc.
Apropos: Wenn der Sprüche klopft, du merkst das schon, wechsle bitte den Arzt. Der hat den Namen bzw. seinen Titel nämlich nicht verdient.
Ich hoffe, ich habe dich ein wenig sensibilisiert, auf was du achten musst.
@ Bonnie:
Danke für deine Worte, die kann man in solch einer Situation brauchen
Gute Nacht allerseits.
Pit
Alexander Otto Am 8. February 2009 um 09:55 Uhr|BearbeitenHallo Pit und Leute,vermutlich muss man die PML einfach selbst miterlebt haben, um die Symptome angemessen beschreiben zu können.Zur Vortherapie: Ich gebe Pit Recht, bei angemessenem zeitlichen Abstand zu Ty ist die vermutlich irrelevant. Da es in Zukunft unvermeidlich zu weiteren PML-Erkrankungen kommen muss, lässt sich aber vielleicht doch irgendwann eine Vortherapie mit besonders hohem Risiko identifizieren. Könnte uns bei der Entscheidung für oder gegen Ty helfen. Ob das so kommt, ist freilich völlig offen.
Zum Risiko-Management: Das ist in den USA deutlich besser organisiert. Um PML-Fälle frühzeitig zu erkennen, darf die Behandlung in den USA nur in speziellen Therapiezentren durchgeführt werden. Wissenschaftler vom Multiple Sclerosis Research Center of New York gehen noch weiter: Sie halten einen regelmäßigen Test (6 Monate) von Blutplasma und Liquor auf JC- und BK-Virus-DNA für alle Ty-Patienten für angeraten. Ich hatte auch schon darüber geschrieben ( …)
@ Pit – Ich möchte Dir noch mal ganz herzlich für Deine ausführlichen Informationen danken. Ich hoffe, Du hast nichts dagegen, wenn ich die Symptombeschreibung – ohne den persönlichen Hintergrund – demnächst zu einem separaten Blog-Artikel verwende. Übrigens: Ich war bis Januar Ty-Junkie und seeehr geschätzte Personen sind es noch.
Angi Am 8. February 2009 um 11:20 Uhr|BearbeitenHallo Pit,alles Gute für dich und deine Frau, es tut mir sehr Leid für euch ….Danke auch für deine ausführliche Beschreibung, ich musste sehr an meine 3 Tysabri Gaben denken, diese Gedächtnis-Störungen, diese extreme Müdigkeit, die Schmerzempfindlichkeit – über all das habe ich auch geklagt, vielleicht war es ganz gut, dass ich so früh AK entwickelt habe….aber zu Denken gibt es mir schon………
LG
Angi
Trips Am 8. February 2009 um 12:37 Uhr|BearbeitenHallo zusammen,zuallererst möcht ich mich mal für diesen Blog im algemeinen bedanken und speziel bei Pit, für Duchhaltevermögen, Offenheit, und für die Zeit die hier für (z.B) mich investierst.
Ich selbst bekomme Tysabri seit Jun. 2007, habe damit keinerlei Probleme, außer manchmal am Tag nach der Gabe ,heftige Kopfschmerzen, aber da ich die auch so sehr viel habe, geb ich nicht viel darauf.
Seit Beginn der Therapie wurde ich 1x auf Antikörper untersucht und auch sonst muß ich ganz ehrlich eingestehen das ich eher unwissend dieser ganzen Problematik bin. Mein Arzt hat mir zwar gesagt wenn es wieder neue Fälle des PML gab, wirklich darauf eingegangen sind wir auch nicht.
Mit Tysabrie geht es mir gut und ich denke ich bleib dabei, soll jetzt aber nicht heißen das ich für dieses Zeug eine Lanze brechen will.
Doris Am 8. February 2009 um 13:23 Uhr|BearbeitenLiebe Leute,ich bin echt erleichter, dass Alex sich die Arbeit gemacht und diesen Blog aufgebaut hat:
Danke AlesDanke auch an Pit. Bisher wusste ich schlicht gar nicht, auf was ich achten soll oder auch kann. “Das merken Sie schon,” ist ein so bemerkenswert blöder Spruch … Mein Kummer ist nur, dass mein jetztiger Neuro vom naturwissenschaftlich mal wirklich was vom Thema versteht. Und dass mir Tys im Gegensatz zu anderm gut tut. Ich habe schon jahrzehntelang MS, mindestens seit 1979, vermutlich schon viel länger und habe einige Neurologen abgeklappert, bis ich 1997 endlich zur Diagnose kam. Bei dem Arzt, der die Diagnose gestellt hat, war ich 10 Jahre lang. Aber er hat mich für austherapiert gehalten und mir angeboten in einem halben Jahr mal wieder einen Cortistoß zu geben, wo ich anscheinend gerade einen Schub hatte. Die jetzige Praxis ist MS-Schwerunktpraxis. Das zeigt eigentlich viel von der Qualität von Neurologen
Jedenfalls werde ich den Symptomkatalog von Pit ausdrucken und meiner Ergotherapeutin geben. Die kommt zweimal die Woche und mach auch Konzentrationsübungen etc. mit mir. Noch mal DANKE Pit.
Ja und Deiner Frau wünsche ich natürlich wie alle anderen hier alles denkbar Gute!!
Wenns irgendwie geht, berichte bitte weiter.
Liebe Grüße -Doris
Eva M. Schön Am 8. February 2009 um 13:31 Uhr|BearbeitenHallo,
erst auch mal alles Gute an Pit und seine Frau.
Ich drücke ihr ganz fest die Daumen, dass sie die PML gut übersteht.
Ich bin jetzt entschlossen nach 31 (!!) Infusionen, doch ein paar Monate Pause zu machen. Ich gestehe, ungern. Mit Tysabri geht es mir eigentlich seit 6 Jahren gut (war ja schon in der Studie).
Ich finde es jedenfalls toll, auf dieser Seite so viele Informationen zu erhalten. Danke auch an Pit, dass man mal etwas von den Betroffenen direkt erfährt.
Ich hoffe auch, dass man bei der PML-Behandlung weiter kommt und auch bei der Früherkennung oder Vorsorge.
Ich möchte in ein paar Monaten wieder anfangen. Wirklich gute Alternativen gibt es nicht viel. Und in der Reha-Klinik, in der ich gerade war, habe ich erst wieder gesehen, was die MS machen kann. Besonders deutlich, wenn man Personen nach ein paar Jahren wiedersieht.
Ich hoffe, mit der Zeit sieht man manches klarer.
Gruß
Eva
Pit Am 8. February 2009 um 14:52 Uhr|BearbeitenHallo BloggerDanke für die lieben Wünsche – wird meine Frau sicher aufbauen, so was von Leuten zu hören, die sie nicht mal persönlich kennen. Aber Mitglieder des MS-Clubs und der Untergruppe Tys halten halt doch zusammen
Die Anzahl sollte doch eigentlich ausreichen um eine eigene Partei zu gründen oder ….@ Alex: Du kannst die Infos gerne in deinen Blogs verwenden.
Bevor dann aber jeder gleich zum Azrt rennt oder Tys absetzt viellleicht noch ein Zusatz, den ich für sehr wichtig halte:
Der Betroffene, sein Angehöriger, Freund, Arzt, KG, Ergo oder wer auch immer sollte die Symptome schon zeitlich zuordnen können. Für den Betroffenen selbst ist das meist schwierig. Die Symptome sollten in der Regel vor Tys nicht vorhanden gewesen und erst danach aufgetreten sein. Wir sprechen hier also von neuen Symptomen. Die genannten Symptome sind an meiner Frau zu beobachten gewesen und beispielhaft. Es können auch ganz andere auftreten und es können sich natürlich auch vorhandene verschlechtern, die bisher der MS zuzuordnen waren. Das ist nicht so ganz einfach – sonst bräuchten wir ja keine Spezialisten, die das diagnostitieren.
Dennoch meine Meinung: Wenn Zweifel besteht, abklären lassen.
@ Doris: Neuros
Wir haben durch die hohe Agressivität der MS bei meiner Frau sehr viele Neurologen kennen gelernt. Die niedergelassenen hatten damals (1996) einfach keine Ahnung vom MS – und wenn ich das alles hier so lese und die Stories von Mitpatienten höre, ist das heute leider nicht viel anders.
Zum Glück sind wir frühzeitig in einer der besten deutschen MS-Kliniken gelandet. Das war übrigens ein Tipp eines uns bekannten Krankenpflegers, inzwischen ist er ein guter Freund.
Und zum Thema Schwerpunktpraxis:
Meine Frau wurde in einer solchen die letzten 10 Monate mit Tys. behandelt.
Den Verdacht auf PML habe ich gehabt, nicht die Ärzte dort.
Das scheint auch schwierig, wenn die den Patienten alle drei Monate zu einem kleinen Gespräch bitten und nur 10 Minuten Standard-Neuro-Untersuchungen machen sowie alle zwei Monate Blut untersuchen
Die Veränderungen hat die Ärztin wohl zum Teil bemerkt aber dem Krankheitsbild der MS zugeordnet – was man natürlich machen kann. Das ist Interpretationssache.
Und wieder sind wir beim Thema: Im Zweifel eindeutig klären lassen.
@ Eva: Pausieren
Wenn es dir gut geht und dir Tys geholfen hat würde ich mir eine Pause überlegen. Nach 31 Monaten bist du ja schon fast abhängig von dem Zeug
Ne, im Ernst. Ich an deiner Stelle würde mich in eine gute Klinik einweisen lassen, dort nen MRT machen und mir einige ml Liquor abzapfen lassen.
Wenn dann alles ok ist gibt es derzeit eigentlich kein Grund, nicht weiter zu machen.
Eines darf man bei alle dem nicht vergessen:
Tys ist ein gutes Mittel, den meisten hilft es. Dass es in einigen Fällen zu PML führt ist bedauerlich aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu verhindern.
Und noch was zu Medikamneten und deren Folgen allgemein:
Es gab Patienten, die unter Aspirin, Penicillin oder gar Cortison einen anaphylaktischen Schock erlitten haben und starben.
Es muss also nicht gleich eine neue Modedroge sein sondern auch bei uralten, für fast jeden bekömmliche Mittelchen, kann es zu Komplikationen kommen.
Schönen Sonntag euch allen.
Pit
Martina Am 8. February 2009 um 20:24 Uhr|BearbeitenHallo Pit , alles Gute für dich und deiner Frau. Ich danke dir für deine Erklärung und Bekanntgabe der Merkmale .
Ich habe erst angefangen mit Tysabri ,aber ein mulmiges Gefühl dabei. Nun ich habe auch zu viele Schübe und eigentlich keine andere Wahl.
Wünsche deiner Frau alle Kraft der Welt und meine dazu.Es tut mir sehr leid ,immer solche Schicksale zu hören oder zu lesen.
Ich wünschte ,ich könnte helfen .Alles Liebe und viel Kraft ,die Hoffnung stirbt zuletzt.Martina
Tinka Am 8. February 2009 um 20:52 Uhr|BearbeitenHallo, Pit!ich danke Dir auch recht herzlich für Deine ausführlichen Schilderungen!
Ich bekomme Tysabri seit Dezember 06 und war die letzte Zeit immer drauf und dran es abzusetzen. Habe mich vor 5 Wochen aber doch dazu entschieden, es weiter zu nehmen.
Wie und wo wird Deine Frau denn jetzt behandelt? Ist sie zu Hause oder in einer Klinik? Und was genau wird mit ihr gemacht?
Ich wünsche Dir und Deiner Frau alles Gute!
Tinka
Pit Am 8. February 2009 um 21:24 Uhr|BearbeitenHallo zusammenLasst mich, bevor ich die versprochene Liste der bei meiner Frau angesetzten Therapien veröffentliche, bitte noch einen Hinweis zur PML geben.—————————————–
Allerdings gibt es kaum Literatur über PML im Zusammenhang mit MS. Wie auch, es gibt gerade mal 5 Fälle bzw. 8, wenn man die alten dazu rechnet.
Was am meisten veröffentlicht wurde sind PML-Fälle in Verbindung mit HIV. Hier ist das Immunsystem derart geschwächt, dass dieses gegen den Virus nicht ankommt. Die Überlebenschancen sind bei HIV gering wurden aber in den letzten Jahren deutlich verbessert.
Fakt ist:
Ein intaktes Immunsystem kommt sehr wohl damit zurecht. Etwa 80% von uns haben das JCV im Körper. Unser Immunsystem hält ihn aber locker in Schach.
Ein Tys-Patient hat ja von sich aus kein instabiles Immunsystem. Es wird gezielt immunsupremiert bzw. wurde es vorher durch andere Medikamente.
Die Gefahr, daran zu sterben ist also, vorausgesetzt man merkt es rechtzeitig und das Immunsystem springt wieder an, sehr gering.
Wobei aber auch gesagt werden muss, dass durch degenerierte Oligodentrozyten (Myelinscheiden) die Axone (Nervenfortsätze) absterben und diese dann vermutlich für immer futsch sind.
Aber auch da hat sich unser Hirn so einiges einfallen lassen und kann dann unter Umständen Informationen verlagern bzw. Nervenimpulse umleiten.
Bei meiner Frau haben sich, im Gegensatz zur schulmedizinischen Meinung, ihre Sehnerven wieder gebildet. Durch anfangs fortdauernde Opticus Neuritiden war der Sehnerv so kaputt, dass sie nur noch etwa 5% gesehen hat. Auch saß sie 2 Jahre im Rollstuhl. Heute sieht sie etwa 50% und kann einige Meter frei und sonst am Gehwagen laufen.
Ein guter Freund von uns war durch einen Motorradunfall querschnittgelähmt. Einige Jahre später konnte er problemlos ohne Hilfmittel laufen und ist wieder Motorrad gefahren. Das nur kurz zum Thema Nerven wachsen nicht wieder.
Ein Restriskio bleibt aber natürlich immer. Auch kann das Immunsystem wieder zu heftig hochfahren, dann hat man unter Umständen die nächste üble lebensbedrohliche Krankheit (IRIS) an der Backe.
Ich hoffe, das nimmt dem einen oder anderen jetzt etwas die Angst vor PML.
—————————————–
So, nun zum eigentlichen Thema.
Folgende Therapien wuden durchgeführt:
10 Tage alle 8 Stunden Zovirax (Antivirenmittel)
3 x Plasmapherese (Tys wird aus dem Blut gewaschen)
Virenbindendes Mittel (Dosierung und Name sind mir nicht bekannt)
Absetzen aller blasenmodulierenden Mittel (ungehinderter Urinabfluss)
Das wars eigentlich schon. Viel mehr geht leider nicht.
Wobei das aber auch reicht. Nach den vielen Kortisonbehandlungen und der Chemo (Mitoxantron) sind eh nur noch wenige Venen verwendbar. Unter diesen Ümständen jeden Tag drei zu finden ist nicht einfach. Aber hat geklappt.
Für die Plasmapherese wird ein extra Zugang in die Halsvene gelegt und festgenäht. Dieser sogenannte Sheldon-Katheter ist ziemlich unanagenehm. Nicht weil er weh tut sondern er stört halt einfach an der Seite (reibt beim Drehen des Kopfes und drückt nachts beim Liegen). Ist nicht gerade klein das Teil. Der Plasmaaustausch kann auf den Kreislauf gehen, ist aber nicht schmerzhaft. Meine Frau hats ohne Komplikationen vertragen.
Nachdem das Tys aus dem Blut gewaschen ist heißt es warten.
Immer wieder MRT zur Kontrolle und weitere Liquoruntersuchungen, ob sich die Virenanzahl verringert hat.
Momentan schauts ganz gut aus. Im letzten MRT haben sich keine weiteren Herde ergeben, die kein Kontrastmittel aufnehmen. In diesem Fall positiv, denn PML-Herde nehmen kein Kontrastmittel auf.
Das Krankheitsbild hat sich wesentlich gebessert. Viele Symptome haben sich von signifikant bis deutlich gebessert oder sind gar zurückgegangen.
Nun bleibt zu hoffen, dass das Immunsystem nicht abhebt und sich keine IRIS (immune reconstitution inflammatory syndrome) entwickelt und es weiter Berg auf geht.
Sie wird noch 1-2 Wochen zur Beobachtung in der Klinik bleiben. nach insgesamt 4-5 Wochen wird sie dann froh sein, wieder nach Hause zu dürfen.
Drückt die Daumen.
Grüße und schönen Abend
Pit
Tinka Am 8. February 2009 um 21:44 Uhr|BearbeitenHallo, Pit!Ich danke Dir recht herzlich für Deine Schilderungen!
Ich drück Euch ganz, ganz sehr die Daumen!!!Grüße, Tinka
Martina Am 9. February 2009 um 09:16 Uhr|BearbeitenHallo Pit ,ich drücke auch beide Daumen für deine Frau !!!!
Ich bin in Gedanken bei euch ,bei Ihr ,das sie es schafft.
Ich wünsche euch alles Glück der Welt!!
Wenn so viele die Daumen drücken muss es deiner Frau doch helfen,Sie soll nur nicht ihren Mut verlieren.Wir Menschen sind doch stark und zum kämpfen geboren, sie wird es schaffen .Alles LiebeMartina
Thomas Am 9. February 2009 um 12:21 Uhr|BearbeitenHallo,
auch ich wollte mich bei Pit für die ausführlichen Schilderungen bedanken.
Auch finde ich die Kommentare dazu klasse. Danke. Ich selbst bin seit Oktober 2006 Tysabri Junkie und erschrecke bei jedem neuen PML Fall. Hoffentlich geht es Deiner Frau bald wieder gut!!!
Jessy Am 9. February 2009 um 15:49 Uhr|BearbeitenIch kann mich Thomas nur anschließen. Ich erschrecke mich auch bei jedem neuen Fall und werde mir wohl dennoch in 3 Wochen die nunmehr 16. Tysabri Infusion verpassen lassen. Alles Gute für dich und deine Frau!!!
Mathias Am 9. February 2009 um 23:07 Uhr|BearbeitenAlles Gute Deiner Frau und Dir, Pit! Ich hoffe mit Euch, dass sich die positive Entwicklung der letzten Tage fortsetzt!Ein Problem ist ja, dass derzeit niemand so richtig einschätzen kann, wie sehr eine immunsuppressive Vorbehandlung das PML-Risiko unter Tysabri beeinflusst. Kannst Du genauere Angaben machen, wann, über welchen Zeitraum und wieviel Endoxan sie bekommen hat, wielange Imurek und welche kumulative Mitoxantron-Dosis? Wie groß war denn der zeitliche Abstand zwischen der letzten Mitoxantron- und der ersten Tysabri-Gabe? In welcher Klinik ist Deine Frau zur Zeit?Nochmals alles Liebe!
Sandy Am 10. February 2009 um 09:06 Uhr|BearbeitenHallo Pit,ich danke Dir von ganzem Herzen für die ausführliche Schilderung der Symptome und wünsche Deiner Frau eine gute Genesung.Eine Frage: über welchen Zeitraum haben sich die Symptome gebildet?
Alles Gute für Euch beide!
Eva M. Schön Am 10. February 2009 um 14:43 Uhr|BearbeitenHallo Pit,
nochmals Danke für die ausführliche Info.
Schön auch zu hören, daß die (wenn auch sehr unangenehme) Behandlung doch schon gute Erfolge zeigt. Weiterhin gute Besserung und viele Grüße an Deine Frau. Drücke weiterhin die Daumen!
Ich habe jetzt wieder weniger Angst, bekomme wegen einem leichten Schub im Moment Kortison und mache nur für den Kopf 3 Monate Ty Pause. Nach einem MRT geht es im Mai weiter. Mein (sehr guter) Neurologe, findet das als machbaren, guten Kompromiss.
Nochmals Danke und alles Gute
Viele Grüße
Eva
Pit Am 11. February 2009 um 01:59 Uhr|BearbeitenHallo zusammen.Nochmals danke für die vielen lieben Gedanken und Genesungswünsche.
Bin sehr beeindruckt davon und werde die ganzen Einträge ausdrucken und am WE meiner Frau mitnehmen und zeigen.Leider ist momentan ein klein wenig Zeitmangel angesagt.
Es wird ein paar Tage dauern, auf die offenen Fragen einzugehen.
Aber die Antworten kommen – versprochen.
Grüße
Pit
Erdmuthe Am 11. February 2009 um 18:38 Uhr|BearbeitenHallo an Alle, vor allem an Pit und seine Frau!Ich habe das alles mit absolutem Interesse gelesen.@Pit: Danke für diese vielen Informationen und beste Wünsche an Deine Frau.
Ich bekomme nächste Woche meine 26.Infusion und bin so zwiegespalten wie es nur sein kann.
Auf der einen Seite kann ich es wirklich nicht anders sagen, als das es mir supergut geht unter Tys, sogar eine Verbesserung des Grundzustandes erreicht werden konnte.
Auf der anderen Seite habe ich schlichtweg Angst, aufgrund PML. Ja und dazwischen schwanke ich jetzt seit Monaten hin und her. Ewiges Abwegen der Folgen von ‘Tysabri weiter nehmen’ oder des’ Absetzens’, da ich eine höhere Schubfrequenz habe.
Und nach den Schilderungen von Pit, bin ich noch unsicherer geworden. Ich lebe alleine und wenn ich lese, was seine Frau jetzt mitmachen muß allein im alltäglichen Leben aufgrund der Schwierigkeiten mit dem Kurzzeitgedächtnis, ist mir klar, das ich dann in ein Pflegeheim müsste. Ich müsste alle meine Tiere dann weggeben, etc. Es hat sich schon ein Szenario vor meinem inneren Auge aufgebaut.
Sehr wahrscheinlich ist das sicherste doch wohl wirklich regelmäßig alle 3 Monate ins MRT zu gehen, um etwaige Aktivitäten sofort festzustellen, oder?
Nochmals Danke an Pit, der zumindest mir, die Buchstaben PML so mit Leben gefüllt hat, das ich damit jetzt was anfangen kann.
Liebe Grüße an Alle
Erdmuthe
Trips Am 11. February 2009 um 21:04 Uhr|BearbeitenHallo Pit,
Hallo Erdmuthe,
Hallo alle zusammen,für Pit und seine Frau,meine Daumen sind auch gedrückt, gaaanz fest.
Und ich hab das Gefühl ich brauch gar nicht zu erwähnen das Ihr den Kopf nicht hängen lassen dürft, solang Euch das Wasser bis zum Hals steht. Obwohl ich glaube, nach Deinen Schilderungen, fließt das schlimme Hochwasser ab.
Alles erdenklich Gute für Euch.
für Erdmuthe,
ich glaube nicht das Dich dieser Bericht so sehr verunsichern sollte.
Du sagst selbst es geht Dir unter Tys supergut, was sollte also dann bessser sein?
Ich bekomme diesen Monat noch meine 20. Gabe, mir geht es auch super mit Tys, ich werde auf jeden Fall weiter machen, was besseres gibt der Markt eh noch nicht her, ergo welche Wahl bleibt??
Und warum soll ich mir den Tag heute versauen, an dem es mir gut geht indem ich mir n Kopf mache wie es vieleicht nächste Woche sein kann!
Im Gegenteil, ich werde ab morgen wieder Macumar bekommen, habe eine Thrombose, na und? Ich kann arbeiten gehen, bin soweit mobil, ist doch alles OK…
liebe Grü?e an alle
Trips
Eva M. Schön Am 12. February 2009 um 10:11 Uhr|BearbeitenJa,
es ist nicht einfach.
Aber es stimmt nun mal wirklich, Ty wirkt sehr gut, wenn man es verträgt. Was die MS ohne gute Therapie anrichtet, sah ich erst wieder in der Reha-Klinik in der ich Januar war und einige Patienten nach 3 Jahren wieder sah … und die Verschlechterung sehen mußte.
Ich hoffe, dass man mit Vorsicht und gutes Achtgeben auf sich und wenn man einen guten Neurologen hat, die Gefahr minimieren kann. Aber das Leben birgt immer Risiken und auch alle Medikamente.
Jeder muss es natürlich für sich abwägen, wie er sich da verhält.Viele Grüße
Eva
doris Am 12. February 2009 um 13:20 Uhr|BearbeitenHallo trips,mich treibt das Thema natürlich heftig um, gerade weil ich allein lebe, und weil mein Neuro mich mit so hilfreichen Sprüchen eindeckt.
Inzwischen habe ich einen Entschluss gefasst: ich werde spätestens zum Quartal den Neuro wechseln. Der Sohn meiner Freundin hat sich schon vor einiger Zeit niedergelassen. Ich habe immer gezögert, zu ihm zu gehen. Weil er am anderen Ende der Stadt ist und weil seine Praxis noch schwerer zugänglich ist, das die jetzige. Aber die Probleme lassen sich bewältigen.
Wenn der Sohn nur ein bisschen was von meiner Freundin geerbt hat (wovon ich ausgehe), dann ist er keine N€ dem die Eurozeichen aus den Augen funkeln, sondern jemand, der die Ängste seiner Patienten ernst nimmt.Ach noch ne Frage an alle: Was hat es eigentlich mit dem Patientenausweis auf sich. Ich habe meinen N€ danach gefragt und er hat mir geantwortet, dass ich ihn “demnächst” kriege. Wobei “demnächst” sehr dehnba ist!
Ich will Tysabri nicht aufgeben: es tut mir gut. Aber ich erwarte mir ein engmaschige Überwachung – d. h. z.Zt. habe ich überhaupt keine ÜBerwachung und das kann nicht gut sein.
Den Symptom-Katalog von pit habe ich ausgedruckt und werde ich ihn nachher mit meiner Ergotherapeutin besprechen. Die kommt zweimal in der Woche und hat dann wenigstens ein Auge auf mich. Nochmal Danke Pit!
Jessy Am 12. February 2009 um 16:17 Uhr|BearbeitenBekommt ihr denn alle euer Tysabri bei eurem “Hausneurologen”? Ich bekomme es nämlich ambulant im Krankenhaus, wo alle 3 Monate eine “Untersuchung” gemacht wird. Ob die Motorik etc. noch unverändert ist. Ich hab den Arzt mal darauf angesprochen ob es sinnvoll ist, alle 3 Monate ins MRT zu gehen. Er war davon nicht erbaut. Ich denke mal es ist einfach zu teuer. Aber wie gesagt, alle 3 Monate befasst sich der Oberarzt dieses Krankenhauses mit mir und guckt ob alles im Grünen Bereich ist. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass ich zu Beginn der Behandlung damit einverstanden war bei einer Studie mit Ty mitzumachen.
Thomas Am 12. February 2009 um 17:14 Uhr|BearbeitenHallo,
ich bekomme das Tysabri bei meinem Hausneurologen. Bei dessen Praxis handelt es sich um eine MS-Schwerpunktpraxis/MS-Ambulanz. Zum MRT muss jedes halbe Jahr. Danach werde ich dann beim Neuro untersucht.
Erdmuthe Am 12. February 2009 um 21:08 Uhr|BearbeitenGuten Abend!
Ich bekomme das Tys vom Neurologen verschrieben und bekomme es dann ambulant in der Praxis von meinem Hausarzt.
Das ging bis jetzt problemlos.Einzig meine Venen meckern hin und wieder.Sehr wahrscheinlich werde ich nochmal ausführlich mit meinem Neuro reden, mal sehen was er für eine Meinung hat.Auf jeden Fall freue ich mich, hier Gleichgesinnte treffen zu können und, Dank Pit, jetzt ein wesentliches mehr über PML zu wissen als vorher.
Erdmuthe
Doris Am 12. February 2009 um 21:59 Uhr|BearbeitenHallo Erdmuthe,Du weißt gar nicht, wie sehr mich Dein Beitrag freut!! Ich hatte nämlich auch die Idee, mir die Infusion von meiner Hausärztin geben zu lassen. Es wäre sooo viel bequemer und ich bin sicher, dass sich meine Hausärztin auch mehr für mich interessiert. Aber der Herr N€ war für mich nicht zu sprechen, als ich ihn danach fragen wollte und als ich meine Hausärztin gebeten habe, das mit ihm auszumachen, hat er sie recht klein gemacht. So eine Tysabriinfusion sei so eine schwierige Sache, das könnte so eine kleine Allgemeinarztin wie sie niemals beherrschen. Grr Noch ein Grund mehr zum Wechseln. Ganz offensichtlich geht es dem Guten nur ums Geld! Vor kurzem habe ich mal gehört/gelesen, dass Infusionen den Fachärzten zusätzlich Geld bringen!
Pit Am 13. February 2009 um 01:24 Uhr|BearbeitenHallo zusammen,
komme aus Zeitgründen gerade mal dazu, die Beiträge nur zu überfliegen.Kurz zu den letzten vier Beiträgen, da ich das für ein sehr wichtiges Thema halte.Genau das ist ein Punkt, den ich für verantwortungslos halte. Theoretisch könnte ein Allgemeinmediziner auch ein Rezept ausstellen und er könnte Tys auch verabreichen. Hallo! Das ist kein Schnupfenmittel!
Der beste Neurologe der Welt kann die Symptome rein äußerlich nicht eindeutig der MS oder einer PML zuordnen. Er hat maximal die Vermuting einer PML, die er nur durch “Reingucken” ins Gehirn und labordiagnostisch ausschließen kann. Auch wenn ein Hausarzt sich intensiv mit der MS beschäftigt liegt doch auf der Hand, dass ein Neurologe mehr Ahnung hat – schließlich ist es ein Facharzt, hat in dieser Richtung studiert und seine Erfahrungen gemacht. Ich gehe noch einen Schritt weiter und behaupte, ein sich langjährig und intensiv für MS interessierter Laie hat mehr Ahnung von MS als ein Hausarzt, der kaum oder keine MS-Patienten hat.
Also ich denke, das ist der ganz falsche Weg. Der Neurologe ist der richtige Ansprechpartner. Allerdings sollte der sich auch seiner Verantwortung bewusst sein und sich mehr Zeit nehmen – zumindest für seine Tys-Patienten.
@ Jessy: Frag ihn bitte mal, wie er eine PML erkennen will, wenn er dich alle 3 Monate mal von außen anguckt. Auf die Antwort bin ich gespannt. Wenn er das nämlich kann, könnte man sich die Kosten fürs MRT sparen Und das ist halt der Knackpunkt. Die Kassen wehren sich gegen die hohen Kosten, dazu noch, wenn aus deren Sicht nicht mal ein Anlaß dazu besteht (es gibt ja keinen Hinweis) und diese Denke dann auch noch von manchen Ärzten unterstützt wird.
@ Thomas: Alle 6 Monate MRT halte ich persönlich für zu wenig. Alle 2 Monate, wie es in der Klinik gemacht wird, in der sich meine Frau befindet, halten manche Ärzte für zu viel. Die Mehrheit befürwortet wohl, wie ich es zumindest gelesen und erfahren habe, alle 3 Monate. Ich denke, das hat auch damit zu tun, ob ein eigener MRT zur Verfügung steht. Wenn man stationär im Krankenhaus ist, beinhaltet die Fallpauschale diese Kosten (vermute ich zumindest mal, kann es nicht mit Sicherheit sagen, da meine Frau privat versichert ist und da jeder Pups abgerechnet wird). Ambulant wird dagegen voll abgerechnet und das kostet die Kassen jedesmal um die 800 Euronen.
Alle 6 Monate Unetrsuchung ist aber auf jeden Fall zu wenig.
Fakt ist: O-Ton eines namhaften Prof: “Wir sehen Aktivitäten und evtl. Anzeichen einer PML im MRT bevor es der Patient überhaupt bemerken kann.” Da gibts nichts hinzuzufügen.
@ Erdmuthe: Auch hier kann ich nur fragen, ob sich der Hausarzt in der Lage sieht, PML-spezifische (neurologische) Merkmale zu erkennen, wenn du alle vier Wochen mal kurz zu einer Infusion vorbei kommst. Das halte ich für sehr gewagt.
@ Doris: Der Neuro hat Recht – dass er dich nicht sehen will ist wiederum bedenklich. Und ums liebe Geld kanns hier nicht gehen. Unser Neuro, übrigens auch eine sogenannte Schwerpunktpraxis, verlangt für die Infusion um die 30 Öre, zzgl. Material natürlich. Wenn ich überlege, was er dafür für eine Veantwortung trägt, ist das der Witz. Also reich wird er damit nicht.
Wir haben auch den Fehler gemacht, der Umstände wegen eine Praxis aufzusuchen. Die ersten drei Tys-Infusionen hat meine Frau in einer Neuro-Klinik bekommen. Dafür sind wir 30 KM gefahren, da es eine gute Klinik mit einem super Chefarzt ist. Die 1. und 2. Tys wurde stationär durchgeführt. Die 3. Gabe mehr oder weniger ambulant. Ein Krankenhaus ist auf sowas nicht eingerichtet. Langes Warten, kein Essen, etxra ein Zimmer dafür herrichten, …
Das war beium niedergelassenen Neuro anders. Man kam relativ rasch dran, noch eine Stunde rumsitzen und fertig. Dazu kommt, dass die Praxis 300 Meter von uns entfernt ist.
Heute weiß ich, dass ich das so nicht wieder machen würde.
Meine persönlichen Forderungen wären ganz klar:
– Vor Tys-Gabe ein persönliches Aufklärungsgespräch des Facharztes mit einem oder mehreren Angehörigen oder Personen, die viel Zeit mit dem Patienten verbringen.
– Verordnung nur durch den Facharzt.
– Infusion nicht unbedingt durch den Facharzt. Aber wenn durch den Hausarzt, muss dieser die Risiken des Medikamentes während und nach der Infusion kennen und der Patient muss zusätzlich in engen Abständen vom Facharzt untersucht werden.
– Neurologische Untersuchung vom Facharzt mind. alle 4 Wochen. Das sollte auch ein psychiologisches Gespräch beinhalten.
– MRT alle 8-12 Wochen
– Blutuntersuchung (Leberwerte) alle 8 Wochen
– Teilnahme am Beobachtungsprogramm und Dokumentationspflicht
– Offenerer Umgang des Herstellers auch mit den Patienten. Ich würde eine weitere Sensibilisierung der Fachärzte sehr begrüßen. Der Hersteller tut schon sehr viel, ich habe die Briefe an die Ärzteschaft gelesen. Das scheint aber nicht zu reichen, wenn man die Meinungen der Fachärzte hört deren Verhalten sieht.
Realistisch gesehen wird das zwar eine Wunschvorstellung bleiben aber wenn das eine oder andere umgesetzt würde, wäre schon mal einen Schritt nach vorn.
Schönen Abend euch allen
Pit
Erdmuthe Am 13. February 2009 um 15:16 Uhr|BearbeitenHallo Pit und Doris und alle anderen!
Ich muß da was richtig stellen. Bei meinem Neuro ist es Pflicht, alle 3 Monate zu erscheinen. Ich bekomme ein Rezept nur nach einem Besuch. Einmalig war es das letzte Mal anders, weil ich an dem Termin arbeitstechnisch nicht konnte. Jetzt wurde ich aber schriftlich aufgefordert zu erscheinen.
Die Infusion bekomme ich dann beim Hausarzt, der auch Internist ist. Um mir eine Infu legen zu lassen, die durch rennen zu lassen, und nach 1-1,5 Stunden wieder zu gehen, geh ich bestimmt nicht in ein Krankenhaus und weiß auch nicht was der Unterschied zwischen einer Liege in einer Internistischen Praxis und einer Liege in einer Neurologischen Praxis ist.
Wo ich jetzt hinterher sein werde, ist, öfter ins MRT zu kommen und öfter mein Blut untersuchen zu lassen.
Ich kann nur wieder sagen, Danke Pit, Deine Info’s sind unbezahlbar.
@Pit: Eine Frage hätte ich mal, Du kennst Dich doch supergut aus.
Laut dem letzten Bericht von Biogen haben weltweit ca. 4300 Leute Tys länger als 24 Monate. Wenn ich jetzt dagegen die Info lege, das unter 1000 ein PML-Fall ist, und diese Zahlen zusammen bringe, kann ich dann davon ausgehen, daß bei mir die Chance mittlerweile auf 1:4 liegt es auch zu bekommen?
Ich hoffe ich liege falsch und habe einen Denkfehler. Aber vielleicht hast Du ja auch ne Info drüber.
Auf alle Fälle grüß ganz herzlich unbekannter Weise Deine Frau.
Erdmuthe
doris Am 13. February 2009 um 16:22 Uhr|BearbeitenJa, das will ich auch klarstellen. Ich wollte bloß die reine Infusion bei meiner HA machen lasen. Ich denke da wie Erdmuthe: die Liegen unterscheiden sich nicht, abgesehen davon, dass die bei meiner HA tatsächlich weniger unbequem ist als die beim Neuro. Von Neuro will ich sehr wohl überwacht werden! Es sind ja nicht mal 5 Minuten neurologische Untersuchung, die er mit mir macht. Er fragt micht nur, ob ich ne Erkältung habe und legt die Infu, das ist alles und dazu muss ich nicht extra in die Praxis pilgern. Dass meine HA keinen Neurologen ersetzen kann, ist mir kalr!
Leider habe ich im Moment den Eindruck, dass sie den Neurologen, den mich nicht ernst nimmt, mühelos ersetzen könnte.
Gute Besserung und schöne Grüße an Deine Frau Pit
Allen anderen muss ich hoffentlich nicht explizit gute Besserung wünschen –
schöne Grüße Doris
Trips Am 13. February 2009 um 20:05 Uhr|BearbeitenHallo zusammen,Doris, ich denke Du hast Recht, höchste Zeit den N€ zu wechseln,
das kann`s ja nicht sein!Ansonsten kann ich von meinem N€ sagen, das ich mich sehr wohl bei ihm fühle.
Er legt mir die Infu selbst, unterhält sich mit mir, schaut während der Infu immer wieder zu mir rein und danach kann ich immer noch mal zu ihm ins Sprechzimmer und all meine Sorgen los werden, bzw. was immer mich beschäftigt. Nur MRT`s sind jetzt nicht so sehr viele gemacht worden, aber vom vorletzten zum letzten, hat sich nichts verschlechtert, ergo kann doch alles nur ok sein…
ich nehme eine Bahnreise von 3 Std. in Kauf für mein Tys. Also nfür Tys bin ich eben mal 8 Std. unterwegs, ist mir mein N€ aber auch wert.
´
So und nun nochmal Danke an alle und Danke an Pit werde mir die Symtome auch mal ausdrucken, denn ich denke mein Umfeld sieht das ganze Thema MS als recht harmlos an und Tys ist eben nur ein Medikament
Schönen Abend Trips
Pit Am 14. February 2009 um 01:22 Uhr|BearbeitenWie hoch ist die Chance, PML zu bekommen?Moin zusammen.
Ich will mal versuchen, auf die Frage von Erdmuthe eingehen, bevor sie sich Gedanken macht und womöglich nicht schlafen kann.Die Aussage 1:1000 stammt aus dem Jahr 2005.
Als drei Tys Patienten an PML erkrankten und zwei davon starben wurden etwa 3.000 Patienten untersucht und die Droge vom Markt genommen. Zum Glück waren keine weiteren PML Fälle zu finden.
So ergab sich damals die Quote 1:1.000 (3 Fälle von 3000).
Heute schaut das eigentlich ganz anders aus, obwohl der Hersteller diese Quote heute noch angibt – warum auch immer.
Bis Ende 2008 gibt der Hersteller 37.600 behandelte Patienten bekannt.
Davon 20.200 in den und 16.900 außerhalb der USA und weitere 600 in klinischen Studien. Das ergibt zusammengezählt 37.700 – das sind irgendwie 100 mehr. Aber bei den Zahlen wird von ca. gesprochen, lassen wir es also mal so stehen.
Aber nun zu deiner Frage Erdmuthe:
Zum Glück hast du dich verrechnet 1:4 wäre Obermist und nicht zu verantworten. Da müssten ja schon mind. 4 aus dem Blog hier PML haben.
Gehen wir von den aktuellen Zahlen unter Monotherapie aus, 37.600.
Unter diesen gab es bisher 5 PML-Fälle.
Das macht im Durchschnitt also eine Quote von 1:7.520.
Ob man das nun auf die einzelnen Gruppen bezogen so einfach berechnen kann, bin ich mir nicht sicher. Denn wer 24 Monate Tys bekommen hat, der hats natürlich auch 12 Monate bekommen. Somit wären das ganz andere Zahlen.
Haben wir einen Mathematiker unter uns?
Aber selbst wenn bei der einzelnen Gruppe mit 24 Monaten den einen PML Fall rechnen würde, wäre das eine Quote von 1:4.300 und damit 4 mal so niedrig wie die genannten 1:1000.
Warum allerdings keine neuen Quoten vom Hersteller benannt werden frage ich mich schon. Denn es ist doch eigentlich posiitiver als vor zwei Jahren.
Hat jemand ne Ahnung?
Grüße, schönes WE
Pit
Tanja Am 14. February 2009 um 02:19 Uhr|BearbeitenHallo an euch alle,
durch Zufall bin ich hier auf der Seite gelandet, da ich Infos zu Tysabri gesucht habe.
2004 wurde bei mir MS diagnostiziert.
Seitdem bekam ich Copaxone, was leider wirkungslos und unverträglich war.
Anschließend nahm ich eine zeitlang nichts.
Was nicht wirklich sinnvoll war.
Im letzten Jahr bekam ich Interferon, was ich leider auf Grund der Nebenwirkungen absetzen mußte.
Kurz nach dem Absetzen, bzw. noch während der Einnahme, bekam ich einen erneuten Schub.
Vor drei Wochen wurde ich daher fünf Tage lang mit Cortison behandelt.
Im MRT zeigten sich neue Entzündungsherde-leider.
Nach Aussage meines Neuro liegen diese Herde sehr ungünstig, einer davon an der Wirbelsäule zwischen dem 4-5 Wirbel, sowie andere im Marklager.
und es wäre nicht zu empfehlen die nächsten 1-2 Schübe abzuwarten.
Der letzte Schub hat Spuren hinterlassen, wo ich hoffe, daß es sich noch wieder zurück entwickelt.Ich stehe nun vor der schweren Entscheidung
Tysabri, ja oder neinIch mache mir die Entscheidung im Moment nicht leicht.
Die Nebenwirkungen haben es wirklich in sich.
Am meisten Sorge macht mir PML.
Wie sieht`s mit Leberschäden aus?
Was ist mit allergischen Reaktionen?
Wie oft zum MRT?
Kontrolluntersuchungen, Blutkontrolle…
Ab April würde ich mit Ty anfangen.
Zu meinem Neuro habe ich vollstes Vertrauen, aber mit Ty habe ich bisher keine Erfahrung.
Könnt ihr mir vielleicht eure Erfahrungen mitteilen?
Wäre echt super!
Im Moment steh`ich völlig zwischen zwei Fronten…
Ganz, ganz viele liebe Grüße an Pit und seine Frau.
Hoffentlich geht es ihr bald wieder besser.
Gruß an euch alle
Tanja
rdo Am 14. February 2009 um 12:19 Uhr|Bearbeiten@Pit: Je nachdem, welche Gruppen man betrachtet, kommt man zu unterschiedlichen Ergebnissen. Wenn man annimmt, dass eine PML nach frühestens einem Jahr auftritt, erhält man ein Risiko von etwa 1:4000. Das ist zwar immer noch deutlich niedriger als das angegebene Risiko, aber eben durchaus in der gleichen Größenordnung. Bei schwerwiegenden Konsequenzen sind pessimistische Angaben nicht unüblich — so würde z.B. bei der Tragfähigkeit einer Brücke der grösste Fehler angegeben statt eines durchschnittlichen Fehlers. Und vier oder fünf nicht berichtete Fälle (sowas soll vorkommen) könnten die Rate dramatisch ändern. Von daher wird man sich nicht aus dem Fenster lehnen wollen.Dazu ist die Angabe 1:1000 auch zulassungsrelevant, und vermutlich nicht so einfach ohne bürokratische Hürden zu ändern. Eine aktuelle Angabe wäre ganz sicher wünschenswert, versteh mich nicht falsch, aber diese wäre dann halt inkonsistent mit der auf dem Waschzettel.@Tanja: Leberschäden sind selten. Nicht alle Neuros halten sich daran, aber eine Kontrolle der Leberwerte vor der Infusion ist sinnvoll. Allergische Reaktionen kommen vor, treten aber i.A. nur zu Anfang auf (ab der 2. Infusion). Wenn man eine hat, mag das sehr unangenehm sein, aber die Neuros sind normalerweise auf derartige Notfälle gut vorbereitet, so dass man sich hier keine grossen Sorgen machen muss. Ein MRT ist sicherlich alle 6 Monate sinnvoll, zudem dann wenn neue Symptome auftreten.
Eva M. Schön Am 16. February 2009 um 09:01 Uhr|BearbeitenHallo,
ich glaube diese Seite bringt uns Ty-Patienten ein gutes Stück weiter. Informationen und Austausch und dann der sorgsame Umgang mit diesem Medikament ist enorm wichtig….
und der Patient muss auch auf sich selbst aufpassen. Klar das der richtige Arzt dazu “lebenswichtig” ist. Der Arzt, der einem auch zuhört und mit aufpasst, gerade bei Tysabri. Bei einem guten Hausarzt in Verbindung mit zusätzlichen Kontrollen beim Neurologen die Infusionen zu erhalten, wäre für mich denkbar. Ich habe das große Glück, dass ich mich bei meinem Neurologen gut aufgehoben fühle. Während der Infusion bin ich nie allein, im Labor der Praxis ist immer jemand und ich so unter Kontrolle (ich habe schon von Kliniken gehört, wo der Patient auch bei der 3., 4. Infusion allein war!). Das Blut wird alle 4 Wochen kontrolliert und zwar großes Blutbild und es wird regelmäßit MRT gemacht. (Naja, wie oft ist notwendig?)
Ich hoffe sehr, daß durch die PML Fäller die Aufmerksamkeit der Ärzte besser geworden ist.
Zum Schluss noch einmal viele Grüsse an Pit und seine Frau … weiterhin gute Besserung!
Wir haben den beiden viele interessante Beiträge und den Austausch auf dieser Seite zu verdanken (unbezahlbar!)
Viele Grüße
Eva
svenjalein Am 16. February 2009 um 16:49 Uhr|BearbeitenIch denke auch, dass man nie genug Aufklärung betreiben kann.Das einzige, was ich mich Frage, warum entwickeln Forscher Jahre lang an einem Medikament herum, dass sletztlich doch nicht sicher ist?Kann mir das jemand sagen?
Liebe Grüße,
Svenja
Trips Am 16. February 2009 um 20:51 Uhr|BearbeitenN`abend zusammen…hier ne klare und knappe Antwort:
Das einzige was gerade bei MS sicher ist, ist, das es nichts gibt, daß sicher ist.
Und wer aufgibt, beginnt zu sterben.
Meine Meinung.
Sorry
Also an alle :
NIEMALS AUFGEBEN!!!
Irgendwas geht immer…
LG Trips
Erdmuthe Am 16. February 2009 um 22:20 Uhr|BearbeitenHallo!
Ich kann Eva nur Recht geben. Es ist sehr sehr hilfreich, diese Seite jetzt hier zu haben.
Dank Pit, der bereit war über die Erkrankung seiner Frau zu schreiben, habe ich sehr viel gelernt und auch Euch alle ‘gelesen’. Es ist sehr tröstlich, zu wissen, daß man mit der eigenen Unsicherheit nicht der/die Einzige Userin von Tys ist.@Trips Mein lieber Scholli, Dein Arzt muß ja wirklich super sein. 3 Stunden Bahnfahrt würd ich nicht auf mich nehmen. Bekommst Du die Fahrt wenigstens von der Kasse bezahlt oder mußt Du das auch noch selbst bezahlen??@Pit und rdo Danke für Eure Info.
Trips Am 19. February 2009 um 10:51 Uhr|BearbeitenHallo alles zusammen,es ist wieder soweit, fahre gleich wieder los meine “Droge” abholen. Kleine Nadel, große Wirkung.
Bei mir zumindest ist es so, bin schon über 1 Jahr Schubfrei, was will ich mehr?
Und ja, ich bin von meinem N€ begeistert. Nehme die 3Std. hin und nochmal 3 zurück gern in Kauf.
Er nimmt sich Zeit für mich, wir lachen zusammen und er ist es auch, der meine Diagnose gestellt hat. Nach Jahre langen forschen warum ich immer wieder mal seltsame Ausfälle hatte, die sich kein Arzt erklären konnte, weil alle Befunde ohne Ergebnis waren. Und ich schon anfing zu glauben ich bilde mir mein schwanken nur ein.
Nein, auf meinen N€ laß ich nix kommen, auch wenn er nicht wirklich gut stechen kann… ;o), egal.
so und jetzt muß ich los, meinen Kurzurlaub starten…Liebe Grüße an alle Trips
Jessy Am 19. February 2009 um 18:52 Uhr|BearbeitenWenn dein Neuro so gut ist, verrat mir doch bitte bitte, in welcher Stadt er seine Praxis hat!!! Bin nämlich noch auf der Suche nach einem Neuro, wo ich mir nicht vorkomme wie Packung Nr. 488 auf dem Fließband.
Trips Am 19. February 2009 um 22:50 Uhr|BearbeitenHallöchen,bin zurück, aus Göttingen, da ist die Praxis.
In der Uniklinik bin ich auch regelmäßig untersucht worden.
Ist eine Ms-Ambulanz und sehr nette Leute dort.
Mich würde mal interessieren von wo Ihr alle so kommt?!
Ich bin aus Niedersachsen, Raum Gifhorn.
Trips
Angi Am 20. February 2009 um 07:55 Uhr|BearbeitenHi,falls du aus dem Ruhrgebiet kommst: Mein Neuro ist in Recklinghausen, er ist super gut, unheimliche viele MS Patienten Für die Adresse mail mich an!
LG
Angi
Jessy Am 20. February 2009 um 14:29 Uhr|BearbeitenDanke für die Anworten Trips und Angi.
Göttingen ist schon ne Ecke weg, da wäre Recklinghausen schon näher. Wobei es da darauf ankommt wo, von Witten nach Recklinghausen ist es ja schon noch ein Stückchen, keine 3 Stunden, aber immerhin.
miriam Am 6. March 2009 um 21:08 Uhr|Bearbeitenhallo,
bin auch nur durch zufall auf diese seite gestoßen.
fand es sehr interessant das alles zu lesen.
ich habe gestern meine 9.te tys infusion hinter mich gebracht. fahre dafür ca.30 km nach giessen in die ms-ambulanz.
was ich persönlich nicht verstehen kann ist, dass bei den (wohl) meisten nur alle 2 monate blut abgenommen wird… bei mir wollen die alle 4 wochen blut haben. dachte das es jedem so geht bzw. das es bei jedem so gemacht wird???stehe mit meiner ms ziemlich allein da. ich habe das gefühl das keiner meiner familienangehörigen was damit zu tun haben möchte bzw. keiner will was darüber hören.
@ pit: wünsche dir und vor allem deiner frau alles gute. würde mich freuen zu hören/lesen wie es ihr mittlerweile geht.
ganz liebe grüsse miriam
(aus hessen)
Trips Am 7. March 2009 um 15:17 Uhr|BearbeitenHällöchen zusammen,auch von mir, Pit, wie gehtt es Euch???
Die Sache mit dem Blut abnehmen find ich interessant, macht mein Neuro nich , nur einmal, aber dabei sollte festgestellt werden, ob ich diese besondere Form der MS habe, die hauptsächlich die Augen betrift.
Schon schade das, das hier alles son bischen eingeschlafen ist, war klasse sich mit anderen Tysabri-Junkies auszutauschen.
Aber ich glaube es sollte hier wohl ausschließlich um PML handeln.
MS- Foren gibt es sicher eine Menge andere.
Oder sehe ich das irgendwie falsch??Liebe Grüße an alle, Mitmacher, Vorbeischauer, Durchhalter und Kämpfer…
Trips
Alexander Otto Am 7. March 2009 um 17:06 Uhr|BearbeitenHallo Leute,
zum Glück herrscht derzeit an der PML/Tys-Front Ruhe. Der Blog ist eigentlich nicht als Forum gedacht, sondern soll als registrierungs- und werbefreie Info-Quelle dienen. Trotzdem stört eine rege Diskussion natürlich nicht. Wer von euch ein Forum für etwas privateren Austausch sucht, dem kann ich die “Ehrlichen-Hamster” (Was für ein Name, lol.) empfehlen. Das Forum ist passwortgeschützt. Ihr müsst euch also registrieren (E-Mail-Adresse genügt). Die Foren-Betreiberin kenne ich persönlich und kann mich, was Datenschutz und Unabhängigkeit betrifft, absolut verbürgen. Übrigens ist der Diskussionsstil auch nicht so rüde wie bei der DMSG.
Beste Grüße
Alex
Pit Am 7. March 2009 um 18:58 Uhr|BearbeitenHallo zusammen.Hatte die letzten Wochen ne Menge um die Ohren und kam nicht zum Schreiben. Gelesen hab ich aber alles, das geht auch mal in der Mittagspause Danke für die Nachfragen wegen meiner Frau. Ich will euch auch nicht länger auf die Folter spannen, viele möchten natürllich wissen, wie sich das alles weiter entwickelt hat.
Leider nicht so gut, wie es den Anschein hatte.
Die Klinik meiner Frau hatte sich weiter verbessert und Mitte Februar habe ich mit den Chefarzt noch darüber gesprochen, wie wir denn nach der Entlassung weiter verfahren sollen.
Leider wurde uns ein fetter Strich durch diese Rechnung gemacht.
Mittwoch vor zwei Wochen wurde meine Frau von der Nachtschwester im Bad am Boden liegend gefunden. Da nicht klar war, was genau passiert war und ob sie innere Kopfverletzungen hatte also das große Programm:
Notarzt in die nächste Unfallklinik auf die Intensivstation.
Kurz zur Erklärung: Die Klinik, in der sie sich momentan befindet, ist ein neurologisches Fachkrankenhaus aber keine Unfallklinik. Das heißt, die Diagnostik wie MRT etc. sind nachts nicht besetzt.
Zum Glück stellte sich nach dem MRT heraus, dass keine Verletzungen vorhanden waren. Sie wurde am nächsten Tag wieder in ihre Klinik zurück verlegt.
Allerdings hatte sie einen epileptischen Anfall erlitten, der zum Sturz führte. Es war kein kleiner Anfall, sie war körperlich ziemlich am Ende und wurde entsprechend sediert. Ein Antiepileptikum wurde eingeschlichen und ein anderes Medikament in entprechend hoher Dosis gegeben, damit die Krämpfe aufhörten, die sie nach wie vor plagten. Zu sehen waren diese im EEG (die Kurven sahen aus wie die bei einem Erdbeben) und äußerlich an ihrem einen Arm, der nicht aufhören wollte zu zucken.
Durch ein zum Valuim gehörendes Mittel war sie so müde, das sie fast immer durchschlief und wenn sie mal einigermaßen wach war, lallte sie, als wenn sie zu tief ins Glas geschaut hatte. Aber immerhin konnte sie wieder sprechen.
Die Situation vebesserte sich, die Medikamente konnten abgesetzt bzw. reduziert werden und sie konnte sich Ende letzter Woche wieder außerhalb des Bettes bewegen.
Letztes WE sprachen wir wieder von einer Entlassung in den nächsten Wochen und wie wir dann weiter machen. Leider haben wir auch diesmal die Rechnung nicht ohne PML und deren Folgen gemacht.
Exakt zwei Wochen nach dem Anfall, also am Mittwoch, hat sie sich am Telefon mir gegenüber sehr merkwürdig verhalten und es gab eindeutige Parallelen zum ersten Anfall. Zu diesem Thema gehe ich am Schluß nochmals genauer ein. Ich habe sofort den Arzt informiert und er hat sich auch gleich darum gekümmert.
Eine Stunde später rief er mich an, dass ich mit meiner Vermutung wahrscheinlich recht hatte. Da aber zu diesem Zeitpunkt (17 Uhr) wieder keine Diagnostik gemacht werden konnte bekam sie profylaktisch den selben Cocktail verabreicht wie vor 14 Tagen.
Das war jetzt nun zum zweiten Mal ein voller Schlag ins Gesicht und die ganze Arbeit der letzten zwei Wochen war wieder im Eimer.
Zum Glück konnte man diesen Krampfanfall aber sozusagen im Keim ersticken, die Folgen merkt man deutlich, wenn diese auch viel geringer sind als beim letzten Mal.
Es geht ihr heute den Umständen entsprechend – so betrachtet relativ gut. Sie ist einigermaßen wach und spricht, von kleinen Aussetzern abgesehen, fast normal mit mir. Sie hat kognitiv noch etwas Probleme, verwechselt ab und zu manche Leute unter anderem auch mich aber insgesamt schauts ganz gut aus.
Prognosen wage ich momentan nicht zu machen und von einer Entlassung sind wir weit entfernt. Auch werde ich diesen Monat vermutlich nicht mehr diskutieren, wie wir nach der Entlassung weiter machen … das hat sich nicht bewährt.
Ab Montag ist der Prof. aus seinem Kurzurlaub zurück, dann werde ich mal hinfahren und mich eingehend mit ihm unterhalten.
So schauts also momentan aus. Ich hätte fast schreiben können, sie ist weider zuhause und es geht ihr gut. Diese Zeilen hebe ich mir aber mal für später auf.
Drückt die Daumen – mehr geht ja sowieso nicht.
Nun zu den Symptomen des Krampfanfalles.
Der erste kündigte sich folgendermaßen an:
Ich rief sie an, sie war total aufgelöst und konnte so nicht liegen und anders auch nicht. Im schwäbischen sagt man “gängelig”, wenn man mit nichts zufrieden ist und nicht so ist, wie man es sich vorstellt.
Beim 2. Anruf war unheimlich müde und sprach undeutlich. Das kann man nun auch auf die Müdigkeit schieben aber eine Sache war seltsam und das hat sie vorher auch noch nie gemacht.
Sie hat nach ein paar Sätzen Tschüß gesagt und einfach aufgelegt. Ich habe nochmals gewählt und wieder nach ein paar Worten Tschüß und aufgelegt.
Damals hatten wir alle das auf den Stress geschoben (sie hatte vorher einige Untersuchungen). es waren allerdings die Anzeichen eines Krampfanfalles, denn in der selben Nacht hat man sie ja dann im Bad gefunden.
Der zweite Anfall war folgendermaßen:
Ich telefonierte wieder mit ihr bzw. versuchte es. Sie war mehr als nur kurz angebunden. Auf die Frage, ob sie denn schon gegessen hätte antwortete sie nach relativ langer Zeit mit einem kurzen “weiß nicht”. Auf die nächste Frage, ob ihr Essen denn auf dem Tisch stünde, kam wieder nach langer Zeit ein kurzes “ja”. So ging das weiter, also nur ja, nein und weiß nicht nach einer relativ langen Antwortzeit von vielleicht 3-5 Sekunden.
Beim zweiten Anruf ein paar Stunden später reagierte sie dann exakt wie vor dem ersten Anfall. Diesmal konnte ich sie nicht nur schlecht verstehen sondern gar nicht. Sie sprach eine Sprache, die nicht von dieser Welt war. Nach ein paar Sätzen sagte sie Tschüß (das ging merkwürdiger weise) und legte auf. Bei einem sofortigen zweiten Anruf das selbe – Tschüß und aufgelegt.
Das mal so als Tipp, falls euch so was mal passieren sollte.
Epileptische Anfälle werden bei PML beschreiben. Das ist oft dann der Fall, wenn der entzündliche Prozess knapp unterhalb der Hirnrinde stattfindet. Ist eine größere Anzahl Zellen entzündet, kann es zu einem “Kurzschluss” kommen, der dann einen (epileptischen) Krampfanfall auslöst.
Das kann dan nur medikamentös eingedämmt werden. Nach Abklingen der Entzündung kann das Medikament ggf. wieder abgesetzt werden.
@ Miriam:
Freu dich, dass dein Arzt das alle 4 Wochen macht. Das spricht für ihn.
Es können unter Tys auch Leberschäden auftreten. Das kann man vorher u. U. im Blut erkennen.
Dass du mit deiner MS alleine gelassen wirst ist saudoof. Und das geht leider nicht nur dir so. Mit Familienzusammenhalt hat das wenig zu tun. Ich erwarte ja nicht von jedem, dass er sich gleich so intensiv, wie ich es tue, damit beschäftigt. Ein gewisses Maß jedoch wäre nicht schlecht, dann hätten einige eine andere Meinung dazu und würden vieles auch mehr verstehen. Schade …
Nicht umsonst heißt MS ja auch “Machs Selber”. Wenn man in dieser Situation allein gelassen wird ist das besonders hart.
Das tut mir für die Betroffenen sehr leid.
Trotzdem Kopf hoch und ein Tipp aus eigener Erfahrung:
Begrenze den Kontakt zu Leuten, die dich so hängen lassen oder breche ihn ganz ab (auch wenn es deine nächsten Verwandten sind) und kümmere dich in erster Linie um dich selbst. Du wirst dann vom einen oder anderen als arogant angesehen aber bleib da mal ganz ruhig. Es geht um dich und um dein Leben mit MS mit dem du in diesem Fall alleine klar kommen musst. Höre auf dich und mache knallhart das, was dir am besten bekommt – auch wenns anderswo dann weh tut.
Euch allen ein schönes WE. Alles Gute.
Grüße
Pit
Oscmp Am 7. March 2009 um 21:54 Uhr|BearbeitenPit, meine Frau ist ebenfalls an MS erkrankt und hat kürzlich aus Angst vor einer PML nach 25 Monaten Tysabri abgesetzt.
Sie hat sich also entschieden, zur Zeit keine Medis zu nehmen und der MS freien Lauf zu lassen.
Um ehrlich zu sein: Das macht mir Angst.Aber Deine Stärke und Deine Weise, wie Du mit dem Thema umgehst, macht mir Mut.Danke..
Pit Am 8. March 2009 um 14:15 Uhr|BearbeitenHallo.@ Trips:
Da sehe ich Parallelen zu meiner Frau. Sie hatte die ersten zwei Jahre (1996-97) ausschließlich Opticus Neuritiden. Der damalige Prof. wusste damit nicht so richtig was anzufangen und es war eine einzige Odyssee. MS, keine MS, Encephalomyelitis Disseminata ja aber MS nein, …
Das war schon krass. Die Prognosen waren auch nicht der Hit. Aus schulmedizinischer Sicht hieß es damals, wenn die Augennerven einmal futsch sind, tut sich da nicht mehr viel.
Zum Glück irrt ja die Schulmedizin auch immer mal wieder
Nach gemessenen gerade mal 10% Sehfähigkeit sieht sie nun wieder etwa 50% und nach 2 Jahren Rollstuhl geht sie ein paar Meter ohne Hilfmittel und längere Strecken am Rollator. Wenns mal ganz schnell gehen muss scheut sie sich auch nicht den Rollstuhl zu nehemen – geht einfach schneller.@ oscmp:
Ich hatte es irgendwann ja schon mal geschrieben.
Es gibt bei keinem Medikament Sicherheit. Es sind schon Leute gestorben, weil sie Aspirin genommen haben oder allergisch auf ein Antibiotikum reagierten.
Man muss ganz klar den Nutzen-Risiko-Faktor abwägen. Das kann man nur selbst. Vielleicht in Absprache mit dem Arzt aber letztlich entscheidet man es selbst.
Wenn man wie hier bei Tys die Risiken ja bereits kennt, muss man sehr genau darauf achten.
Nehmen wir mal als Beispiel Kortison. Wenn es das nicht gäbe, hätte sehr viele Menschen einfach Probleme oder würden gar nicht mehr leben.
Bei meiner Frau haben wir nach 100 Gramm irgendwo aufgehört zu zählen, die sie bei ihren vielen Schüben erhalten hat.
Mitoxantron und Tys waren die einzigen Medikamente, worunter sie schubfrei war. Da nimmt man dann gerne ein kleines Risiko in Kauf. Mito ist auch kein Zuckerle un da hätte auch was passieren können. Im Vordergrund stand aber eben keinen weiteren Schub zu bekommen und das wurde erfüllt.
Der MS freien Lauf zu lassen halte ich nicht für günstig. Gar keine Medikamente zu nehmen hielte ich gar für fahrlässig. Hätte meine Frau das gemacht würde sie heute vermutlich nicht mehr leben. Dazu war ihre MS zu aggressiv.
Es meinen ja auch einige, MS könne man alternativ behandeln. Das ist bedingt richtig (kommt auf die Art der MS an) und sicher oft hilfreich. Ich persönlich würde solche Therapien nur begleitend zur Schulmedizin anwenden. Wenn ein akuter Schub da ist hilft halt nur Kortison, was soll ich da mit homöopathischen Mittelchen anfangen.
Wenn es deiner Frau ohne Tys momentan gut geht ist es ja auch ok, solange würde ich dann auch nichts unternehmen. Sollten wieder Schübe auftreten, würde ich mir auf jeden Fall wieder Gedanken machen, wie es weiter gehen soll. Jedes weitere Gramm Kortison ist, gerade bei Frauen, nicht wirklich der Hit und bereitet den Weg für andere Krankheiten … aber hilft halt. Von anderen bleibenden Schäden mal ganz zu schweigen.
Um es vielleicht noch mal auf den Punkt zu bringen:
Es werden jeden Tag eine Menge Menschen auf deutschen Straßen durch Verkehrsunfälle verletzt oder getötet. 2008 waren das etwa 412.000, 4500 davon starben. Das Risiko ist nicht so gering, wie man denkt. Immerhin werden jeden Tag 1130 Menschen verletzt und 12 sterben auf den Straßen. Trotzdem fahren die meisten von uns Auto oder bewegen sich im öffentlichen Verkehr als Fußgänger oder Fahrradfahrer. Wenn jemand schwer verletzt wird oder sterben muss ist das immer für den Betroffenen und seine Angehörigen sehr schlimm. Vermeiden können wir das alle jedoch nicht. Trotzdem nehmen wir das Risiko auf uns – in diesem Beispiel vielleicht etwas unbewusst.
Und vielleicht noch eine Sache, über die man nachdenken könnte:
Wie hätten wir alle vor 20 Jahren reagiert? Es gab kein Internet, keinerlei Möglichkeit, sich vom medizinischen Aspekt her zu informieren usw.
Was ich damit sagen will, viele Gedanken werden natürlich erst durch diese neuen Möglichkeiten der Informationsbeschaffung in unseren Köpfen gebildet.
Alles Gute euch beiden, versuche sie vielleicht etwas umzustimmen.
Grüße und schönen Sonntag
Pit
Doris Am 8. March 2009 um 15:51 Uhr|BearbeitenHallo Pit,die Nachrichtenvon Deiner Frau sind ja nicht gerade sehr erfreulich. Sie hat wirklich Glück, dass sie Dich hat. Solche Angehörige kann man mit der Lupe suchen.Mir gehts da ähnlich wie Miriam. Nach langem Zögern habe ich genau das getan, was Du ihr rätst: “Begrenze den Kontakt zu Leuten, die dich so hängen lassen oder breche ihn ganz ab (auch wenn es deine nächsten Verwandten sind) und kümmere dich in erster Linie um dich selbst.” Das ist mir gut bekommen!
Ich drücke Deiner Frau weiter die Daumen und wünsche ihr sehr, dass sie nichts oder möglichst wenig von der PML zurückbehält!
Schöne Grüße
Doris
Sandra Am 10. March 2009 um 18:05 Uhr|BearbeitenHallo,
habe das alles gerade zum ersten mal gelesen und bin völlig verunsichert…
Ich bin 25 Jahre akt, weiß seit 5 Hahren das ich MS habe und bekomme seit 1,5 Jahren Tysabri. Ich habe vorher Rebif, Copaxone und Avonex bekommen, hatte aber ständig weiter Schübe, so dass der Neurologe dann Tysabri empfohlen hat. Nach der Infusion schlafe ich gleich ein, bin total müde und kaputt, ich habe eigentlich immer SChnupfen, wenn er fast weg ist bekomme ich die nächste Infusion und es geht von vorne los. Ich ahbe ständig Kopfschmerzen und bin oft total lustlos und müde und genervt und antriebslos und überhaupt…
Kann ja auch an anderen Sachen liegen, ich weiß es nicht. Heute morgen bin ich aufgewacht und hatte wie druck auf den ohren oder watte in den ohre, ich war gleich beim HNO, dieser wusste auch nicht was das sein könnte, es wäre alles in Ordnung, ich soll nochmal abwarten. Dann habe ich meinen Neurologen angerufen, der hat gesagt ich soll 24stunden warten und dann bescheid geben, wenns dann nicht weg ist müssen wir von einem Schub ausgehen. Naja, wenns das ist ist okay, damit kann ich leben, es wäre der zweite SChub den ich seit Tysabri habe und das wäre ja nicht so schlimm, aber ich hab jetzt doch ein bisschen Angst vor einer PML, weil mein Neurologe immer sagt das wäre in Deutschland einmal passiert…. und so ist es ja anscheinend nicht….
Viele Grüße und ich würde mich über einen Rat freuen.
Alexander Otto Am 10. March 2009 um 18:13 Uhr|BearbeitenHallo Sandra,
lass Dich nicht zu sehr von den Tysabri-Infos hier verunsichern. Statistisch ist das PML-Risiko zurzeit ähnlich hoch wie etwa Aspirin als Todesursache. Wenn dir deine Tys-Newis trotzdem zu viel werden, ist Mitoxantron eine Alternative. Ich bin damit sehr gut klargekommen.
Grüße
Alex
Jessy Am 10. March 2009 um 19:56 Uhr|BearbeitenHallo Sandra,bezüglich deinem Ohrendruck kann ich dir das grad nur zu gut nachvollziehen, da ich diesen auch seid einer knappen Woche habe, allerdings gehe ich davon aus, dass dies die Begleiterscheinungen von der starken Erkältung sind, die gerade erst im Abklingen ist.Zu der starken Müdigkeit und den Kopfschmerzen nach den Tysabriinfusionen kann ich nur sagen, dass das bei mir sehr stark nachgelassen hat, nachdem ich angefangen habe die Infusionen seeehr seeehr langsam durchlaufen zu lassen. Also ich lasse die Tysabriinfusionen meist länger als eine Stunde laufen und lasse mir direkt danach noch ein Fläschchen mit Kochsalzlösung durchlaufen (die allerdings etwas schneller).
Mir ist aufgefallen umso länger ich die Infusion durchlaufen lasse, desto besser vertrag ich sie.
@Pit: ich hoffe deiner Frau geht es bald wieder besser!
Liebe Grüße
Jessy
Pit Am 11. March 2009 um 01:29 Uhr|BearbeitenHallo zusammen.@ Doris + Jessy:
Danke fürs Daumendrücken und die guten Wünsche @ Sandra:
Hast du nach jeder Infusion diese Nebenwirkungen? Das wäre mir persönlich zu heftig und ich würde auf jeden Fall noch was anderes versuchen.
Alex hat es ja bereits angesprochen:
Hat dein Neuro denn nie über Mitoxantron (Novantron) gesprochen?
Das wäre meines Erachtens nach Rebif, Copax und Avonex die nächste Alternative gewesen.
Normalerweise wird es gut vertragen. Man muss sich halt im Klaren sein, dass es eine Höchst-Lebensdosis gibt und es irgendwann abgesetzt werden muss aber es hilft im Regelfall über zwei bis drei Jahre hinweg nahezu schubfrei zu sein.
Meine Frau hat es, nachdem Imurek und Betaferon nix halfen, ohne jegliche Nebenwirkungen vertragen, nicht mal nen Schnupfen oder so. Wir haben es wegen der Einfärbung das “Blaue Wunder” genannt (schaut aus wie Tinte)
Sie war während der Mito-Zeit bis auf ein oder zwei mal schubfrei.
Ihr Neuro, er hat als einer der ersten in Deutschland auf Mito gesetzt, hat sich auf Grund seiner Erfahrung relativ weit hoch mit der Dosis gewagt. Die empfohlene Gesamtdosis schwankte ja immer wieder mal rauf und runter. Wenn ich es noch richtig weiß war er mal bei 120, wurde dann vom Hersteller auf 100 zurück gestuft und der letzte empfohlene Wert lliegt jetzt bei 140 mg.
Meine Frau hatte, selbstverständlich nach sorgfältigen vorherigen Überprüfungen vorallem des Herzens, zum Schluss eine kumulative Gesamtdosis von 250 mg. Selbst da hätte man vermutlich noch weiter machen können. Aber das wäre ein zu heißes Eisen gewesen und der Prof hat damit schon sehr viel Verantwortung auf sich genommen.
Aber es ist auch hier wie mit jedem anderen Mittelchen auch: Der eine verträgt es wie einen Hustensaft und der andere hat 10 Nebenwirkungen auf einmal.
Einen Versuch wäre es aber Wert.
Kleiner Wermuthstropfen:
Solltest du es nicht vertragen, musst du mindestens ein halbes Jahr oder länger pausieren um mit Tys wieder anzufangen.
Zu deinen momentanen Beschwerden:
Das passt eigentlich alles für Nebenwirkungen von Tys.
Das mit den Ohren kann natürlich mehrere Ursachen haben.
Eine kannst du aber schon mal ausschließen. Dein HNO sagt, es ist alles in Ordnung. Somit fallen Fremdkörper, ne Mittelohrentzündung oder so flach.
Bleibt einmal ein Hörsturz.
Das hatte ich bereits drei mal. Beschreibung passt perfekt. Mir half am besten 14 Tage lang täglich eine Infusion mit blutverdünnenden Mitteln plus hochdisiertes Kortison. Alerdings muss relativ rasch (innerhalb weniger Stunden bis Tage) damit begonnen werden, sonst bringt das meistens nichts mehr.
Und zum anderen kommt natürlich auch ein Schub in Frage, wenn die Entzündung an der richtigen Stelle sitzt.
Letzteres würde ich gleich mal abklären lassen. Lass doch ein MRT machen, dann schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Einmal obs ein Schub ist und zum anderen, ob es Hinweise einer PML gibt. Ein erfahrener Neuro sieht das normalerweise auf dem Bild. Danach kannst du sicher ruhiger schlafen
Das wären erst mal die Tipps, die ich dir in Kürze von meiner Seite aus geben kann.
Zur Sicherheit wiederhol mich aber hier aber auch gern mal wieder:
Ich bin kein Arzt sondern”neurologisch interessierter Laie”
Die Aussagen beruhen auf eigenen Erfahrungen oder sind aus verschiedenen Publikationen zitiert.
In welcher geografischen Ecke bist du denn?
Grüße
Pit
Sandra Am 11. March 2009 um 12:28 Uhr|BearbeitenIch werde das Tysabri erstmal weiter nehemn, ich mein sonst bekommt es mir ja ganz gur und wenn es mir zu viel wird kann ich es mir immernoch anders überlegen. Ich finds nur etwas traurig, dass man so etwas wie hier nicht beim Arzt erfährt…. Naja, ich arbeite beim Arzt, ich weiß wie die sind…
@Jessi: ich lasse die Infusion auch naja mal eine mal etwas mehr als eine stunde laufen und hinter kochsalz, so wurde es mir und meiner Kollegin erklärt, meine Kollegin macht die Infusion, wie gesagt ich bin Arzthelferin…. Ich denke das mit der Müdigkeit und dem Schnupfen ist auch nicht das schlimmste, ich denk damit kann/muss ich leben…
@Pit: Nee, mein Arzt hat noch nie Mitoxantron erwähnt, ich kenne aus unserer Praxis, aber mein Neurologe hat es bisher noch nie in betracht gezogen…. Ich war heute nochnal beim HNO und auch beim Neurologen, die haben beide gesagt sie wüssten jetzt auch nicht was das ist und es wäre alles in Ordnung, aber naja, im April (21…!!) könnte ich ja nochmal zum MRT, da sieht man ja dann ob es ein Schub ist/war und auch wegen einer Verlaufsuntersuchung wegen PML und so… und der HNO würde es mit 10 Haes-Infusionen versuchen und mich dann melden… Ich denke das werde ich jetzt auch machen, aber es macht mich wahnsinnig das irgendwie keiner weiß was das ist und woher es kommt und so tun als würde ich mich wahnsinnig anstellen!! Das mache ich wirklcih nicht! Ach man, ist halt alles etwas blöd! Naja, wie die Ärzte schon sagen, abwarten….Allen anderen alles Gute!
Eva M. Schön Am 11. March 2009 um 14:01 Uhr|BearbeitenHallo,
ich verfolge immer noch aufmerksam diese Seite, jetzt will ich mich doch mal wieder melden.
Müdigkeit (aber bei mir leichte) und erhöhtes Erkältungsrisiko hatte ich nur das erste Halbe Jahr. Aber natürlich reagiert jeder Patient anderst.
Ich habe seitdem gar keine Nebenwirkungen mehr.
Dank den guten Informationen auf dieser Seite habe ich meine Angst vor PML im Griff und freue mich, wenn im Mai die Pause die ich mir selbst verordnet habe vorbei ist und es wieder weiter geht.
Sehr betroffen hat es mich allerdings gemacht, Pit, dass deine Frau sich doch noch nicht so gut erholt hat. Aber wer weiß schon, wie lange die Therapie braucht, bis man die PML bei ihr wieder im Griff hat. So viele Fälle kennt man ja nicht.
Es wäre schön, wenn mehr den Mut hätten, darüber zu berichten. Wobei das ja wohl nur die Angehörigen könnten.
Pit, ich drücke weiterhin deiner Frau die Daumen und wünsche ihr, dass die Therapie noch besser anschlägt, die Lage sich bald verbessert und sie wieder stabil ist.
Viele gute Wüsnche
Eva
Eva M. Schön Am 11. March 2009 um 14:02 Uhr|Bearbeitenund sie wieder stabil ist.
Viele gute WüsncheHallo,
ich verfolge immer noch aufmerksam diese Seite, jetzt will ich mich doch mal wieder melden.
Müdigkeit (aber bei mir leichte) und erhöhtes Erkältungsrisiko hatte ich nur das erste Halbe Jahr. Aber natürlich reagiert jeder Patient anderst.
Ich habe seitdem gar keine Nebenwirkungen mehr.
Dank den guten Informationen auf dieser Seite habe ich meine Angst vor PML im Griff und freue mich, wenn im Mai die Pause die ich mir selbst verordnet habe vorbei ist und es wieder weiter geht.
Sehr betroffen hat es mich allerdings gemacht, Pit, dass deine Frau sich doch noch nicht so gut erholt hat. Aber wer weiß schon, wie lange die Therapie braucht, bis man die PML bei ihr wieder im Griff hat. So viele Fälle kennt man ja nicht.
Es wäre schön, wenn mehr den Mut hätten, darüber zu berichten. Wobei das ja wohl nur die Angehörigen könnten.
Pit, ich drücke weiterhin deiner Frau die Daumen und wünsche ihr, dass die Therapie noch besser anschlägt, die Lage sich bald verbessert
Eva
Erdmuthe Am 19. March 2009 um 16:40 Uhr|BearbeitenHallo Pit und alle anderen!Ich war jetzt länger nicht auf der Seite und wollte mal heute sozusagen ‘nachlesen’.
Wow – und dann so eine Meldung, was für ein Hammer.
Pit wie geht es denn Deiner Frau jetzt und vor allen Dingen auch Dir? Dein Leben ist ja wohl auch so ziemlich auf den Kopf gestellt.
Leider wohnt Ihr 2 zu weit weg (ich wohn im Taunus), sonst könnt man Euch Hilfe anbieten.
Ich hoffe, Du hast jemanden, mit dem Du quatschen kannst und der auch zuhört und Dich nicht zutextet.
Ich wünsch Euch alles alles Liebe und Gute
Erdmuthe
PS mittlerweile hatte ich infu 27 und es geht gut, außer das ich einen Virus nach dem anderen einfange.
Klaus Am 26. March 2009 um 14:10 Uhr|BearbeitenHallo Pit und alle anderen,aufgrund dieses Blogs habe ich mich nach langem hin und her Nachlesen im Internet, Gesprächen bei meiner Ini und im MS-Chat dazu entschieden,
auch mit Tysabri anzufangen und bekam letzten Do. in der neurolog. Tagesklinik
meine erste Infusion und hab siebestens vertragen. Von den Ärzten war ich sehr angetan, die haben sich Zeit genommen und meine Fragen ausführlichst beantwortet. Sie freuten sich auch, wie sie mehrfach sagten, dass da mal ein Patient da sei, der sich vorab etwas informiert habe. Das ist wohl eher nicht so
die Regel, stellte ich auch im Gespräch mit anderen Pats im warteraum fest und
war echt froh, diese Seite gefunden zu haben, die mir die Angst vor unberechen-
barer PML genommen hat, hin zu einem überschaubaren Restrisiko. Die Seite mit
den von Pit geschilderten Anzeichen der PML bei seiner Frau habe ich Kopiert und mit Erklärungen im Freundeskreis und bei KGlern verteilt. Jetzt bin ich recht
gelassen und warte entspannter auf die 2. Hürde, die 2. Gabe, wo es jaanscheinend häufiger zu allergischen Reaktionen kommt, wenn denn über-
haupt, was zum Absetzen des Medikaments führen kann.
Falls du es nicht schon weißt, Pit, epileptische Anfälle können auch während
eines MS-Geschehens auftreten, kann vorkommen. Wie häufig weiß ich aller-
dings auch nicht, da ich selber auch nur betroffener Laie bin.
Pit, ich wünsche deiner Frau gute Besserung und euch beiden viel Kraft zum
Durchhalten.
Allen Anderen wünsche ich auch alles Gute und laßt uns in Verbindung blei-
ben.
Liebe Grüße
Klaus
Thomas B. Am 29. March 2009 um 15:20 Uhr|BearbeitenHallo Klaus,
die einen lesen diesen Blog und den 5. PML-Fall, der dank Pit ein “Gesicht” bekommen und viel zur objektiven Aufklärung beigetragen hat und hinterfragen aufgrund dieser Ausführungen ihre Tysabri-Entscheidung sowie insbesondere auch die Qualität der begleitenden ärztlichen Untersuchungen mehr denn je.
Und glauben die Tücke zu erkennen, dass die PML (leider noch viel zu oft) erst in einem Staduim erkannt wird wenn sie sich bereits im Körper “festgefressen” hat und möglicherweise dann auch nicht mehr vollständig zurückzudrängen ist.
Und die anderen lesen diesen Blog und sind dankbar, dass er ihnen die “Angst” vor diesem Medikament genommen hat.
Ob nun so oder so, Pit hat auf jeden Fall mit seinen Informationen die Meinungsbildung zum umgang mit dem Medikament massgeblich beeinflusst. Vielen Dank dafür Pit!!!
Es ist schade dass es meines Wissens keine ähnlichen so offenen Informationen aus erster Hand zu den anderen 4 Fällen gibt.
Ich denke wir alle hoffen sehr dass es Deiner Frau zwischenzeitlich wieder deutlich besser geht und ihre Genesung uns allen Mut machen kann.Thomas
Thomas B. Am 29. March 2009 um 15:37 Uhr|BearbeitenNachtrag:wenn ich oben von der Qualität der begleitenden ärztlichen Untersuchungen spreche:
Die ist in meinem eigenen Fall z.B. super, die Ärzte nehmen sich sehr viel Zeit für eine kompetente Beratung.
Ich denke da dann eher an die Häufigkeit / Möglichkeit von regelmäßigen begleitenden prophylaktischen MRTs bzw. Liquor-Untersuchungen.
Trips Am 4. April 2009 um 21:14 Uhr|BearbeitenHallo Leute,wie gehtt´s, wie steh`t`s??PIt, wie läuft`s bei euch beiden? Ist Deine Frau zuhaus?
Wie geht`s Dir? Und wie ist so der Stand der Dinge?
Welche Probleme haben Deine Frau und Du momentan zu bewältigen?
Klinkt etwas neugierig, aber ich denke ich schreib hier für viele, die Euch auf Ihre Weise versuchen möchten zu helfen und Euch Mut zu zusprechen, weil wir alle Betroffen sind. Entweder durch Euer Schiksal, oder “einfach nur” als MS`ler.
Diese Seite, find ich ebenso wie Thomas, ist eine ganz besondere Art über PML zu erfahren und Ängste zu bekämpfen.
Vielen lieben Dank dafür Pit und alles erdenklich Liebe für Dich und Deine Frau
Schönes Wochenende an Alle
Trips
Klaus Am 5. April 2009 um 19:53 Uhr|BearbeitenHallo ihr Blogger,mich würde interessieren, ob ihr privat oder in einer gesetztlichen Kranken-
versicherung seid, die vielleicht mehr MRTs pro Jahr bezahlt, oder normale
Kassenleistung. Ich fände es eh gut, wenn die Tys Pats besser vernetzt wären
deshalb gebe ich euch meine Mail Adresse: dadonik5@gmx.de.
Da könnte man sich persönlicher austauschen, das erhoffe ich mir davon und
denke, es wäre im Interesse von allen, mehr Infos auszutauschen, das stärkt
uns, finde ich.
Also, ich hoffe, es geht euch gut und ihr findet Gefallen an meinem Vorschlag und Zeit zu mailen
Liebe Grüße
Klaus
Thomas B. Am 6. April 2009 um 21:18 Uhr|BearbeitenHallo Klaus,
die Idee Informationen auszutauschen ist klasse und der Blog von Alex (vielen Dank dafür) sowie die Beiträge von Pit haben hier sogar für eine gewisse Zeit eine interessante Eigendynamik entwickelt.
Wäre doch schade wenn die “Vernetzung” jetzt in Deinem privaten email-Account stattfinden würde…
Alex hat mal auf http://www.ehrliche-hamster.de hingewiesen.
Ein Thread dort wäre doch auch ne Alternative zu Deinem privaten email-Account, bei dem ich die von Dir angesprochene Vernetzung der Tysabri-Gemeinde auf den ersten Blick nicht so recht erkennen kann Thomas
Pit Am 8. April 2009 um 08:42 Uhr|BearbeitenHallo nach TysLand.Auf Grund der vielen Anfragen hier ganz kurz und knapp Info zu meiner Frau:
Es geht ihr den Umständen entsprechend ganz gut. Es ist alles etwas anders als erwartet – physisch doch nun besser als es sich anbahnte, dafür psychisch noch nicht so, wie ich es mir wünschte. Aber wir arbeiten daran Mehr dazu schreibe ich über Ostern, da hab ich bissle Zeit dafür.
Auch hatte ich ein nettes Gespräch mit Vertretern des Herstellers von Tys.
Ich war angenehm überrascht – mehr dazu ebenfalls die nächsten Tage.
Euch allen schöne Feiertage, macht kein Stress mit Verwandte einladen und so. Erholt euch lieber- jetzt ist Zeit dazu.
Grüße
Pit
Pit Am 12. April 2009 um 15:34 Uhr|BearbeitenHallo zusammen.Wenn auch das Wetter eher dazu einlädt auf die Terrasse zu sitzen, hier schon mal ein Teil der versprochenen Infos.Nochmals ganz herzlichen Dank für all die lieben Wünsche.
Habe sie alle weitergetragen und Anja hat sich sehr über die Anteilnahme gefreut.
Sie ist seit 28.3. wieder zuhause. Ihr geht es so weit ganz gut. Rein physisch gesehen besser als gedacht dafür psychisch schlechter als ich vermutet habe.
Ganz so viel kann ich momentan leider nicht schreiben, denn der Besuch vom MDK wegen der Einstufung in die Pflegestufe steht vermutlich nächste Woche an.
Die lassen sich auch Zeit ohne Ende. Den ersten Termin einen Tag vor ihrer Entlassung mussten wir verschieben, der hätte im Krankenhaus ja auch nicht viel gebracht. Ein weiterer ist mir noch nicht bekannt, werde nach Ostern die Krankenkasse darüber informieren. Anja ist jetzt zwei Wochen zuhause und keiner will sich richtig um sie kümmern.
Ist schon merkwürdig, wir leben in einem der reichsten Länder, zugleich modern und zivilisiert, mit einem der besten Gesundheitssysteme weltweit.
Und in dieser Zeit, wo jemand
– eine schlimme Krankheit erleidet bzw. schon 13 Jahre damit lebt
– unverschuldet durch die Einnahme eines Medikaments massive Probleme mit der Gesundheit hat
– dem Tod vermutlich gleich zweimal von der Schippe gehüpft ist
– Hilfe bei der Nachsorge, Reha oder Wiedereingliederung ins Leben benötigt
– auf Hilfe angewiesen ist, wieder die alte Tagesstruktur zu erlernen
– dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist
da wird man so ziemlich allein im Regen stehen gelassen.
Keiner fühlt sich zuständig, der eine schiebt es dem anderen zu.
Die erforderlichen Kriterien sind nicht erfüllt oder nicht so, wie sie sein müssen.
Es gibt immer irgendwelche Ausflüchte, warum man dort nicht der richtige Ansprechpartner ist. Welcher allerdings der richtige ist kann einem auch keiner sagen.
Gleichzeitig bekommt man aber 2500 Euro für ein altes Auto geschenkt.
Schon krass, solche Dinge merkt man aber leider erst, wenn man mal selbst betroffen ist.
Da ich diese Situation nun aber von heute auf morgen auch nicht ändern kann und ich alleine schon gar nicht, bleibt halt nur der Weg, sich selbst um alles zu kümmern.
Momentan schauts halt so aus, dass ich alles alleine und parallel zur Arbeit machen muss – machen MUSS, was anderes bleibt mir derzeit leider nicht übrig.
Immerhin sind wir jetzt schon mal soweit, dass Anja eine Genesungskur von ihrer PKV bezahlt bekommt. Aber halt auch hier wieder nicht ohne Hürden.
Sie bekommt die ärztlichen Leistungen, alle physikalischen Anwedungen aber nicht die Unterkunft bezahlt. Viele Reha-Häuser rechnen pauschal ab – also wieder informieren, telefonieren, schreiben, … und die Zeit vergeht.
Ich verbringe derzeit meine komplette freie Zeit im Internet und am Telefon. Es tut sich nach intensiven Recherchen so viel auf, das ja auch irgendwie verarbeitet werden muss.
Ich werde nun bissle auf meinen Balkon gehen, die letzten Sonnenstrahlen einfangen und etwas Energie tanken bevor ich auf die offenen Fragen bez. der Informationspolitik des Herstellers und zur Nachsorge und Beobachtung seitens der behandelnden Ärzte eingehe.
Immerhin hatte ein persönliches Gespräch mit hochrangigen Vertretern von biogen. Mehr dazu später.
Bis bald und Grüße
Pit
Stef Am 12. April 2009 um 17:03 Uhr|BearbeitenHi,ich habe seit 8 Jahren MS und schon so ziemlich alles an Medikamenten bekommen wovon leider nichts stark genug war. Bekomme seit 12 Monaten Tysabri. Hatte die letzten beiden Infusionen Freitags bekommen und hatte Samstags die ersten Anzeichen für einen Schub. Einer davon war so stark, dass ich nicht mehr laufen konnte. Nun soll ich ein zweites Mal auf Antikörper getestet werden. Meine Frage, hatte schon einmal jemand so etwas ähnliches??? Wenn ja, könntet ihr mich bitte darüber informieren?Vielen Dank und schöne Ostern.
svenjalein Am 14. April 2009 um 15:01 Uhr|BearbeitenHallo Stef,ich habe seit 9 Jahren MS und auch schon ziemlich viel bekommen was es so auf dem Medikamentenmarkt gibt. Jetzt stellt sich bei mir eben die Frage nach dem Tys. Wie sind deine Erfahrungen mit dem Tysabri? Ich würde mich über eine Antwort, gerne auch per Email, von dir freuen.Liebe Grüße,
Svenja
Trips Am 14. April 2009 um 18:34 Uhr|BearbeitenHi alles zusammen,Pit,vielen Dank für Deine neuen Infos, ich saug das förmlich auf.
Noch mehr Dank schon dafür, daß Du auch noch die wenige Freizeit, die Du ja hast mit Infos für uns verschwendest.
Lass Dich nicht unterkriegen und großen Respekt für Deine Fürsorge.
Aber vergiß Dich dabei nicht, wenn Du nicht ein bischen an Dich denkst, kannst Du keine Kraft tanken, die Du definitiv für Deine Frau UND Dich brauchst.
OH man, ich bin voll am rum schwafeln, aber ich mache mir nicht nur Gedanken um Deine Frau, sondern auch um Dich.
Ich wünsche Euch beiden die Kraft die Ihr braucht und noch einige Quentchen dabei, für Spaß und Freude, die dringend wieder in Euer Leben treten muß,
es hört sich leider alles nur nach Arbeit, Streß und Unverständnis seitens der Behörden.
Und was unser Gesundheitssystem angeht, da hab ich auch so meine Erfahrungen, die nicht wirklich toll waren.
Ich bin völlig an Ende bei meinem Psychotherapeuten aufgeschlagen und schaff es unter Krokodilstränen zu erzählen was los ist und der gute Mann schläft vor mir auf seinem Sessel ein. Als ich das der Krankenkasse melden wollte, denn sie bezahlen doch immerhin meine Therapie, sagten sie mir nur, interessiert uns nicht, wenn sie sich beschweren wollen, richten sie sich an die Ärztekammer.
Aber das ist auch eine ganz andere Geschichte und gehört hier nicht wirklich hin.
Stef,
ich bekomm jetzt schon fast 2 Jahre Tys, aber so etwas hatte ich noch nie.
Was ich allerdings nicht verstehe, wenn Du solch Probleme nach der Gabe bekommst, warum gibt Dir Dein Neuro das Medi dann am Freitsag, ein früherer Wochentag wäre doch wesentlich besser, um evtl. gleich eingreifen zu können und nicht noch ein ganzes Wochenende in der Luft zu hängen??
Allen noch eine wunderschöne Woche und viel Sonnenschein der bis in Eure Herzen reichen soll.
Trips
danie Am 15. April 2009 um 18:47 Uhr|Bearbeitenhi ihr lieben,
ich habe mit großen interesse eure seite und kommentare verfolgt, weil ich auch die letzte zeit vor der wahl stand mich für oder gegen tysabri entscheiden zu müssen, und die vielen zuschriften waren nicht nur äußerst interessant, sondern auch einmal wirklich eine kommunikation, die sehr informativ war! ich danke euch dafür!
wegen psychotherapie: ich bin angehende psychotherapeutin und freue mich auf den tag, an dem hoffentlich einmal soviele plätze für psychotherapeuten freigegeben werden, dass mehr plätze als wartelisten sein werden, sprich: man muss dann durch leistung sich die kundschaft halten, und kann nicht mehr aufgrund viel größerer nachfrage an therapie als freien plätzen im wahrsten sinne des wortes – auf seiner arbeit und seinem wissenstand schlafen!
viel gutes euch allen für die zukunft und ich werde weiter immer wieder bei euch reinlesen, es hat mir wirklich sehr geholfen!
lg
dani
Am 20. December 2008 um 21:06 Uhr |BearbeitenDankeschön für diese ausführliche und übersichtliche Liste!
Am 21. December 2008 um 10:08 Uhr |BearbeitenDa kann ich nur noch Voltaire zitieren:„Ärzte geben Medikamente, von denen sie wenig wissen, in Menschenleiber, von denen sie noch weniger wissen, zur Behandlung von Krankheiten, von denen sie überhaupt nichts wissen.“
Am 21. December 2008 um 16:23 Uhr |Bearbeiten“Ärzte geben Medikamente, von denen sie wenig wissen”Ergebnisse 1 – 10 von ungefähr 201.000 für multiple sclerosis therapy. (0,10 Sekunden)“in Menschenleiber, von denen sie noch weniger wissen”
Ergebnisse 1 – 10 von ungefähr 980.000 für human anatomy. (0,19 Sekunden)
“zur Behandlung von Krankheiten, von denen sie überhaupt nichts wissen.”
Ergebnisse 1 – 10 von ungefähr 460.000 für multiple sclerosis. (0,03 Sekunden)
Der Spruch ist maximaler bullshit.
Am 21. December 2008 um 17:02 Uhr |BearbeitenHi Cohen.da ich gerade online bin, breche ich mal eine Lanze für CS. CS ist nämlich persönlich bekannt und weiß leider wovon „es“ spricht (ich auch). Dazu ist CS kein „Esotter“ – es schenkte mir „The Selfish Gene“ zum Jahresendfest und ist damit unverdächtig und generell protektionswürdig. Klar, der Voltaire-Spruch scheint platt, ist aber blöderweise in diesen Zusammenhang absolut zutreffend:
Die behandelnden Ärzte sind tatsächlich erschreckend ahnungslos, was die MS-Medis so alles im Patientengut treiben. Nicht umsonst gelten MS-Patienten als die Bestinformierten. „Machs Selbst“, sagen diese Typen.
Zu den eigentlichen Krankheitsursachen gibt es nur Spekulatives. Behandelt wird derzeit die Autoimmunreaktion. Die Ergebnisse sind entweder unbefriedigend oder lebensgefährlich – gerne aber auch mal Beides.
Dazu ist der Markt hart umkämpft. Selbsthilfeorganisationen werden pharma-gesponsert. Die Hersteller betreiben eigene Patientenforen usw. Unabhängige Informationen sind jedenfalls ziemlich rar. Abseits der Schulmedizin tummeln sich dann noch die alternativen Leidensprofiteure … alles ein Riesengeschäft. Und eine Riesenherausforderung für die Patienten.
Grüße
Alex
Am 21. December 2008 um 17:31 Uhr |BearbeitenDann bitte ich um Entschuldigung.
MS ist eine Scheiß-Krankheit, tut mir wirklich leid, dass es nichts besseres dagegen gibt.Das mit dem Markt:
Ich hätte auch gern einen aufrichtigen, ehrlichen, wissenschaftlichen und unkorrupten Medizinbetrieb. Aber irgendwie scheint es das in der Marktwirtschaft nicht so richtig zu geben. Das wird einfach nicht belohnt.Ich habe gerade nochmal nachgeschaut, bei mir in der Offizin steht eine DMSG-Sammelbüchse und die “Run for Help”-Schüler bekommen von mir auch jedes Jahr Geld.
“Frontal 21″ könnte mir und der Selbsthilfegruppe daraus natürlich einen Korruptionsstrick drehen. Ich bin aber wirklich keiner, der mauschelt.
Dein Blog ist wirklich Selbsthilfe auf allerhöchstem Niveau.
Am 21. December 2008 um 18:52 Uhr |BearbeitenPardon gewährt!
Am 22. December 2008 um 15:04 Uhr |BearbeitenHallo,ich war gerade auf der Seite “ehrliche-hamster.de” und habe den Bericht üben den verstroebenen gelesen! Ich selber bekomme Tysabri seit knapp 2 Jahren und habe einiges an Nebenwirkungen, bei welchen die Ärtze nicht wirklich wissen wo sie herkommen! Ich müsste am 30. wieder Tysabri bekommen, aber ich denek ich lass es lieber! Das wird mir jetzt zu heiss! Mein Neurologe kümmert sich sowieso nicht mehr…anfangs hat man evtl. mal einen Brief mit den Neuigkeiten bekommen, aber nun wird nicht einmal mehr etwas erwähnt!Das “M achs S elbst” gefällt mir gut! Es ist so wahr!!!!
Liebe Grüße, Bonnie Jo
Am 22. December 2008 um 21:00 Uhr |BearbeitenNabend zusammen,ich möchte bloß darum bitten, dass wenn sich hier jemand befindet der Tysabri abgesetzt hat…bitte melde dich hier oder einfach auf meiner Emailadresse! Das wäre so nett!Vielen Dank!
Lieben Gruß, Bonnie
Am 22. December 2008 um 22:07 Uhr |BearbeitenHallo Bonnie,
denke jetzt auch daran, aufzuhören bzw. zu pausieren. Ich komme auch nicht damit klar, daß es keinerlei Informationen für uns Patienten von offizieller Seite gibt.
Wie erhalte ich deine E-Mail-Adresse – zwecks Autausch
Liebe Grüße
Am 23. December 2008 um 15:17 Uhr |BearbeitenHallo Bonnie,ich habe Tysabri in Ende 2006/Anfang 2007 genau 3 x bekommen und wegen schwerster NW absetzen müssen. Ich habe bereits nach der 1. Infusion Antikörper entwickelt – heute sage ich: Gott sei Dank!! Weil ich deshalb das Zeug nicht weiternahm…. (vorher hatte ich 8 Jahre Rebif, jetzt auch wieder das neue Rebif (44) komme super damit klar…null NW, nur positiv..)Ich hatte (soweit ich mich noch erinnere) Schwerste Glieder- und Gelenkschmerzen, ich konnte mich z.T. kaum noch bewegen, hinknien, weil es so furchtbar schmerzte, Höllen-Kopfschmerzen, Nase laufen/verstopft, im Kopf ein Gefühl wie Watte, extreme Denkstörungen….. müüüüüde, ohne Ende nur müüüüde, ich habe mich einfach nur halbtot gefühlt….. Fazit: Die schrecklichsten 3 Monate meines Lebens, ich hatte echt Angst……am schlimmsten war dieses Gefühl, zu verblöden, das war echt unheimlich!
LG
Angi
Am 23. December 2008 um 15:34 Uhr |BearbeitenDanke, Alex, für diese Tabelle!
Am 23. December 2008 um 17:49 Uhr |BearbeitenHallo Angie,
bei mir wurde vor 5 Monaten ein Antikörper-Test auf Tysabri in der Klinik veranlasst und ich warte noch immer auf das Ergebnis. Wie lange hatte es bei dir gedauert, bis das Test-Ergebnis da war?
Viele Grüße und alles, alles Gute dich!
Am 23. December 2008 um 19:27 Uhr |Bearbeitenhi,ich habe im dez. 06 das erste mal tys bekommen, danach wurde blut abgenommen und dann bekam ich im jan. das tys wieder, danach wieder blutentnahme, dann war ich im feb. noch mal da, da lag noch kein ergebnis vor, ich bekam es also zum 3. mal, allerdings 2 tage nach der infusion lag das ergebnis vor, ak-positiv. da hatte ich das zeugs allerdings schon zum 3. mal intus….. :(( ich bekam bereits nach der 2. infusion cortison zur abmilderung meiner symptome, damit ich einigermaßen “überleben” konnte….hoffe, ich konnte dir helfen,
lg
angi
Am 23. December 2008 um 21:26 Uhr |BearbeitenAuch nicht nett – Tysabri: Nachweis des PML-Erregers bei MS-Patienten – 3,5 Prozent waren nach 6 Monaten positiv
Am 24. December 2008 um 16:02 Uhr |BearbeitenHallo Angie,ich dachte die Email-Ady wird mitgezeigt…bonniejo@gmx.de
euch allen wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest!!!
Liebe Grüße, Bonnie Jo
Am 24. December 2008 um 16:19 Uhr |Bearbeitenhallo bonnie,nicht ich wollte deine e-mail, sondern xx
angi
Am 24. December 2008 um 19:09 Uhr |BearbeitenHallo,och sorry Angie… das ist mir in der Eile passiert -.- war keine Absicht
Am 27. December 2008 um 13:37 Uhr |BearbeitenHallo,
ist schon etwas beängstigend, dass es schon wieder einen Fall gibt.
Ich war ja bereits in der klinischen Studie des Tysabri (damals Antegren) und bekomme seit der Ende der “Zwangspause” seit Juli 2006 Tysabri wieder, also seit ca. 28 Monaten. Ich habe halt keine Nebenwirkung, aber eine Schubreduierung um ca. 75 % und bin daher seitdem recht stabil.
Wieso kann man bloss im Blutbild, das ja vorher gemacht wird, keine Anzeichen für ein steigendes PML Risiko erkennen? Das macht schon etwas Angst!
Ich will aber erst mal weitermachen. Manchmal braucht man einen Schutzengel und vielleicht gibt es bald etwas Besseres (mit weniger Risiko??!).
Eva M.
Am 8. January 2009 um 20:59 Uhr |BearbeitenWegen mehrfacher Nachfrage:Die drei PML-Fälle, die im Februar 2005 zum vorläufigen Verlust der Marktzulassung führten, habe ich hier noch mal zusammengestellt »
Am 7. February 2009 um 02:17 Uhr |BearbeitenHallo zusammen.
Meine Frau ist seit Ende Januar leider der 5. Fall. Die Diagnose ist gesichert.Ich möchte vorab kurz anmerken, dass man sich jetzt nicht gleich kirre machen lässt sondern gut überlegt an die ganze Sache ran geht und sie vorallem ernst nimmt.
Tysabri ist ein sehr wirksames Mittel. In den 13 Monaten unter Tysabri hatte sie keinen einzigen Schub. Auch keinerlei Nebenwirkungen, sie hatte es immer sehr gut vertragen. Dummerweise hat sich eine PML entwickelt. Das passiert statistisch nun mal bei einem von 1000 Patienten.Für die Zweifler: Ihr solltet euch über eines im klaren sein, Tysabri ist nicht das Mittel erster Wahl. Es wir gegeben, wenn nichts anderes mehr hilft bzw. abgesetzt werden muss (z.B. erreichte Lebensdosis Mito).
Wenn also Tysabri zur Debatte steht, gibts in der Regel wenig bis keine Alternativen. Dann muss man halt zwischen Nutzen und Risiko abwägen.
Vorausgesetzt, man kennt seine Krankheit und das Drumrum sehr gut, informiert sich intensiv über PML, die engen Angehörigen werden mit ins Boot genommen und hat zudem einen guten Arzt kann eigentlich nicht viel schief gehen. Leider ist das im Normalfall nicht so
Zwar ist für meine Frau Tysabri nun gestorben aber ich will den anderen nicht den Mut nehmen und werde die Tage eine Checkliste zusammenstellen, was aus meiner Erfahrung wichtige Punkte sind, die es zu beachten gilt.
Ich melde mich wieder hier im Forum. Schönes WE.
Grüße
Pit
@ Alex: Warum stehen eigentlich die neuesten Nachrichten ganz unten?
Am 7. February 2009 um 02:48 Uhr |Bearbeiten… und noch schnell einen Nachtrag:
Biogen Idec hat Wort gehalten und seine PML-Liste heute aktualisiert.Was interessant ist, dass den 20.000 USA-Patienten mit nur 1 PML-Fall ganze 4 aus der EU und davon 3 aus Deutschland aus insgesamt 17000 Patienten außerhalb der USA gegenüber stehen.
Das deutet meiner Meinung nach doch arg auf ein gutes Beobachtungsprogramm hin, welches bis heute in Deutschland leider fehlt.
Ich hoffe, dass unser Bundesausschuss das ebenso sieht und nun endlich reagiert. Davon abgesehen könnte man auch mal agieren und nicht immer warten, bis weitere Fälle auftreten.Nochmals Grüße
Pit
Am 7. February 2009 um 08:45 Uhr |BearbeitenHallo Pit,ein riesen Dankeschön für deinen Kommentar!Hoffentlich geht es deiner Frau gut. Natürlich haben ich/wir viele Fragen:
Welche Symptome führten zur PML-Diagnose und wie wird/wurde sie behandelt?
Für obige Tabelle wüsste ich auch gerne, welche Therapien deine Frau vor Ty gemacht hat?
Aus der Biogen-News ist sowas ja nie zu entnehmen.
Ich wünsche Euch alles Gute
Beste Grüße
Alex
ps: Eure Checkliste interessiert hier sehr.
pps: Die Blog-Software sortiert Kommentare chronologisch
Am 7. February 2009 um 11:05 Uhr |BearbeitenHallo,@Pit: Alles Gute für Deine Frau.Zu dem Tysabri-Protokoll z.B. in den USA ist zu sagen, dass auch damit PML-Fälle nur frühzeitig entdeckt, aber eigentlich nicht verhindert werden können. An der Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung sollte sich durch die verbesserte Beobachtung nichts ändern. Zumindest insoweit halte ich es für blanken Zufall.
Trotzdem riskiert man hierzulande natürlich, dass diese Fälle spät entdeckt werden, weil es in Ermangelung von Standardverfahren auf Aufmerksamkeit, Engagement und Interesse am Zustand des Patienten seitens des behandelnden Arztes ankommt. Und man bekommt natürlich auch den Eindruck, dass Tysabri hierzulande recht unkritisch und mit freizügiger Interpretierung der Indikation verordnet wird.
Schöne Grüsse aus London
Am 7. February 2009 um 21:06 Uhr |BearbeitenMich interessieren die Frühsymptome auch sehr. Es heißt immer, die Angehörigen sollten den Patienten beobachten. Ich lebe allerdings allein, also gibt es auch niemanden, der irgendwelche Veränderungen in meinem Verhalten beobachten könnte. Oder anders ausgedrückt,wenn es schon die Nachbarn merken dürfte es längst zu spät sein.Mein Neurologe gibt mir immer nur ausweichende Antworten. Letztlich stellt er mich mit dem Argument, dass ich alles andere nun mal nicht vertragen hätte, ruhig. Einmal hatte ein Kollege aus der Praxis die Infusion angelegt, der hat mich noch mehr aufgebaut. Er sagte: “Das merken Sie schon.” Aber was ich merken soll hat er elegant übergangen.
Am 8. February 2009 um 01:57 Uhr |BearbeitenHallo Pit,es tut mit wirklich sehr leid für deine Frau und dich!
Ich wünsche euch alle Kraft der Welt, ich hoffe ihr schafft das!!! Wünsche ihr bitte gute Besserung und sage ihr, dass viele Menschen an sie denken!!!Lieben Gruß,
Bonnie
Am 8. February 2009 um 03:22 Uhr |BearbeitenHallo zusammen.Die Nachricht wird etwas länger, sorry.Nur der Ordnung halber will ich hier, da wir uns im öffentlichem Raum bewegen, vorsichtshalber vorab ein paar Dinge klarstellen:
Trotzdem ich mich seit 13 Jahren intensiv mit MS befasse bin ich nach wie vor medizinischer Laie und kein Arzt. Meine Empfehlungen beruhen auf der Erfahrung mit der MS meiner Frau sowie meiner persönlichen Einschätzung. Diese sind nicht zwingend auf andere Personen übertragbar. Es steht jedem hier frei, diese abzulehnen oder auf eigenes Risiko anzunehmen.
Nun zum Eigentlichen:
Erst mal danke für die Nachfragen, meiner Frau geht es den Umständen entsprechend gut.
In diesem Kommentar will ich erst mal auf die Symptome eigehen, die sich bei meiner Frau gezeigt haben. In einem zweiten, was genau gemacht wurde.
————————————————-
1. Gedächtnis
– Selten besuchte Orte wie Supermarkt, Bäcker, Frisör etc. sind nicht mehr bekannt.
– Örtlliche Schwierigkeiten, kaum Orientierungssinn. Selbst Orte, die öfter besucht werden, sind nicht mehr bekannt (z. B. Arztpraxis jeden Monat).
– Bei Musik aus dem Radio wird der Interpret nicht mehr erkannt – früher kein Problem.
– Stimmen und Namen können bekannten Personen und Freunden nicht mehr zugeordnet werden.
Aber: Gibt man Hilfestellung wie z.B. den Vornamen ist die Antwort oft sofort da.
Vergleich mit einer Festplatte ohne Inhaltsverzeichnis: Daten sind da aber wo?
– Dinge werden im Moment vergessen (Essen auf den Tisch gestellt und vergessen, Telefon Rückruf, Handy oder Schlüssel verlegt).
– Bei Nachfragen ist nicht bekannt, was den Tag über getan wurde.
– Erzählt verschiedene Ereignisse immer wieder – fast wörtlich.
Langzeitgedächtnis ist meist kein Problem – z.B. die in der Schulzeit erlernte russische Sprache nach wie vor sehr gut. Allgemeinwissen, deutsche Sprache, Grammatik sind kein Problem.
2. Kognitives Denken
– Ist insgesamt sehr beeinträchtigt.
– Die Uhr zu lesen macht fortschreitend Probleme (auch mehrfach unter Nachfragen) und weiß oft nicht, welchen Wochentag oder Datum wir haben.
– 1×1 bzw. Rechnen allgemein klappt nicht mehr, kommt immer wieder auf andere und falsche Ergebnisse.
– Probleme beim Erklären von Dingen, muss mehrmals gesagt werden.
– Logisches Verständnis für verschiedenste Dinge fehlt.
– Manches wird falsch interpretiert obwohl eindeutig.
– Festhalten an falschen Vorstellungen obwohl erklärt, dass diese falsch sind.
Witze werden teilweise nicht verstanden.
– Teilweise weltfremde Ansichten.
Aber: Trotzdem fröhlich, lacht und ist lustig.
3. Überempfindlichkeiten der Sinne
– Hören (alles zu laut)
– Geschmack (alles zu salzig, zu scharf – ist nachweislich nicht so)
– Temperatur (oft zu kalt, trägt selbst für Strecke von 10 m zum Auto Handschuhe)
– Schmerz (selbst moderates Anstoßen wird als sehr schmerzhaft empfunden)
4. Müdigkeit
– Fatigue war schon immer vorhanden ist aber sehr extrem geworden.
– Auffallend nach dem Essen oder kleineren Tätigkeiten.
5. Trägheit
– Alles braucht extrem lange.
Morgens oder abends im Bad ca. 1 Std.
Ein paar Dinge in Spülmaschine einräumen 30 – 60 min.
Essen: Frühstück, Mittag oder Abendessen mind. 1 Stunde.
6. Antriebslosigkeit
– Kein Antrieb verschiedene Dinge zu tun.
Gewaschene Kleidung liegt zum Sortieren teilweise zwei Wochen.
Beim Hinweis darauf als Antwort: Keine Zeit.
– Tabletten wurden früher für eine Woche vorbereitet, jetzt max. für einen Tag.
7. Leichte Agressivität
– Verändertes Verhalten auch bei kleinen Dingen, die sonst kein großes Thema waren. Auseinandesetzungen verlaufen agressiver als sonst.
————————————————-
Der eine oder andere wird diese Symptome kennen. Alle passen irgendwo auch zur MS. Nicht wenige MS-Patienten entwickeln auch ein organisches Psychosyndrom. Viele der obigen Syptome passen perfekt dazu. Somit ist es für den Arzt schwierig festzustellen, ob diese zum Krankheitsbild der MS oder einer PML zugeordnet werden sollen. Oder anders gesagt, er kann es eigentlich ohne weitere Untersuchungen nicht feststellen und genau das ist das Problem.
Um eine PML auszuschließen, müssen zwei Dinge gemacht werden:
1. Kernspin: Der MRT darf kein auffälliges Bild aufweisen.
PML-Muster kann der Fachmann von MS-Herden in der Regel unterscheiden.
Ist der MRT auffällig ist eine PML wahrscheinlich und es geht zur nächsten Untersuchung.
2. Liquor: Die DNA des JC Virus im Liquor muss negativ sein.
Wird er nachgewiesen, ist eine PML an für sich nachgewiesen.
Aber Vorsicht: Das erste Labor konnte den JCV nicht nachweisen. Erst ein 2. Speziallabor konnte die DNA des JCV isolieren. das war in einem der anderen PML-Fälle wohl auch so. Der Doc sollte also möglichst gleich zwei Röhrchen Nervenwasser abzapfen (dann tuts nur einmal weh) und an zwei verschiedene Labore schicken.
Das mal so weit zu den Syptomen. Anmerken möchte ich noch, dass sich diese über Wochen langsam entwickelten. Am Anfang denkt man sich nichts dabei.
Wer MS hat weiß, dass es Tage gibt, wo es gut läuft und andere, wo es schlechter ist. Das sollte man natürlich versuchen abzugrenzen. Dennoch beim kleinsten Zweifel lieber nachschauen lassen. Je früher PML erkannt wird desto günstiger der Genesungsverlauf und evtl. Folgeschäden.
Mehr zu diesem Thema und wie behandelt wurde dann in meinem nächsten Kommentar.
Grüße
Pit
Am 8. February 2009 um 04:09 Uhr |BearbeitenAntworten zu den obigen Fragen:@Alex: Welche Therapien vor Tys.
Das ist ein Thema, welches ich persönlich für nicht relevant halte, sofern genügend Zeit zwischen Absetzen der (alten) Medikamente und Tys-Beginn ist.
Das Thema wird immer wieder gern aufgegriffen. Es ist fast immer so, dass ein Patient vor Tys anderes therapiert wurde. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wenn z.B. von Anfang an ein sehr agressiver Verlauf mit einem Schub nach dem anderen vorliegt. Im Normalfall wird es aber so sein, dass alles andere versucht wurde und erst wenn eben das nicht mehr hilft, Tys gegeben wird. Somit wird wohl fast jeder Tys-Patient vorher schon irgend ein anderes Mittelchen bekommen haben. Trotzdem zur Info:Bei meiner Frau waren das in chronologischer Reihenfolge seit 1996:
– Endoxan – hat nicht geholfen
– Prednisolon Dauertherapie – hat nicht geholfen
– Imurek – hat nicht geholfen, ihr aber eine Pankreasinsuffizienz beschert
– Betaferon – hat anfangs etwas geholfen
– Mitoxantron – das beste Mittel, hatte fast keine Schüber in dieser Zeit
musste leider abgesetzt werden, da sie die Lebensdosis bereits überschritten hatte.
Der Abstand der letzten Mito-Behandlung zur 1. Tys-Infusion betrug weit mehr als ein Jahr.
@ rdb: Beobachtungsprogramm
Natürlich kann man dadurch PML nicht verhindern aber man kann sie frühzeitig erkennen. Das ist Gold wert. Dem Rest deiner Ausführungen kann ich nur zustimmen.
@ Doris: alleine lebend
Das ist nicht gut. Gehst du nicht zur KG? Die sehen einen doch auch 1-2 Mal in der Woche. Wenn man denen sagt, auf was sie achten sollen, wäre dir sicher geholfen. Um es aber klar zu sagen: Ohne mich hätte meine Frau vermutlich keine Überlebenschance gehabt. Für dich heißt das doppelt so gut aufpassen und wenn du was merkst, geh zum Doc.
Apropos: Wenn der Sprüche klopft, du merkst das schon, wechsle bitte den Arzt. Der hat den Namen bzw. seinen Titel nämlich nicht verdient.
Ich hoffe, ich habe dich ein wenig sensibilisiert, auf was du achten musst.
@ Bonnie:
Danke für deine Worte, die kann man in solch einer Situation brauchen
Gute Nacht allerseits.
Pit
Am 8. February 2009 um 09:55 Uhr |BearbeitenHallo Pit und Leute,vermutlich muss man die PML einfach selbst miterlebt haben, um die Symptome angemessen beschreiben zu können.Zur Vortherapie: Ich gebe Pit Recht, bei angemessenem zeitlichen Abstand zu Ty ist die vermutlich irrelevant. Da es in Zukunft unvermeidlich zu weiteren PML-Erkrankungen kommen muss, lässt sich aber vielleicht doch irgendwann eine Vortherapie mit besonders hohem Risiko identifizieren. Könnte uns bei der Entscheidung für oder gegen Ty helfen. Ob das so kommt, ist freilich völlig offen.
Zum Risiko-Management: Das ist in den USA deutlich besser organisiert. Um PML-Fälle frühzeitig zu erkennen, darf die Behandlung in den USA nur in speziellen Therapiezentren durchgeführt werden. Wissenschaftler vom Multiple Sclerosis Research Center of New York gehen noch weiter: Sie halten einen regelmäßigen Test (6 Monate) von Blutplasma und Liquor auf JC- und BK-Virus-DNA für alle Ty-Patienten für angeraten. Ich hatte auch schon darüber geschrieben ( …)
@ Pit – Ich möchte Dir noch mal ganz herzlich für Deine ausführlichen Informationen danken. Ich hoffe, Du hast nichts dagegen, wenn ich die Symptombeschreibung – ohne den persönlichen Hintergrund – demnächst zu einem separaten Blog-Artikel verwende. Übrigens: Ich war bis Januar Ty-Junkie und seeehr geschätzte Personen sind es noch.
Am 8. February 2009 um 11:20 Uhr |BearbeitenHallo Pit,alles Gute für dich und deine Frau, es tut mir sehr Leid für euch ….Danke auch für deine ausführliche Beschreibung, ich musste sehr an meine 3 Tysabri Gaben denken, diese Gedächtnis-Störungen, diese extreme Müdigkeit, die Schmerzempfindlichkeit – über all das habe ich auch geklagt, vielleicht war es ganz gut, dass ich so früh AK entwickelt habe….aber zu Denken gibt es mir schon………
LG
Angi
Am 8. February 2009 um 12:37 Uhr |BearbeitenHallo zusammen,zuallererst möcht ich mich mal für diesen Blog im algemeinen bedanken und speziel bei Pit, für Duchhaltevermögen, Offenheit, und für die Zeit die hier für (z.B) mich investierst.
Ich selbst bekomme Tysabri seit Jun. 2007, habe damit keinerlei Probleme, außer manchmal am Tag nach der Gabe ,heftige Kopfschmerzen, aber da ich die auch so sehr viel habe, geb ich nicht viel darauf.
Seit Beginn der Therapie wurde ich 1x auf Antikörper untersucht und auch sonst muß ich ganz ehrlich eingestehen das ich eher unwissend dieser ganzen Problematik bin. Mein Arzt hat mir zwar gesagt wenn es wieder neue Fälle des PML gab, wirklich darauf eingegangen sind wir auch nicht.
Mit Tysabrie geht es mir gut und ich denke ich bleib dabei, soll jetzt aber nicht heißen das ich für dieses Zeug eine Lanze brechen will.
Am 8. February 2009 um 12:39 Uhr |BearbeitenPS ganz liebe Grüße
an alle und
besonders an Dich Pit und Deine Frau
Am 8. February 2009 um 13:23 Uhr |BearbeitenLiebe Leute,ich bin echt erleichter, dass Alex sich die Arbeit gemacht und diesen Blog aufgebaut hat:
Danke AlesDanke auch an Pit. Bisher wusste ich schlicht gar nicht, auf was ich achten soll oder auch kann. “Das merken Sie schon,” ist ein so bemerkenswert blöder Spruch … Mein Kummer ist nur, dass mein jetztiger Neuro vom naturwissenschaftlich mal wirklich was vom Thema versteht. Und dass mir Tys im Gegensatz zu anderm gut tut. Ich habe schon jahrzehntelang MS, mindestens seit 1979, vermutlich schon viel länger und habe einige Neurologen abgeklappert, bis ich 1997 endlich zur Diagnose kam. Bei dem Arzt, der die Diagnose gestellt hat, war ich 10 Jahre lang. Aber er hat mich für austherapiert gehalten und mir angeboten in einem halben Jahr mal wieder einen Cortistoß zu geben, wo ich anscheinend gerade einen Schub hatte. Die jetzige Praxis ist MS-Schwerunktpraxis. Das zeigt eigentlich viel von der Qualität von Neurologen
Jedenfalls werde ich den Symptomkatalog von Pit ausdrucken und meiner Ergotherapeutin geben. Die kommt zweimal die Woche und mach auch Konzentrationsübungen etc. mit mir. Noch mal DANKE Pit.
Ja und Deiner Frau wünsche ich natürlich wie alle anderen hier alles denkbar Gute!!
Wenns irgendwie geht, berichte bitte weiter.
Liebe Grüße -Doris
Am 8. February 2009 um 13:31 Uhr |BearbeitenHallo,
erst auch mal alles Gute an Pit und seine Frau.
Ich drücke ihr ganz fest die Daumen, dass sie die PML gut übersteht.
Ich bin jetzt entschlossen nach 31 (!!) Infusionen, doch ein paar Monate Pause zu machen. Ich gestehe, ungern. Mit Tysabri geht es mir eigentlich seit 6 Jahren gut (war ja schon in der Studie).
Ich finde es jedenfalls toll, auf dieser Seite so viele Informationen zu erhalten. Danke auch an Pit, dass man mal etwas von den Betroffenen direkt erfährt.
Ich hoffe auch, dass man bei der PML-Behandlung weiter kommt und auch bei der Früherkennung oder Vorsorge.
Ich möchte in ein paar Monaten wieder anfangen. Wirklich gute Alternativen gibt es nicht viel. Und in der Reha-Klinik, in der ich gerade war, habe ich erst wieder gesehen, was die MS machen kann. Besonders deutlich, wenn man Personen nach ein paar Jahren wiedersieht.
Ich hoffe, mit der Zeit sieht man manches klarer.
Gruß
Eva
Am 8. February 2009 um 14:52 Uhr |BearbeitenHallo BloggerDanke für die lieben Wünsche – wird meine Frau sicher aufbauen, so was von Leuten zu hören, die sie nicht mal persönlich kennen. Aber Mitglieder des MS-Clubs und der Untergruppe Tys halten halt doch zusammen
Die Anzahl sollte doch eigentlich ausreichen um eine eigene Partei zu gründen oder ….@ Alex: Du kannst die Infos gerne in deinen Blogs verwenden.
Bevor dann aber jeder gleich zum Azrt rennt oder Tys absetzt viellleicht noch ein Zusatz, den ich für sehr wichtig halte:
Der Betroffene, sein Angehöriger, Freund, Arzt, KG, Ergo oder wer auch immer sollte die Symptome schon zeitlich zuordnen können. Für den Betroffenen selbst ist das meist schwierig. Die Symptome sollten in der Regel vor Tys nicht vorhanden gewesen und erst danach aufgetreten sein. Wir sprechen hier also von neuen Symptomen. Die genannten Symptome sind an meiner Frau zu beobachten gewesen und beispielhaft. Es können auch ganz andere auftreten und es können sich natürlich auch vorhandene verschlechtern, die bisher der MS zuzuordnen waren. Das ist nicht so ganz einfach – sonst bräuchten wir ja keine Spezialisten, die das diagnostitieren.
Dennoch meine Meinung: Wenn Zweifel besteht, abklären lassen.
Die DMSG bzw. deren ärztlicher Beirat, zu denen der geschätzte Prof. Dr. Gold gehört, hat sich eindeutig dazu geäußert:
http://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/index.php?kategorie=therapien&anr=1673
Man beachte den letzten Satz!
@ Doris: Neuros
Wir haben durch die hohe Agressivität der MS bei meiner Frau sehr viele Neurologen kennen gelernt. Die niedergelassenen hatten damals (1996) einfach keine Ahnung vom MS – und wenn ich das alles hier so lese und die Stories von Mitpatienten höre, ist das heute leider nicht viel anders.
Zum Glück sind wir frühzeitig in einer der besten deutschen MS-Kliniken gelandet. Das war übrigens ein Tipp eines uns bekannten Krankenpflegers, inzwischen ist er ein guter Freund.
Und zum Thema Schwerpunktpraxis:
Meine Frau wurde in einer solchen die letzten 10 Monate mit Tys. behandelt.
Den Verdacht auf PML habe ich gehabt, nicht die Ärzte dort.
Das scheint auch schwierig, wenn die den Patienten alle drei Monate zu einem kleinen Gespräch bitten und nur 10 Minuten Standard-Neuro-Untersuchungen machen sowie alle zwei Monate Blut untersuchen
Die Veränderungen hat die Ärztin wohl zum Teil bemerkt aber dem Krankheitsbild der MS zugeordnet – was man natürlich machen kann. Das ist Interpretationssache.
Und wieder sind wir beim Thema: Im Zweifel eindeutig klären lassen.
@ Eva: Pausieren
Wenn es dir gut geht und dir Tys geholfen hat würde ich mir eine Pause überlegen. Nach 31 Monaten bist du ja schon fast abhängig von dem Zeug
Ne, im Ernst. Ich an deiner Stelle würde mich in eine gute Klinik einweisen lassen, dort nen MRT machen und mir einige ml Liquor abzapfen lassen.
Wenn dann alles ok ist gibt es derzeit eigentlich kein Grund, nicht weiter zu machen.
Eines darf man bei alle dem nicht vergessen:
Tys ist ein gutes Mittel, den meisten hilft es. Dass es in einigen Fällen zu PML führt ist bedauerlich aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu verhindern.
Und noch was zu Medikamneten und deren Folgen allgemein:
Es gab Patienten, die unter Aspirin, Penicillin oder gar Cortison einen anaphylaktischen Schock erlitten haben und starben.
Es muss also nicht gleich eine neue Modedroge sein sondern auch bei uralten, für fast jeden bekömmliche Mittelchen, kann es zu Komplikationen kommen.
Schönen Sonntag euch allen.
Pit
Am 8. February 2009 um 20:24 Uhr |BearbeitenHallo Pit , alles Gute für dich und deiner Frau. Ich danke dir für deine Erklärung und Bekanntgabe der Merkmale .
Ich habe erst angefangen mit Tysabri ,aber ein mulmiges Gefühl dabei. Nun ich habe auch zu viele Schübe und eigentlich keine andere Wahl.
Wünsche deiner Frau alle Kraft der Welt und meine dazu.Es tut mir sehr leid ,immer solche Schicksale zu hören oder zu lesen.
Ich wünschte ,ich könnte helfen .Alles Liebe und viel Kraft ,die Hoffnung stirbt zuletzt.Martina
Am 8. February 2009 um 20:52 Uhr |BearbeitenHallo, Pit!ich danke Dir auch recht herzlich für Deine ausführlichen Schilderungen!
Ich bekomme Tysabri seit Dezember 06 und war die letzte Zeit immer drauf und dran es abzusetzen. Habe mich vor 5 Wochen aber doch dazu entschieden, es weiter zu nehmen.
Wie und wo wird Deine Frau denn jetzt behandelt? Ist sie zu Hause oder in einer Klinik? Und was genau wird mit ihr gemacht?
Ich wünsche Dir und Deiner Frau alles Gute!
Tinka
Am 8. February 2009 um 21:24 Uhr |BearbeitenHallo zusammenLasst mich, bevor ich die versprochene Liste der bei meiner Frau angesetzten Therapien veröffentliche, bitte noch einen Hinweis zur PML geben.—————————————–
Was man häufig liest, z.B. auf wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Progressive_multifokale_Leukenzephalopathie
Vorallem die sehr schlechte Prognose lässt einem natürlich erst mal den Atem stocken. Ist mir nicht anders gegangen.
Allerdings gibt es kaum Literatur über PML im Zusammenhang mit MS. Wie auch, es gibt gerade mal 5 Fälle bzw. 8, wenn man die alten dazu rechnet.
Was am meisten veröffentlicht wurde sind PML-Fälle in Verbindung mit HIV. Hier ist das Immunsystem derart geschwächt, dass dieses gegen den Virus nicht ankommt. Die Überlebenschancen sind bei HIV gering wurden aber in den letzten Jahren deutlich verbessert.
Fakt ist:
Ein intaktes Immunsystem kommt sehr wohl damit zurecht. Etwa 80% von uns haben das JCV im Körper. Unser Immunsystem hält ihn aber locker in Schach.
Ein Tys-Patient hat ja von sich aus kein instabiles Immunsystem. Es wird gezielt immunsupremiert bzw. wurde es vorher durch andere Medikamente.
Die Gefahr, daran zu sterben ist also, vorausgesetzt man merkt es rechtzeitig und das Immunsystem springt wieder an, sehr gering.
Wobei aber auch gesagt werden muss, dass durch degenerierte Oligodentrozyten (Myelinscheiden) die Axone (Nervenfortsätze) absterben und diese dann vermutlich für immer futsch sind.
Aber auch da hat sich unser Hirn so einiges einfallen lassen und kann dann unter Umständen Informationen verlagern bzw. Nervenimpulse umleiten.
Bei meiner Frau haben sich, im Gegensatz zur schulmedizinischen Meinung, ihre Sehnerven wieder gebildet. Durch anfangs fortdauernde Opticus Neuritiden war der Sehnerv so kaputt, dass sie nur noch etwa 5% gesehen hat. Auch saß sie 2 Jahre im Rollstuhl. Heute sieht sie etwa 50% und kann einige Meter frei und sonst am Gehwagen laufen.
Ein guter Freund von uns war durch einen Motorradunfall querschnittgelähmt. Einige Jahre später konnte er problemlos ohne Hilfmittel laufen und ist wieder Motorrad gefahren. Das nur kurz zum Thema Nerven wachsen nicht wieder.
Ein Restriskio bleibt aber natürlich immer. Auch kann das Immunsystem wieder zu heftig hochfahren, dann hat man unter Umständen die nächste üble lebensbedrohliche Krankheit (IRIS) an der Backe.
Ich hoffe, das nimmt dem einen oder anderen jetzt etwas die Angst vor PML.
—————————————–
So, nun zum eigentlichen Thema.
Folgende Therapien wuden durchgeführt:
10 Tage alle 8 Stunden Zovirax (Antivirenmittel)
3 x Plasmapherese (Tys wird aus dem Blut gewaschen)
Virenbindendes Mittel (Dosierung und Name sind mir nicht bekannt)
Absetzen aller blasenmodulierenden Mittel (ungehinderter Urinabfluss)
Das wars eigentlich schon. Viel mehr geht leider nicht.
Wobei das aber auch reicht. Nach den vielen Kortisonbehandlungen und der Chemo (Mitoxantron) sind eh nur noch wenige Venen verwendbar. Unter diesen Ümständen jeden Tag drei zu finden ist nicht einfach. Aber hat geklappt.
Für die Plasmapherese wird ein extra Zugang in die Halsvene gelegt und festgenäht. Dieser sogenannte Sheldon-Katheter ist ziemlich unanagenehm. Nicht weil er weh tut sondern er stört halt einfach an der Seite (reibt beim Drehen des Kopfes und drückt nachts beim Liegen). Ist nicht gerade klein das Teil. Der Plasmaaustausch kann auf den Kreislauf gehen, ist aber nicht schmerzhaft. Meine Frau hats ohne Komplikationen vertragen.
Nachdem das Tys aus dem Blut gewaschen ist heißt es warten.
Immer wieder MRT zur Kontrolle und weitere Liquoruntersuchungen, ob sich die Virenanzahl verringert hat.
Momentan schauts ganz gut aus. Im letzten MRT haben sich keine weiteren Herde ergeben, die kein Kontrastmittel aufnehmen. In diesem Fall positiv, denn PML-Herde nehmen kein Kontrastmittel auf.
Das Krankheitsbild hat sich wesentlich gebessert. Viele Symptome haben sich von signifikant bis deutlich gebessert oder sind gar zurückgegangen.
Nun bleibt zu hoffen, dass das Immunsystem nicht abhebt und sich keine IRIS (immune reconstitution inflammatory syndrome) entwickelt und es weiter Berg auf geht.
Sie wird noch 1-2 Wochen zur Beobachtung in der Klinik bleiben. nach insgesamt 4-5 Wochen wird sie dann froh sein, wieder nach Hause zu dürfen.
Drückt die Daumen.
Grüße und schönen Abend
Pit
Am 8. February 2009 um 21:44 Uhr |BearbeitenHallo, Pit!Ich danke Dir recht herzlich für Deine Schilderungen!
Ich drück Euch ganz, ganz sehr die Daumen!!!Grüße, Tinka
Am 8. February 2009 um 22:44 Uhr |BearbeitenDanke Pit,natürlich sind auch meine Daumen ganz feste gedrückt!
Am 8. February 2009 um 23:02 Uhr |BearbeitenIch denke an euch!Svenja
Am 9. February 2009 um 09:16 Uhr |BearbeitenHallo Pit ,ich drücke auch beide Daumen für deine Frau !!!!
Ich bin in Gedanken bei euch ,bei Ihr ,das sie es schafft.
Ich wünsche euch alles Glück der Welt!!
Wenn so viele die Daumen drücken muss es deiner Frau doch helfen,Sie soll nur nicht ihren Mut verlieren.Wir Menschen sind doch stark und zum kämpfen geboren, sie wird es schaffen .Alles LiebeMartina
Am 9. February 2009 um 12:21 Uhr |BearbeitenHallo,
auch ich wollte mich bei Pit für die ausführlichen Schilderungen bedanken.
Auch finde ich die Kommentare dazu klasse. Danke. Ich selbst bin seit Oktober 2006 Tysabri Junkie und erschrecke bei jedem neuen PML Fall. Hoffentlich geht es Deiner Frau bald wieder gut!!!
Am 9. February 2009 um 15:49 Uhr |BearbeitenIch kann mich Thomas nur anschließen. Ich erschrecke mich auch bei jedem neuen Fall und werde mir wohl dennoch in 3 Wochen die nunmehr 16. Tysabri Infusion verpassen lassen. Alles Gute für dich und deine Frau!!!
Am 9. February 2009 um 23:07 Uhr |BearbeitenAlles Gute Deiner Frau und Dir, Pit! Ich hoffe mit Euch, dass sich die positive Entwicklung der letzten Tage fortsetzt!Ein Problem ist ja, dass derzeit niemand so richtig einschätzen kann, wie sehr eine immunsuppressive Vorbehandlung das PML-Risiko unter Tysabri beeinflusst. Kannst Du genauere Angaben machen, wann, über welchen Zeitraum und wieviel Endoxan sie bekommen hat, wielange Imurek und welche kumulative Mitoxantron-Dosis? Wie groß war denn der zeitliche Abstand zwischen der letzten Mitoxantron- und der ersten Tysabri-Gabe? In welcher Klinik ist Deine Frau zur Zeit?Nochmals alles Liebe!
Am 10. February 2009 um 09:06 Uhr |BearbeitenHallo Pit,ich danke Dir von ganzem Herzen für die ausführliche Schilderung der Symptome und wünsche Deiner Frau eine gute Genesung.Eine Frage: über welchen Zeitraum haben sich die Symptome gebildet?
Alles Gute für Euch beide!
Am 10. February 2009 um 14:43 Uhr |BearbeitenHallo Pit,
nochmals Danke für die ausführliche Info.
Schön auch zu hören, daß die (wenn auch sehr unangenehme) Behandlung doch schon gute Erfolge zeigt. Weiterhin gute Besserung und viele Grüße an Deine Frau. Drücke weiterhin die Daumen!
Ich habe jetzt wieder weniger Angst, bekomme wegen einem leichten Schub im Moment Kortison und mache nur für den Kopf 3 Monate Ty Pause. Nach einem MRT geht es im Mai weiter. Mein (sehr guter) Neurologe, findet das als machbaren, guten Kompromiss.
Nochmals Danke und alles Gute
Viele Grüße
Eva
Am 11. February 2009 um 01:59 Uhr |BearbeitenHallo zusammen.Nochmals danke für die vielen lieben Gedanken und Genesungswünsche.
Bin sehr beeindruckt davon und werde die ganzen Einträge ausdrucken und am WE meiner Frau mitnehmen und zeigen.Leider ist momentan ein klein wenig Zeitmangel angesagt.
Es wird ein paar Tage dauern, auf die offenen Fragen einzugehen.
Aber die Antworten kommen – versprochen.
Grüße
Pit
Am 11. February 2009 um 18:38 Uhr |BearbeitenHallo an Alle, vor allem an Pit und seine Frau!Ich habe das alles mit absolutem Interesse gelesen.@Pit: Danke für diese vielen Informationen und beste Wünsche an Deine Frau.
Ich bekomme nächste Woche meine 26.Infusion und bin so zwiegespalten wie es nur sein kann.
Auf der einen Seite kann ich es wirklich nicht anders sagen, als das es mir supergut geht unter Tys, sogar eine Verbesserung des Grundzustandes erreicht werden konnte.
Auf der anderen Seite habe ich schlichtweg Angst, aufgrund PML. Ja und dazwischen schwanke ich jetzt seit Monaten hin und her. Ewiges Abwegen der Folgen von ‘Tysabri weiter nehmen’ oder des’ Absetzens’, da ich eine höhere Schubfrequenz habe.
Und nach den Schilderungen von Pit, bin ich noch unsicherer geworden. Ich lebe alleine und wenn ich lese, was seine Frau jetzt mitmachen muß allein im alltäglichen Leben aufgrund der Schwierigkeiten mit dem Kurzzeitgedächtnis, ist mir klar, das ich dann in ein Pflegeheim müsste. Ich müsste alle meine Tiere dann weggeben, etc. Es hat sich schon ein Szenario vor meinem inneren Auge aufgebaut.
Sehr wahrscheinlich ist das sicherste doch wohl wirklich regelmäßig alle 3 Monate ins MRT zu gehen, um etwaige Aktivitäten sofort festzustellen, oder?
Nochmals Danke an Pit, der zumindest mir, die Buchstaben PML so mit Leben gefüllt hat, das ich damit jetzt was anfangen kann.
Liebe Grüße an Alle
Erdmuthe
Am 11. February 2009 um 21:04 Uhr |BearbeitenHallo Pit,
Hallo Erdmuthe,
Hallo alle zusammen,für Pit und seine Frau,meine Daumen sind auch gedrückt, gaaanz fest.
Und ich hab das Gefühl ich brauch gar nicht zu erwähnen das Ihr den Kopf nicht hängen lassen dürft, solang Euch das Wasser bis zum Hals steht. Obwohl ich glaube, nach Deinen Schilderungen, fließt das schlimme Hochwasser ab.
Alles erdenklich Gute für Euch.
für Erdmuthe,
ich glaube nicht das Dich dieser Bericht so sehr verunsichern sollte.
Du sagst selbst es geht Dir unter Tys supergut, was sollte also dann bessser sein?
Ich bekomme diesen Monat noch meine 20. Gabe, mir geht es auch super mit Tys, ich werde auf jeden Fall weiter machen, was besseres gibt der Markt eh noch nicht her, ergo welche Wahl bleibt??
Und warum soll ich mir den Tag heute versauen, an dem es mir gut geht indem ich mir n Kopf mache wie es vieleicht nächste Woche sein kann!
Im Gegenteil, ich werde ab morgen wieder Macumar bekommen, habe eine Thrombose, na und? Ich kann arbeiten gehen, bin soweit mobil, ist doch alles OK…
liebe Grü?e an alle
Trips
Am 12. February 2009 um 10:11 Uhr |BearbeitenJa,
es ist nicht einfach.
Aber es stimmt nun mal wirklich, Ty wirkt sehr gut, wenn man es verträgt. Was die MS ohne gute Therapie anrichtet, sah ich erst wieder in der Reha-Klinik in der ich Januar war und einige Patienten nach 3 Jahren wieder sah … und die Verschlechterung sehen mußte.
Ich hoffe, dass man mit Vorsicht und gutes Achtgeben auf sich und wenn man einen guten Neurologen hat, die Gefahr minimieren kann. Aber das Leben birgt immer Risiken und auch alle Medikamente.
Jeder muss es natürlich für sich abwägen, wie er sich da verhält.Viele Grüße
Eva
Am 12. February 2009 um 13:20 Uhr |BearbeitenHallo trips,mich treibt das Thema natürlich heftig um, gerade weil ich allein lebe, und weil mein Neuro mich mit so hilfreichen Sprüchen eindeckt.
Inzwischen habe ich einen Entschluss gefasst: ich werde spätestens zum Quartal den Neuro wechseln. Der Sohn meiner Freundin hat sich schon vor einiger Zeit niedergelassen. Ich habe immer gezögert, zu ihm zu gehen. Weil er am anderen Ende der Stadt ist und weil seine Praxis noch schwerer zugänglich ist, das die jetzige. Aber die Probleme lassen sich bewältigen.
Wenn der Sohn nur ein bisschen was von meiner Freundin geerbt hat (wovon ich ausgehe), dann ist er keine N€ dem die Eurozeichen aus den Augen funkeln, sondern jemand, der die Ängste seiner Patienten ernst nimmt.Ach noch ne Frage an alle: Was hat es eigentlich mit dem Patientenausweis auf sich. Ich habe meinen N€ danach gefragt und er hat mir geantwortet, dass ich ihn “demnächst” kriege. Wobei “demnächst” sehr dehnba ist!
Ich will Tysabri nicht aufgeben: es tut mir gut. Aber ich erwarte mir ein engmaschige Überwachung – d. h. z.Zt. habe ich überhaupt keine ÜBerwachung und das kann nicht gut sein.
Den Symptom-Katalog von pit habe ich ausgedruckt und werde ich ihn nachher mit meiner Ergotherapeutin besprechen. Die kommt zweimal in der Woche und hat dann wenigstens ein Auge auf mich. Nochmal Danke Pit!
Am 12. February 2009 um 16:17 Uhr |BearbeitenBekommt ihr denn alle euer Tysabri bei eurem “Hausneurologen”? Ich bekomme es nämlich ambulant im Krankenhaus, wo alle 3 Monate eine “Untersuchung” gemacht wird. Ob die Motorik etc. noch unverändert ist. Ich hab den Arzt mal darauf angesprochen ob es sinnvoll ist, alle 3 Monate ins MRT zu gehen. Er war davon nicht erbaut. Ich denke mal es ist einfach zu teuer. Aber wie gesagt, alle 3 Monate befasst sich der Oberarzt dieses Krankenhauses mit mir und guckt ob alles im Grünen Bereich ist. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass ich zu Beginn der Behandlung damit einverstanden war bei einer Studie mit Ty mitzumachen.
Am 12. February 2009 um 17:14 Uhr |BearbeitenHallo,
ich bekomme das Tysabri bei meinem Hausneurologen. Bei dessen Praxis handelt es sich um eine MS-Schwerpunktpraxis/MS-Ambulanz. Zum MRT muss jedes halbe Jahr. Danach werde ich dann beim Neuro untersucht.
Am 12. February 2009 um 21:08 Uhr |BearbeitenGuten Abend!
Ich bekomme das Tys vom Neurologen verschrieben und bekomme es dann ambulant in der Praxis von meinem Hausarzt.
Das ging bis jetzt problemlos.Einzig meine Venen meckern hin und wieder.Sehr wahrscheinlich werde ich nochmal ausführlich mit meinem Neuro reden, mal sehen was er für eine Meinung hat.Auf jeden Fall freue ich mich, hier Gleichgesinnte treffen zu können und, Dank Pit, jetzt ein wesentliches mehr über PML zu wissen als vorher.
Erdmuthe
Am 12. February 2009 um 21:59 Uhr |BearbeitenHallo Erdmuthe,Du weißt gar nicht, wie sehr mich Dein Beitrag freut!! Ich hatte nämlich auch die Idee, mir die Infusion von meiner Hausärztin geben zu lassen. Es wäre sooo viel bequemer und ich bin sicher, dass sich meine Hausärztin auch mehr für mich interessiert. Aber der Herr N€ war für mich nicht zu sprechen, als ich ihn danach fragen wollte und als ich meine Hausärztin gebeten habe, das mit ihm auszumachen, hat er sie recht klein gemacht. So eine Tysabriinfusion sei so eine schwierige Sache, das könnte so eine kleine Allgemeinarztin wie sie niemals beherrschen. Grr Noch ein Grund mehr zum Wechseln. Ganz offensichtlich geht es dem Guten nur ums Geld! Vor kurzem habe ich mal gehört/gelesen, dass Infusionen den Fachärzten zusätzlich Geld bringen!
Am 13. February 2009 um 01:24 Uhr |BearbeitenHallo zusammen,
komme aus Zeitgründen gerade mal dazu, die Beiträge nur zu überfliegen.Kurz zu den letzten vier Beiträgen, da ich das für ein sehr wichtiges Thema halte.Genau das ist ein Punkt, den ich für verantwortungslos halte. Theoretisch könnte ein Allgemeinmediziner auch ein Rezept ausstellen und er könnte Tys auch verabreichen. Hallo! Das ist kein Schnupfenmittel!
Der beste Neurologe der Welt kann die Symptome rein äußerlich nicht eindeutig der MS oder einer PML zuordnen. Er hat maximal die Vermuting einer PML, die er nur durch “Reingucken” ins Gehirn und labordiagnostisch ausschließen kann. Auch wenn ein Hausarzt sich intensiv mit der MS beschäftigt liegt doch auf der Hand, dass ein Neurologe mehr Ahnung hat – schließlich ist es ein Facharzt, hat in dieser Richtung studiert und seine Erfahrungen gemacht. Ich gehe noch einen Schritt weiter und behaupte, ein sich langjährig und intensiv für MS interessierter Laie hat mehr Ahnung von MS als ein Hausarzt, der kaum oder keine MS-Patienten hat.
Also ich denke, das ist der ganz falsche Weg. Der Neurologe ist der richtige Ansprechpartner. Allerdings sollte der sich auch seiner Verantwortung bewusst sein und sich mehr Zeit nehmen – zumindest für seine Tys-Patienten.
@ Jessy: Frag ihn bitte mal, wie er eine PML erkennen will, wenn er dich alle 3 Monate mal von außen anguckt. Auf die Antwort bin ich gespannt. Wenn er das nämlich kann, könnte man sich die Kosten fürs MRT sparen
Und das ist halt der Knackpunkt. Die Kassen wehren sich gegen die hohen Kosten, dazu noch, wenn aus deren Sicht nicht mal ein Anlaß dazu besteht (es gibt ja keinen Hinweis) und diese Denke dann auch noch von manchen Ärzten unterstützt wird.
@ Thomas: Alle 6 Monate MRT halte ich persönlich für zu wenig. Alle 2 Monate, wie es in der Klinik gemacht wird, in der sich meine Frau befindet, halten manche Ärzte für zu viel. Die Mehrheit befürwortet wohl, wie ich es zumindest gelesen und erfahren habe, alle 3 Monate. Ich denke, das hat auch damit zu tun, ob ein eigener MRT zur Verfügung steht. Wenn man stationär im Krankenhaus ist, beinhaltet die Fallpauschale diese Kosten (vermute ich zumindest mal, kann es nicht mit Sicherheit sagen, da meine Frau privat versichert ist und da jeder Pups abgerechnet wird). Ambulant wird dagegen voll abgerechnet und das kostet die Kassen jedesmal um die 800 Euronen.
Alle 6 Monate Unetrsuchung ist aber auf jeden Fall zu wenig.
Fakt ist: O-Ton eines namhaften Prof: “Wir sehen Aktivitäten und evtl. Anzeichen einer PML im MRT bevor es der Patient überhaupt bemerken kann.” Da gibts nichts hinzuzufügen.
@ Erdmuthe: Auch hier kann ich nur fragen, ob sich der Hausarzt in der Lage sieht, PML-spezifische (neurologische) Merkmale zu erkennen, wenn du alle vier Wochen mal kurz zu einer Infusion vorbei kommst. Das halte ich für sehr gewagt.
@ Doris: Der Neuro hat Recht – dass er dich nicht sehen will ist wiederum bedenklich. Und ums liebe Geld kanns hier nicht gehen. Unser Neuro, übrigens auch eine sogenannte Schwerpunktpraxis, verlangt für die Infusion um die 30 Öre, zzgl. Material natürlich. Wenn ich überlege, was er dafür für eine Veantwortung trägt, ist das der Witz. Also reich wird er damit nicht.
Wir haben auch den Fehler gemacht, der Umstände wegen eine Praxis aufzusuchen. Die ersten drei Tys-Infusionen hat meine Frau in einer Neuro-Klinik bekommen. Dafür sind wir 30 KM gefahren, da es eine gute Klinik mit einem super Chefarzt ist. Die 1. und 2. Tys wurde stationär durchgeführt. Die 3. Gabe mehr oder weniger ambulant. Ein Krankenhaus ist auf sowas nicht eingerichtet. Langes Warten, kein Essen, etxra ein Zimmer dafür herrichten, …
Das war beium niedergelassenen Neuro anders. Man kam relativ rasch dran, noch eine Stunde rumsitzen und fertig. Dazu kommt, dass die Praxis 300 Meter von uns entfernt ist.
Heute weiß ich, dass ich das so nicht wieder machen würde.
Meine persönlichen Forderungen wären ganz klar:
– Vor Tys-Gabe ein persönliches Aufklärungsgespräch des Facharztes mit einem oder mehreren Angehörigen oder Personen, die viel Zeit mit dem Patienten verbringen.
– Verordnung nur durch den Facharzt.
– Infusion nicht unbedingt durch den Facharzt. Aber wenn durch den Hausarzt, muss dieser die Risiken des Medikamentes während und nach der Infusion kennen und der Patient muss zusätzlich in engen Abständen vom Facharzt untersucht werden.
– Neurologische Untersuchung vom Facharzt mind. alle 4 Wochen. Das sollte auch ein psychiologisches Gespräch beinhalten.
– MRT alle 8-12 Wochen
– Blutuntersuchung (Leberwerte) alle 8 Wochen
– Teilnahme am Beobachtungsprogramm und Dokumentationspflicht
– Offenerer Umgang des Herstellers auch mit den Patienten. Ich würde eine weitere Sensibilisierung der Fachärzte sehr begrüßen. Der Hersteller tut schon sehr viel, ich habe die Briefe an die Ärzteschaft gelesen. Das scheint aber nicht zu reichen, wenn man die Meinungen der Fachärzte hört deren Verhalten sieht.
Realistisch gesehen wird das zwar eine Wunschvorstellung bleiben aber wenn das eine oder andere umgesetzt würde, wäre schon mal einen Schritt nach vorn.
Schönen Abend euch allen
Pit
Am 13. February 2009 um 15:16 Uhr |BearbeitenHallo Pit und Doris und alle anderen!
Ich muß da was richtig stellen. Bei meinem Neuro ist es Pflicht, alle 3 Monate zu erscheinen. Ich bekomme ein Rezept nur nach einem Besuch. Einmalig war es das letzte Mal anders, weil ich an dem Termin arbeitstechnisch nicht konnte. Jetzt wurde ich aber schriftlich aufgefordert zu erscheinen.
Die Infusion bekomme ich dann beim Hausarzt, der auch Internist ist. Um mir eine Infu legen zu lassen, die durch rennen zu lassen, und nach 1-1,5 Stunden wieder zu gehen, geh ich bestimmt nicht in ein Krankenhaus und weiß auch nicht was der Unterschied zwischen einer Liege in einer Internistischen Praxis und einer Liege in einer Neurologischen Praxis ist.
Wo ich jetzt hinterher sein werde, ist, öfter ins MRT zu kommen und öfter mein Blut untersuchen zu lassen.
Ich kann nur wieder sagen, Danke Pit, Deine Info’s sind unbezahlbar.
@Pit: Eine Frage hätte ich mal, Du kennst Dich doch supergut aus.
Laut dem letzten Bericht von Biogen haben weltweit ca. 4300 Leute Tys länger als 24 Monate. Wenn ich jetzt dagegen die Info lege, das unter 1000 ein PML-Fall ist, und diese Zahlen zusammen bringe, kann ich dann davon ausgehen, daß bei mir die Chance mittlerweile auf 1:4 liegt es auch zu bekommen?
Ich hoffe ich liege falsch und habe einen Denkfehler. Aber vielleicht hast Du ja auch ne Info drüber.
Auf alle Fälle grüß ganz herzlich unbekannter Weise Deine Frau.
Erdmuthe
Am 13. February 2009 um 16:22 Uhr |BearbeitenJa, das will ich auch klarstellen. Ich wollte bloß die reine Infusion bei meiner HA machen lasen. Ich denke da wie Erdmuthe: die Liegen unterscheiden sich nicht, abgesehen davon, dass die bei meiner HA tatsächlich weniger unbequem ist als die beim Neuro. Von Neuro will ich sehr wohl überwacht werden! Es sind ja nicht mal 5 Minuten neurologische Untersuchung, die er mit mir macht. Er fragt micht nur, ob ich ne Erkältung habe und legt die Infu, das ist alles und dazu muss ich nicht extra in die Praxis pilgern. Dass meine HA keinen Neurologen ersetzen kann, ist mir kalr!
Leider habe ich im Moment den Eindruck, dass sie den Neurologen, den mich nicht ernst nimmt, mühelos ersetzen könnte.
Gute Besserung und schöne Grüße an Deine Frau Pit
Allen anderen muss ich hoffentlich nicht explizit gute Besserung wünschen –
schöne Grüße Doris
Am 13. February 2009 um 20:05 Uhr |BearbeitenHallo zusammen,Doris, ich denke Du hast Recht, höchste Zeit den N€ zu wechseln,
das kann`s ja nicht sein!Ansonsten kann ich von meinem N€ sagen, das ich mich sehr wohl bei ihm fühle.
Er legt mir die Infu selbst, unterhält sich mit mir, schaut während der Infu immer wieder zu mir rein und danach kann ich immer noch mal zu ihm ins Sprechzimmer und all meine Sorgen los werden, bzw. was immer mich beschäftigt. Nur MRT`s sind jetzt nicht so sehr viele gemacht worden, aber vom vorletzten zum letzten, hat sich nichts verschlechtert, ergo kann doch alles nur ok sein…
ich nehme eine Bahnreise von 3 Std. in Kauf für mein Tys. Also nfür Tys bin ich eben mal 8 Std. unterwegs, ist mir mein N€ aber auch wert.
´
So und nun nochmal Danke an alle und Danke an Pit werde mir die Symtome auch mal ausdrucken, denn ich denke mein Umfeld sieht das ganze Thema MS als recht harmlos an und Tys ist eben nur ein Medikament
Schönen Abend Trips
Am 14. February 2009 um 01:22 Uhr |BearbeitenWie hoch ist die Chance, PML zu bekommen?Moin zusammen.
Ich will mal versuchen, auf die Frage von Erdmuthe eingehen, bevor sie sich Gedanken macht und womöglich nicht schlafen kann.Die Aussage 1:1000 stammt aus dem Jahr 2005.
Als drei Tys Patienten an PML erkrankten und zwei davon starben wurden etwa 3.000 Patienten untersucht und die Droge vom Markt genommen. Zum Glück waren keine weiteren PML Fälle zu finden.
So ergab sich damals die Quote 1:1.000 (3 Fälle von 3000).
Heute schaut das eigentlich ganz anders aus, obwohl der Hersteller diese Quote heute noch angibt – warum auch immer.
Bis Ende 2008 gibt der Hersteller 37.600 behandelte Patienten bekannt.
Davon 20.200 in den und 16.900 außerhalb der USA und weitere 600 in klinischen Studien. Das ergibt zusammengezählt 37.700 – das sind irgendwie 100 mehr. Aber bei den Zahlen wird von ca. gesprochen, lassen wir es also mal so stehen.
Aber nun zu deiner Frage Erdmuthe:
1:4 wäre Obermist und nicht zu verantworten. Da müssten ja schon mind. 4 aus dem Blog hier PML haben.
Zum Glück hast du dich verrechnet
Gehen wir von den aktuellen Zahlen unter Monotherapie aus, 37.600.
Unter diesen gab es bisher 5 PML-Fälle.
Das macht im Durchschnitt also eine Quote von 1:7.520.
Ob man das nun auf die einzelnen Gruppen bezogen so einfach berechnen kann, bin ich mir nicht sicher. Denn wer 24 Monate Tys bekommen hat, der hats natürlich auch 12 Monate bekommen. Somit wären das ganz andere Zahlen.
Haben wir einen Mathematiker unter uns?
Aber selbst wenn bei der einzelnen Gruppe mit 24 Monaten den einen PML Fall rechnen würde, wäre das eine Quote von 1:4.300 und damit 4 mal so niedrig wie die genannten 1:1000.
Warum allerdings keine neuen Quoten vom Hersteller benannt werden frage ich mich schon. Denn es ist doch eigentlich posiitiver als vor zwei Jahren.
Hat jemand ne Ahnung?
Grüße, schönes WE
Pit
Am 14. February 2009 um 02:19 Uhr |BearbeitenHallo an euch alle,
durch Zufall bin ich hier auf der Seite gelandet, da ich Infos zu Tysabri gesucht habe.
2004 wurde bei mir MS diagnostiziert.
Seitdem bekam ich Copaxone, was leider wirkungslos und unverträglich war.
Anschließend nahm ich eine zeitlang nichts.
Was nicht wirklich sinnvoll war.
Im letzten Jahr bekam ich Interferon, was ich leider auf Grund der Nebenwirkungen absetzen mußte.
Kurz nach dem Absetzen, bzw. noch während der Einnahme, bekam ich einen erneuten Schub.
Vor drei Wochen wurde ich daher fünf Tage lang mit Cortison behandelt.
Im MRT zeigten sich neue Entzündungsherde-leider.
Nach Aussage meines Neuro liegen diese Herde sehr ungünstig, einer davon an der Wirbelsäule zwischen dem 4-5 Wirbel, sowie andere im Marklager.
und es wäre nicht zu empfehlen die nächsten 1-2 Schübe abzuwarten.
Der letzte Schub hat Spuren hinterlassen, wo ich hoffe, daß es sich noch wieder zurück entwickelt.Ich stehe nun vor der schweren Entscheidung
Tysabri, ja oder neinIch mache mir die Entscheidung im Moment nicht leicht.
Die Nebenwirkungen haben es wirklich in sich.
Am meisten Sorge macht mir PML.
Wie sieht`s mit Leberschäden aus?
Was ist mit allergischen Reaktionen?
Wie oft zum MRT?
Kontrolluntersuchungen, Blutkontrolle…
Ab April würde ich mit Ty anfangen.
Zu meinem Neuro habe ich vollstes Vertrauen, aber mit Ty habe ich bisher keine Erfahrung.
Könnt ihr mir vielleicht eure Erfahrungen mitteilen?
Wäre echt super!
Im Moment steh`ich völlig zwischen zwei Fronten…
Ganz, ganz viele liebe Grüße an Pit und seine Frau.
Hoffentlich geht es ihr bald wieder besser.
Gruß an euch alle
Tanja
Am 14. February 2009 um 12:19 Uhr |Bearbeiten@Pit: Je nachdem, welche Gruppen man betrachtet, kommt man zu unterschiedlichen Ergebnissen. Wenn man annimmt, dass eine PML nach frühestens einem Jahr auftritt, erhält man ein Risiko von etwa 1:4000. Das ist zwar immer noch deutlich niedriger als das angegebene Risiko, aber eben durchaus in der gleichen Größenordnung. Bei schwerwiegenden Konsequenzen sind pessimistische Angaben nicht unüblich — so würde z.B. bei der Tragfähigkeit einer Brücke der grösste Fehler angegeben statt eines durchschnittlichen Fehlers. Und vier oder fünf nicht berichtete Fälle (sowas soll vorkommen) könnten die Rate dramatisch ändern. Von daher wird man sich nicht aus dem Fenster lehnen wollen.Dazu ist die Angabe 1:1000 auch zulassungsrelevant, und vermutlich nicht so einfach ohne bürokratische Hürden zu ändern. Eine aktuelle Angabe wäre ganz sicher wünschenswert, versteh mich nicht falsch, aber diese wäre dann halt inkonsistent mit der auf dem Waschzettel.@Tanja: Leberschäden sind selten. Nicht alle Neuros halten sich daran, aber eine Kontrolle der Leberwerte vor der Infusion ist sinnvoll. Allergische Reaktionen kommen vor, treten aber i.A. nur zu Anfang auf (ab der 2. Infusion). Wenn man eine hat, mag das sehr unangenehm sein, aber die Neuros sind normalerweise auf derartige Notfälle gut vorbereitet, so dass man sich hier keine grossen Sorgen machen muss. Ein MRT ist sicherlich alle 6 Monate sinnvoll, zudem dann wenn neue Symptome auftreten.
Am 16. February 2009 um 09:01 Uhr |BearbeitenHallo,
ich glaube diese Seite bringt uns Ty-Patienten ein gutes Stück weiter. Informationen und Austausch und dann der sorgsame Umgang mit diesem Medikament ist enorm wichtig….
und der Patient muss auch auf sich selbst aufpassen. Klar das der richtige Arzt dazu “lebenswichtig” ist. Der Arzt, der einem auch zuhört und mit aufpasst, gerade bei Tysabri. Bei einem guten Hausarzt in Verbindung mit zusätzlichen Kontrollen beim Neurologen die Infusionen zu erhalten, wäre für mich denkbar. Ich habe das große Glück, dass ich mich bei meinem Neurologen gut aufgehoben fühle. Während der Infusion bin ich nie allein, im Labor der Praxis ist immer jemand und ich so unter Kontrolle (ich habe schon von Kliniken gehört, wo der Patient auch bei der 3., 4. Infusion allein war!). Das Blut wird alle 4 Wochen kontrolliert und zwar großes Blutbild und es wird regelmäßit MRT gemacht. (Naja, wie oft ist notwendig?)
Ich hoffe sehr, daß durch die PML Fäller die Aufmerksamkeit der Ärzte besser geworden ist.
Zum Schluss noch einmal viele Grüsse an Pit und seine Frau … weiterhin gute Besserung!
Wir haben den beiden viele interessante Beiträge und den Austausch auf dieser Seite zu verdanken (unbezahlbar!)
Viele Grüße
Eva
Am 16. February 2009 um 16:49 Uhr |BearbeitenIch denke auch, dass man nie genug Aufklärung betreiben kann.Das einzige, was ich mich Frage, warum entwickeln Forscher Jahre lang an einem Medikament herum, dass sletztlich doch nicht sicher ist?Kann mir das jemand sagen?
Liebe Grüße,
Svenja
Am 16. February 2009 um 20:51 Uhr |BearbeitenN`abend zusammen…hier ne klare und knappe Antwort:
Das einzige was gerade bei MS sicher ist, ist, das es nichts gibt, daß sicher ist.
Und wer aufgibt, beginnt zu sterben.
Meine Meinung.
Sorry
Also an alle :
NIEMALS AUFGEBEN!!!
Irgendwas geht immer…
LG Trips
Am 16. February 2009 um 22:20 Uhr |BearbeitenHallo!
Ich kann Eva nur Recht geben. Es ist sehr sehr hilfreich, diese Seite jetzt hier zu haben.
Dank Pit, der bereit war über die Erkrankung seiner Frau zu schreiben, habe ich sehr viel gelernt und auch Euch alle ‘gelesen’. Es ist sehr tröstlich, zu wissen, daß man mit der eigenen Unsicherheit nicht der/die Einzige Userin von Tys ist.@Trips Mein lieber Scholli, Dein Arzt muß ja wirklich super sein. 3 Stunden Bahnfahrt würd ich nicht auf mich nehmen. Bekommst Du die Fahrt wenigstens von der Kasse bezahlt oder mußt Du das auch noch selbst bezahlen??@Pit und rdo Danke für Eure Info.
Tschüß
Erdmuthe
Am 19. February 2009 um 00:13 Uhr |BearbeitenHallo zusammen.Hier noch ein guter Bericht über PML – ist zwar im Zusammenhang mit HIV aber dennoch lesenswert:
http://www.hivandmore.de/archiv/2008-2/FoBiHoffmann.shtmlGrüße
Pit
Am 19. February 2009 um 10:51 Uhr |BearbeitenHallo alles zusammen,es ist wieder soweit, fahre gleich wieder los meine “Droge” abholen. Kleine Nadel, große Wirkung.
Bei mir zumindest ist es so, bin schon über 1 Jahr Schubfrei, was will ich mehr?
Und ja, ich bin von meinem N€ begeistert. Nehme die 3Std. hin und nochmal 3 zurück gern in Kauf.
Er nimmt sich Zeit für mich, wir lachen zusammen und er ist es auch, der meine Diagnose gestellt hat. Nach Jahre langen forschen warum ich immer wieder mal seltsame Ausfälle hatte, die sich kein Arzt erklären konnte, weil alle Befunde ohne Ergebnis waren. Und ich schon anfing zu glauben ich bilde mir mein schwanken nur ein.
Nein, auf meinen N€ laß ich nix kommen, auch wenn er nicht wirklich gut stechen kann… ;o), egal.
so und jetzt muß ich los, meinen Kurzurlaub starten…Liebe Grüße an alle Trips
Am 19. February 2009 um 18:52 Uhr |BearbeitenWenn dein Neuro so gut ist, verrat mir doch bitte bitte, in welcher Stadt er seine Praxis hat!!!
Am 19. February 2009 um 22:50 Uhr |BearbeitenHallöchen,bin zurück, aus Göttingen, da ist die Praxis.
In der Uniklinik bin ich auch regelmäßig untersucht worden.
Ist eine Ms-Ambulanz und sehr nette Leute dort.
Mich würde mal interessieren von wo Ihr alle so kommt?!
Ich bin aus Niedersachsen, Raum Gifhorn.
Trips
Am 20. February 2009 um 07:55 Uhr |BearbeitenHi,falls du aus dem Ruhrgebiet kommst: Mein Neuro ist in Recklinghausen, er ist super gut, unheimliche viele MS Patienten
LG
Angi
Am 20. February 2009 um 14:29 Uhr |BearbeitenDanke für die Anworten Trips und Angi.
Göttingen ist schon ne Ecke weg, da wäre Recklinghausen schon näher. Wobei es da darauf ankommt wo, von Witten nach Recklinghausen ist es ja schon noch ein Stückchen, keine 3 Stunden, aber immerhin.
Am 3. March 2009 um 14:47 Uhr |BearbeitenUm auf das eigentliche Thema zurückzukommen:@Pit: Wie geht es Deiner Frau mittlerweile?????
Am 6. March 2009 um 21:08 Uhr |Bearbeitenhallo,
bin auch nur durch zufall auf diese seite gestoßen.
fand es sehr interessant das alles zu lesen.
ich habe gestern meine 9.te tys infusion hinter mich gebracht. fahre dafür ca.30 km nach giessen in die ms-ambulanz.
was ich persönlich nicht verstehen kann ist, dass bei den (wohl) meisten nur alle 2 monate blut abgenommen wird… bei mir wollen die alle 4 wochen blut haben. dachte das es jedem so geht bzw. das es bei jedem so gemacht wird???stehe mit meiner ms ziemlich allein da. ich habe das gefühl das keiner meiner familienangehörigen was damit zu tun haben möchte bzw. keiner will was darüber hören.
@ pit: wünsche dir und vor allem deiner frau alles gute. würde mich freuen zu hören/lesen wie es ihr mittlerweile geht.
ganz liebe grüsse miriam
(aus hessen)
Am 7. March 2009 um 15:17 Uhr |BearbeitenHällöchen zusammen,auch von mir, Pit, wie gehtt es Euch???
Die Sache mit dem Blut abnehmen find ich interessant, macht mein Neuro nich , nur einmal, aber dabei sollte festgestellt werden, ob ich diese besondere Form der MS habe, die hauptsächlich die Augen betrift.
Schon schade das, das hier alles son bischen eingeschlafen ist, war klasse sich mit anderen Tysabri-Junkies auszutauschen.
Aber ich glaube es sollte hier wohl ausschließlich um PML handeln.
MS- Foren gibt es sicher eine Menge andere.
Oder sehe ich das irgendwie falsch??Liebe Grüße an alle, Mitmacher, Vorbeischauer, Durchhalter und Kämpfer…
Trips
Am 7. March 2009 um 17:06 Uhr |BearbeitenHallo Leute,
zum Glück herrscht derzeit an der PML/Tys-Front Ruhe. Der Blog ist eigentlich nicht als Forum gedacht, sondern soll als registrierungs- und werbefreie Info-Quelle dienen. Trotzdem stört eine rege Diskussion natürlich nicht. Wer von euch ein Forum für etwas privateren Austausch sucht, dem kann ich die “Ehrlichen-Hamster” (Was für ein Name, lol.) empfehlen. Das Forum ist passwortgeschützt. Ihr müsst euch also registrieren (E-Mail-Adresse genügt). Die Foren-Betreiberin kenne ich persönlich und kann mich, was Datenschutz und Unabhängigkeit betrifft, absolut verbürgen. Übrigens ist der Diskussionsstil auch nicht so rüde wie bei der DMSG.
Beste Grüße
Alex
Am 7. March 2009 um 18:58 Uhr |BearbeitenHallo zusammen.Hatte die letzten Wochen ne Menge um die Ohren und kam nicht zum Schreiben. Gelesen hab ich aber alles, das geht auch mal in der Mittagspause
Leider nicht so gut, wie es den Anschein hatte.
Die Klinik meiner Frau hatte sich weiter verbessert und Mitte Februar habe ich mit den Chefarzt noch darüber gesprochen, wie wir denn nach der Entlassung weiter verfahren sollen.
Leider wurde uns ein fetter Strich durch diese Rechnung gemacht.
Mittwoch vor zwei Wochen wurde meine Frau von der Nachtschwester im Bad am Boden liegend gefunden. Da nicht klar war, was genau passiert war und ob sie innere Kopfverletzungen hatte also das große Programm:
Notarzt in die nächste Unfallklinik auf die Intensivstation.
Kurz zur Erklärung: Die Klinik, in der sie sich momentan befindet, ist ein neurologisches Fachkrankenhaus aber keine Unfallklinik. Das heißt, die Diagnostik wie MRT etc. sind nachts nicht besetzt.
Zum Glück stellte sich nach dem MRT heraus, dass keine Verletzungen vorhanden waren. Sie wurde am nächsten Tag wieder in ihre Klinik zurück verlegt.
Allerdings hatte sie einen epileptischen Anfall erlitten, der zum Sturz führte. Es war kein kleiner Anfall, sie war körperlich ziemlich am Ende und wurde entsprechend sediert. Ein Antiepileptikum wurde eingeschlichen und ein anderes Medikament in entprechend hoher Dosis gegeben, damit die Krämpfe aufhörten, die sie nach wie vor plagten. Zu sehen waren diese im EEG (die Kurven sahen aus wie die bei einem Erdbeben) und äußerlich an ihrem einen Arm, der nicht aufhören wollte zu zucken.
Durch ein zum Valuim gehörendes Mittel war sie so müde, das sie fast immer durchschlief und wenn sie mal einigermaßen wach war, lallte sie, als wenn sie zu tief ins Glas geschaut hatte. Aber immerhin konnte sie wieder sprechen.
Die Situation vebesserte sich, die Medikamente konnten abgesetzt bzw. reduziert werden und sie konnte sich Ende letzter Woche wieder außerhalb des Bettes bewegen.
Letztes WE sprachen wir wieder von einer Entlassung in den nächsten Wochen und wie wir dann weiter machen. Leider haben wir auch diesmal die Rechnung nicht ohne PML und deren Folgen gemacht.
Exakt zwei Wochen nach dem Anfall, also am Mittwoch, hat sie sich am Telefon mir gegenüber sehr merkwürdig verhalten und es gab eindeutige Parallelen zum ersten Anfall. Zu diesem Thema gehe ich am Schluß nochmals genauer ein. Ich habe sofort den Arzt informiert und er hat sich auch gleich darum gekümmert.
Eine Stunde später rief er mich an, dass ich mit meiner Vermutung wahrscheinlich recht hatte. Da aber zu diesem Zeitpunkt (17 Uhr) wieder keine Diagnostik gemacht werden konnte bekam sie profylaktisch den selben Cocktail verabreicht wie vor 14 Tagen.
Das war jetzt nun zum zweiten Mal ein voller Schlag ins Gesicht und die ganze Arbeit der letzten zwei Wochen war wieder im Eimer.
Zum Glück konnte man diesen Krampfanfall aber sozusagen im Keim ersticken, die Folgen merkt man deutlich, wenn diese auch viel geringer sind als beim letzten Mal.
Es geht ihr heute den Umständen entsprechend – so betrachtet relativ gut. Sie ist einigermaßen wach und spricht, von kleinen Aussetzern abgesehen, fast normal mit mir. Sie hat kognitiv noch etwas Probleme, verwechselt ab und zu manche Leute unter anderem auch mich
aber insgesamt schauts ganz gut aus.
Prognosen wage ich momentan nicht zu machen und von einer Entlassung sind wir weit entfernt. Auch werde ich diesen Monat vermutlich nicht mehr diskutieren, wie wir nach der Entlassung weiter machen … das hat sich nicht bewährt.
Ab Montag ist der Prof. aus seinem Kurzurlaub zurück, dann werde ich mal hinfahren und mich eingehend mit ihm unterhalten.
So schauts also momentan aus. Ich hätte fast schreiben können, sie ist weider zuhause und es geht ihr gut. Diese Zeilen hebe ich mir aber mal für später auf.
Drückt die Daumen – mehr geht ja sowieso nicht.
Nun zu den Symptomen des Krampfanfalles.
Der erste kündigte sich folgendermaßen an:
Ich rief sie an, sie war total aufgelöst und konnte so nicht liegen und anders auch nicht. Im schwäbischen sagt man “gängelig”, wenn man mit nichts zufrieden ist und nicht so ist, wie man es sich vorstellt.
Beim 2. Anruf war unheimlich müde und sprach undeutlich. Das kann man nun auch auf die Müdigkeit schieben aber eine Sache war seltsam und das hat sie vorher auch noch nie gemacht.
Sie hat nach ein paar Sätzen Tschüß gesagt und einfach aufgelegt. Ich habe nochmals gewählt und wieder nach ein paar Worten Tschüß und aufgelegt.
Damals hatten wir alle das auf den Stress geschoben (sie hatte vorher einige Untersuchungen). es waren allerdings die Anzeichen eines Krampfanfalles, denn in der selben Nacht hat man sie ja dann im Bad gefunden.
Der zweite Anfall war folgendermaßen:
Ich telefonierte wieder mit ihr bzw. versuchte es. Sie war mehr als nur kurz angebunden. Auf die Frage, ob sie denn schon gegessen hätte antwortete sie nach relativ langer Zeit mit einem kurzen “weiß nicht”. Auf die nächste Frage, ob ihr Essen denn auf dem Tisch stünde, kam wieder nach langer Zeit ein kurzes “ja”. So ging das weiter, also nur ja, nein und weiß nicht nach einer relativ langen Antwortzeit von vielleicht 3-5 Sekunden.
Beim zweiten Anruf ein paar Stunden später reagierte sie dann exakt wie vor dem ersten Anfall. Diesmal konnte ich sie nicht nur schlecht verstehen sondern gar nicht. Sie sprach eine Sprache, die nicht von dieser Welt war. Nach ein paar Sätzen sagte sie Tschüß (das ging merkwürdiger weise) und legte auf. Bei einem sofortigen zweiten Anruf das selbe – Tschüß und aufgelegt.
Das mal so als Tipp, falls euch so was mal passieren sollte.
Epileptische Anfälle werden bei PML beschreiben. Das ist oft dann der Fall, wenn der entzündliche Prozess knapp unterhalb der Hirnrinde stattfindet. Ist eine größere Anzahl Zellen entzündet, kann es zu einem “Kurzschluss” kommen, der dann einen (epileptischen) Krampfanfall auslöst.
Das kann dan nur medikamentös eingedämmt werden. Nach Abklingen der Entzündung kann das Medikament ggf. wieder abgesetzt werden.
@ Miriam:
Freu dich, dass dein Arzt das alle 4 Wochen macht. Das spricht für ihn.
Es können unter Tys auch Leberschäden auftreten. Das kann man vorher u. U. im Blut erkennen.
Dass du mit deiner MS alleine gelassen wirst ist saudoof. Und das geht leider nicht nur dir so. Mit Familienzusammenhalt hat das wenig zu tun. Ich erwarte ja nicht von jedem, dass er sich gleich so intensiv, wie ich es tue, damit beschäftigt. Ein gewisses Maß jedoch wäre nicht schlecht, dann hätten einige eine andere Meinung dazu und würden vieles auch mehr verstehen. Schade …
Nicht umsonst heißt MS ja auch “Machs Selber”. Wenn man in dieser Situation allein gelassen wird ist das besonders hart.
Das tut mir für die Betroffenen sehr leid.
Trotzdem Kopf hoch und ein Tipp aus eigener Erfahrung:
Begrenze den Kontakt zu Leuten, die dich so hängen lassen oder breche ihn ganz ab (auch wenn es deine nächsten Verwandten sind) und kümmere dich in erster Linie um dich selbst. Du wirst dann vom einen oder anderen als arogant angesehen aber bleib da mal ganz ruhig. Es geht um dich und um dein Leben mit MS mit dem du in diesem Fall alleine klar kommen musst. Höre auf dich und mache knallhart das, was dir am besten bekommt – auch wenns anderswo dann weh tut.
Euch allen ein schönes WE. Alles Gute.
Grüße
Pit
Am 7. March 2009 um 21:54 Uhr |BearbeitenPit, meine Frau ist ebenfalls an MS erkrankt und hat kürzlich aus Angst vor einer PML nach 25 Monaten Tysabri abgesetzt.
Sie hat sich also entschieden, zur Zeit keine Medis zu nehmen und der MS freien Lauf zu lassen.
Um ehrlich zu sein: Das macht mir Angst.Aber Deine Stärke und Deine Weise, wie Du mit dem Thema umgehst, macht mir Mut.Danke..
Am 8. March 2009 um 14:15 Uhr |BearbeitenHallo.@ Trips:
Da sehe ich Parallelen zu meiner Frau. Sie hatte die ersten zwei Jahre (1996-97) ausschließlich Opticus Neuritiden. Der damalige Prof. wusste damit nicht so richtig was anzufangen und es war eine einzige Odyssee. MS, keine MS, Encephalomyelitis Disseminata ja aber MS nein, …
Das war schon krass. Die Prognosen waren auch nicht der Hit. Aus schulmedizinischer Sicht hieß es damals, wenn die Augennerven einmal futsch sind, tut sich da nicht mehr viel.
Zum Glück irrt ja die Schulmedizin auch immer mal wieder
Nach gemessenen gerade mal 10% Sehfähigkeit sieht sie nun wieder etwa 50% und nach 2 Jahren Rollstuhl geht sie ein paar Meter ohne Hilfmittel und längere Strecken am Rollator. Wenns mal ganz schnell gehen muss scheut sie sich auch nicht den Rollstuhl zu nehemen – geht einfach schneller.@ oscmp:
Ich hatte es irgendwann ja schon mal geschrieben.
Es gibt bei keinem Medikament Sicherheit. Es sind schon Leute gestorben, weil sie Aspirin genommen haben oder allergisch auf ein Antibiotikum reagierten.
Man muss ganz klar den Nutzen-Risiko-Faktor abwägen. Das kann man nur selbst. Vielleicht in Absprache mit dem Arzt aber letztlich entscheidet man es selbst.
Wenn man wie hier bei Tys die Risiken ja bereits kennt, muss man sehr genau darauf achten.
Nehmen wir mal als Beispiel Kortison. Wenn es das nicht gäbe, hätte sehr viele Menschen einfach Probleme oder würden gar nicht mehr leben.
Bei meiner Frau haben wir nach 100 Gramm irgendwo aufgehört zu zählen, die sie bei ihren vielen Schüben erhalten hat.
Mitoxantron und Tys waren die einzigen Medikamente, worunter sie schubfrei war. Da nimmt man dann gerne ein kleines Risiko in Kauf. Mito ist auch kein Zuckerle un da hätte auch was passieren können. Im Vordergrund stand aber eben keinen weiteren Schub zu bekommen und das wurde erfüllt.
Der MS freien Lauf zu lassen halte ich nicht für günstig. Gar keine Medikamente zu nehmen hielte ich gar für fahrlässig. Hätte meine Frau das gemacht würde sie heute vermutlich nicht mehr leben. Dazu war ihre MS zu aggressiv.
Es meinen ja auch einige, MS könne man alternativ behandeln. Das ist bedingt richtig (kommt auf die Art der MS an) und sicher oft hilfreich. Ich persönlich würde solche Therapien nur begleitend zur Schulmedizin anwenden. Wenn ein akuter Schub da ist hilft halt nur Kortison, was soll ich da mit homöopathischen Mittelchen anfangen.
Wenn es deiner Frau ohne Tys momentan gut geht ist es ja auch ok, solange würde ich dann auch nichts unternehmen. Sollten wieder Schübe auftreten, würde ich mir auf jeden Fall wieder Gedanken machen, wie es weiter gehen soll. Jedes weitere Gramm Kortison ist, gerade bei Frauen, nicht wirklich der Hit und bereitet den Weg für andere Krankheiten … aber hilft halt. Von anderen bleibenden Schäden mal ganz zu schweigen.
Um es vielleicht noch mal auf den Punkt zu bringen:
Es werden jeden Tag eine Menge Menschen auf deutschen Straßen durch Verkehrsunfälle verletzt oder getötet. 2008 waren das etwa 412.000, 4500 davon starben. Das Risiko ist nicht so gering, wie man denkt. Immerhin werden jeden Tag 1130 Menschen verletzt und 12 sterben auf den Straßen. Trotzdem fahren die meisten von uns Auto oder bewegen sich im öffentlichen Verkehr als Fußgänger oder Fahrradfahrer. Wenn jemand schwer verletzt wird oder sterben muss ist das immer für den Betroffenen und seine Angehörigen sehr schlimm. Vermeiden können wir das alle jedoch nicht. Trotzdem nehmen wir das Risiko auf uns – in diesem Beispiel vielleicht etwas unbewusst.
Und vielleicht noch eine Sache, über die man nachdenken könnte:
Wie hätten wir alle vor 20 Jahren reagiert? Es gab kein Internet, keinerlei Möglichkeit, sich vom medizinischen Aspekt her zu informieren usw.
Was ich damit sagen will, viele Gedanken werden natürlich erst durch diese neuen Möglichkeiten der Informationsbeschaffung in unseren Köpfen gebildet.
Alles Gute euch beiden, versuche sie vielleicht etwas umzustimmen.
Grüße und schönen Sonntag
Pit
Am 8. March 2009 um 15:51 Uhr |BearbeitenHallo Pit,die Nachrichtenvon Deiner Frau sind ja nicht gerade sehr erfreulich. Sie hat wirklich Glück, dass sie Dich hat. Solche Angehörige kann man mit der Lupe suchen.Mir gehts da ähnlich wie Miriam. Nach langem Zögern habe ich genau das getan, was Du ihr rätst: “Begrenze den Kontakt zu Leuten, die dich so hängen lassen oder breche ihn ganz ab (auch wenn es deine nächsten Verwandten sind) und kümmere dich in erster Linie um dich selbst.” Das ist mir gut bekommen!
Ich drücke Deiner Frau weiter die Daumen und wünsche ihr sehr, dass sie nichts oder möglichst wenig von der PML zurückbehält!
Schöne Grüße
Doris
Am 10. March 2009 um 18:05 Uhr |BearbeitenHallo,
habe das alles gerade zum ersten mal gelesen und bin völlig verunsichert…
Ich bin 25 Jahre akt, weiß seit 5 Hahren das ich MS habe und bekomme seit 1,5 Jahren Tysabri. Ich habe vorher Rebif, Copaxone und Avonex bekommen, hatte aber ständig weiter Schübe, so dass der Neurologe dann Tysabri empfohlen hat. Nach der Infusion schlafe ich gleich ein, bin total müde und kaputt, ich habe eigentlich immer SChnupfen, wenn er fast weg ist bekomme ich die nächste Infusion und es geht von vorne los. Ich ahbe ständig Kopfschmerzen und bin oft total lustlos und müde und genervt und antriebslos und überhaupt…
Kann ja auch an anderen Sachen liegen, ich weiß es nicht. Heute morgen bin ich aufgewacht und hatte wie druck auf den ohren oder watte in den ohre, ich war gleich beim HNO, dieser wusste auch nicht was das sein könnte, es wäre alles in Ordnung, ich soll nochmal abwarten. Dann habe ich meinen Neurologen angerufen, der hat gesagt ich soll 24stunden warten und dann bescheid geben, wenns dann nicht weg ist müssen wir von einem Schub ausgehen. Naja, wenns das ist ist okay, damit kann ich leben, es wäre der zweite SChub den ich seit Tysabri habe und das wäre ja nicht so schlimm, aber ich hab jetzt doch ein bisschen Angst vor einer PML, weil mein Neurologe immer sagt das wäre in Deutschland einmal passiert…. und so ist es ja anscheinend nicht….
Viele Grüße und ich würde mich über einen Rat freuen.
Am 10. March 2009 um 18:13 Uhr |BearbeitenHallo Sandra,
lass Dich nicht zu sehr von den Tysabri-Infos hier verunsichern. Statistisch ist das PML-Risiko zurzeit ähnlich hoch wie etwa Aspirin als Todesursache. Wenn dir deine Tys-Newis trotzdem zu viel werden, ist Mitoxantron eine Alternative. Ich bin damit sehr gut klargekommen.
Grüße
Alex
Am 10. March 2009 um 19:56 Uhr |BearbeitenHallo Sandra,bezüglich deinem Ohrendruck kann ich dir das grad nur zu gut nachvollziehen, da ich diesen auch seid einer knappen Woche habe, allerdings gehe ich davon aus, dass dies die Begleiterscheinungen von der starken Erkältung sind, die gerade erst im Abklingen ist.Zu der starken Müdigkeit und den Kopfschmerzen nach den Tysabriinfusionen kann ich nur sagen, dass das bei mir sehr stark nachgelassen hat, nachdem ich angefangen habe die Infusionen seeehr seeehr langsam durchlaufen zu lassen. Also ich lasse die Tysabriinfusionen meist länger als eine Stunde laufen und lasse mir direkt danach noch ein Fläschchen mit Kochsalzlösung durchlaufen (die allerdings etwas schneller).
Mir ist aufgefallen umso länger ich die Infusion durchlaufen lasse, desto besser vertrag ich sie.
@Pit: ich hoffe deiner Frau geht es bald wieder besser!
Liebe Grüße
Jessy
Am 11. March 2009 um 01:29 Uhr |BearbeitenHallo zusammen.@ Doris + Jessy:
Danke fürs Daumendrücken und die guten Wünsche
Hast du nach jeder Infusion diese Nebenwirkungen? Das wäre mir persönlich zu heftig und ich würde auf jeden Fall noch was anderes versuchen.
Alex hat es ja bereits angesprochen:
Hat dein Neuro denn nie über Mitoxantron (Novantron) gesprochen?
Das wäre meines Erachtens nach Rebif, Copax und Avonex die nächste Alternative gewesen.
Normalerweise wird es gut vertragen. Man muss sich halt im Klaren sein, dass es eine Höchst-Lebensdosis gibt und es irgendwann abgesetzt werden muss aber es hilft im Regelfall über zwei bis drei Jahre hinweg nahezu schubfrei zu sein.
Meine Frau hat es, nachdem Imurek und Betaferon nix halfen, ohne jegliche Nebenwirkungen vertragen, nicht mal nen Schnupfen oder so. Wir haben es wegen der Einfärbung das “Blaue Wunder” genannt
(schaut aus wie Tinte)
Sie war während der Mito-Zeit bis auf ein oder zwei mal schubfrei.
Ihr Neuro, er hat als einer der ersten in Deutschland auf Mito gesetzt, hat sich auf Grund seiner Erfahrung relativ weit hoch mit der Dosis gewagt. Die empfohlene Gesamtdosis schwankte ja immer wieder mal rauf und runter. Wenn ich es noch richtig weiß war er mal bei 120, wurde dann vom Hersteller auf 100 zurück gestuft und der letzte empfohlene Wert lliegt jetzt bei 140 mg.
Meine Frau hatte, selbstverständlich nach sorgfältigen vorherigen Überprüfungen vorallem des Herzens, zum Schluss eine kumulative Gesamtdosis von 250 mg. Selbst da hätte man vermutlich noch weiter machen können. Aber das wäre ein zu heißes Eisen gewesen und der Prof hat damit schon sehr viel Verantwortung auf sich genommen.
Aber es ist auch hier wie mit jedem anderen Mittelchen auch: Der eine verträgt es wie einen Hustensaft und der andere hat 10 Nebenwirkungen auf einmal.
Einen Versuch wäre es aber Wert.
Kleiner Wermuthstropfen:
Solltest du es nicht vertragen, musst du mindestens ein halbes Jahr oder länger pausieren um mit Tys wieder anzufangen.
Zu deinen momentanen Beschwerden:
Das passt eigentlich alles für Nebenwirkungen von Tys.
Das mit den Ohren kann natürlich mehrere Ursachen haben.
Eine kannst du aber schon mal ausschließen. Dein HNO sagt, es ist alles in Ordnung. Somit fallen Fremdkörper, ne Mittelohrentzündung oder so flach.
Bleibt einmal ein Hörsturz.
Das hatte ich bereits drei mal. Beschreibung passt perfekt. Mir half am besten 14 Tage lang täglich eine Infusion mit blutverdünnenden Mitteln plus hochdisiertes Kortison. Alerdings muss relativ rasch (innerhalb weniger Stunden bis Tage) damit begonnen werden, sonst bringt das meistens nichts mehr.
Und zum anderen kommt natürlich auch ein Schub in Frage, wenn die Entzündung an der richtigen Stelle sitzt.
Letzteres würde ich gleich mal abklären lassen. Lass doch ein MRT machen, dann schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Einmal obs ein Schub ist und zum anderen, ob es Hinweise einer PML gibt. Ein erfahrener Neuro sieht das normalerweise auf dem Bild. Danach kannst du sicher ruhiger schlafen
Das wären erst mal die Tipps, die ich dir in Kürze von meiner Seite aus geben kann.
Zur Sicherheit wiederhol mich aber hier aber auch gern mal wieder:
Ich bin kein Arzt sondern”neurologisch interessierter Laie”
Die Aussagen beruhen auf eigenen Erfahrungen oder sind aus verschiedenen Publikationen zitiert.
In welcher geografischen Ecke bist du denn?
Grüße
Pit
Am 11. March 2009 um 12:28 Uhr |BearbeitenIch werde das Tysabri erstmal weiter nehemn, ich mein sonst bekommt es mir ja ganz gur und wenn es mir zu viel wird kann ich es mir immernoch anders überlegen. Ich finds nur etwas traurig, dass man so etwas wie hier nicht beim Arzt erfährt…. Naja, ich arbeite beim Arzt, ich weiß wie die sind…
@Jessi: ich lasse die Infusion auch naja mal eine mal etwas mehr als eine stunde laufen und hinter kochsalz, so wurde es mir und meiner Kollegin erklärt, meine Kollegin macht die Infusion, wie gesagt ich bin Arzthelferin…. Ich denke das mit der Müdigkeit und dem Schnupfen ist auch nicht das schlimmste, ich denk damit kann/muss ich leben…
@Pit: Nee, mein Arzt hat noch nie Mitoxantron erwähnt, ich kenne aus unserer Praxis, aber mein Neurologe hat es bisher noch nie in betracht gezogen…. Ich war heute nochnal beim HNO und auch beim Neurologen, die haben beide gesagt sie wüssten jetzt auch nicht was das ist und es wäre alles in Ordnung, aber naja, im April (21…!!) könnte ich ja nochmal zum MRT, da sieht man ja dann ob es ein Schub ist/war und auch wegen einer Verlaufsuntersuchung wegen PML und so… und der HNO würde es mit 10 Haes-Infusionen versuchen und mich dann melden… Ich denke das werde ich jetzt auch machen, aber es macht mich wahnsinnig das irgendwie keiner weiß was das ist und woher es kommt und so tun als würde ich mich wahnsinnig anstellen!! Das mache ich wirklcih nicht! Ach man, ist halt alles etwas blöd! Naja, wie die Ärzte schon sagen, abwarten….Allen anderen alles Gute!
Am 11. March 2009 um 14:01 Uhr |BearbeitenHallo,
ich verfolge immer noch aufmerksam diese Seite, jetzt will ich mich doch mal wieder melden.
Müdigkeit (aber bei mir leichte) und erhöhtes Erkältungsrisiko hatte ich nur das erste Halbe Jahr. Aber natürlich reagiert jeder Patient anderst.
Ich habe seitdem gar keine Nebenwirkungen mehr.
Dank den guten Informationen auf dieser Seite habe ich meine Angst vor PML im Griff und freue mich, wenn im Mai die Pause die ich mir selbst verordnet habe vorbei ist und es wieder weiter geht.
Sehr betroffen hat es mich allerdings gemacht, Pit, dass deine Frau sich doch noch nicht so gut erholt hat. Aber wer weiß schon, wie lange die Therapie braucht, bis man die PML bei ihr wieder im Griff hat. So viele Fälle kennt man ja nicht.
Es wäre schön, wenn mehr den Mut hätten, darüber zu berichten. Wobei das ja wohl nur die Angehörigen könnten.
Pit, ich drücke weiterhin deiner Frau die Daumen und wünsche ihr, dass die Therapie noch besser anschlägt, die Lage sich bald verbessert und sie wieder stabil ist.
Viele gute Wüsnche
Eva
Am 11. March 2009 um 14:02 Uhr |Bearbeitenund sie wieder stabil ist.
Viele gute WüsncheHallo,
ich verfolge immer noch aufmerksam diese Seite, jetzt will ich mich doch mal wieder melden.
Müdigkeit (aber bei mir leichte) und erhöhtes Erkältungsrisiko hatte ich nur das erste Halbe Jahr. Aber natürlich reagiert jeder Patient anderst.
Ich habe seitdem gar keine Nebenwirkungen mehr.
Dank den guten Informationen auf dieser Seite habe ich meine Angst vor PML im Griff und freue mich, wenn im Mai die Pause die ich mir selbst verordnet habe vorbei ist und es wieder weiter geht.
Sehr betroffen hat es mich allerdings gemacht, Pit, dass deine Frau sich doch noch nicht so gut erholt hat. Aber wer weiß schon, wie lange die Therapie braucht, bis man die PML bei ihr wieder im Griff hat. So viele Fälle kennt man ja nicht.
Es wäre schön, wenn mehr den Mut hätten, darüber zu berichten. Wobei das ja wohl nur die Angehörigen könnten.
Pit, ich drücke weiterhin deiner Frau die Daumen und wünsche ihr, dass die Therapie noch besser anschlägt, die Lage sich bald verbessert
Eva
Am 19. March 2009 um 16:40 Uhr |BearbeitenHallo Pit und alle anderen!Ich war jetzt länger nicht auf der Seite und wollte mal heute sozusagen ‘nachlesen’.
Wow – und dann so eine Meldung, was für ein Hammer.
Pit wie geht es denn Deiner Frau jetzt und vor allen Dingen auch Dir? Dein Leben ist ja wohl auch so ziemlich auf den Kopf gestellt.
Leider wohnt Ihr 2 zu weit weg (ich wohn im Taunus), sonst könnt man Euch Hilfe anbieten.
Ich hoffe, Du hast jemanden, mit dem Du quatschen kannst und der auch zuhört und Dich nicht zutextet.
Ich wünsch Euch alles alles Liebe und Gute
Erdmuthe
PS mittlerweile hatte ich infu 27 und es geht gut, außer das ich einen Virus nach dem anderen einfange.
Am 26. March 2009 um 14:10 Uhr |BearbeitenHallo Pit und alle anderen,aufgrund dieses Blogs habe ich mich nach langem hin und her Nachlesen im Internet, Gesprächen bei meiner Ini und im MS-Chat dazu entschieden,
auch mit Tysabri anzufangen und bekam letzten Do. in der neurolog. Tagesklinik
meine erste Infusion und hab siebestens vertragen. Von den Ärzten war ich sehr angetan, die haben sich Zeit genommen und meine Fragen ausführlichst beantwortet. Sie freuten sich auch, wie sie mehrfach sagten, dass da mal ein Patient da sei, der sich vorab etwas informiert habe. Das ist wohl eher nicht so
die Regel, stellte ich auch im Gespräch mit anderen Pats im warteraum fest und
war echt froh, diese Seite gefunden zu haben, die mir die Angst vor unberechen-
barer PML genommen hat, hin zu einem überschaubaren Restrisiko. Die Seite mit
den von Pit geschilderten Anzeichen der PML bei seiner Frau habe ich Kopiert und mit Erklärungen im Freundeskreis und bei KGlern verteilt. Jetzt bin ich recht
gelassen und warte entspannter auf die 2. Hürde, die 2. Gabe, wo es jaanscheinend häufiger zu allergischen Reaktionen kommt, wenn denn über-
haupt, was zum Absetzen des Medikaments führen kann.
Falls du es nicht schon weißt, Pit, epileptische Anfälle können auch während
eines MS-Geschehens auftreten, kann vorkommen. Wie häufig weiß ich aller-
dings auch nicht, da ich selber auch nur betroffener Laie bin.
Pit, ich wünsche deiner Frau gute Besserung und euch beiden viel Kraft zum
Durchhalten.
Allen Anderen wünsche ich auch alles Gute und laßt uns in Verbindung blei-
ben.
Liebe Grüße
Klaus
Am 29. March 2009 um 15:20 Uhr |BearbeitenHallo Klaus,
die einen lesen diesen Blog und den 5. PML-Fall, der dank Pit ein “Gesicht” bekommen und viel zur objektiven Aufklärung beigetragen hat und hinterfragen aufgrund dieser Ausführungen ihre Tysabri-Entscheidung sowie insbesondere auch die Qualität der begleitenden ärztlichen Untersuchungen mehr denn je.
Und glauben die Tücke zu erkennen, dass die PML (leider noch viel zu oft) erst in einem Staduim erkannt wird wenn sie sich bereits im Körper “festgefressen” hat und möglicherweise dann auch nicht mehr vollständig zurückzudrängen ist.
Und die anderen lesen diesen Blog und sind dankbar, dass er ihnen die “Angst” vor diesem Medikament genommen hat.
Ob nun so oder so, Pit hat auf jeden Fall mit seinen Informationen die Meinungsbildung zum umgang mit dem Medikament massgeblich beeinflusst. Vielen Dank dafür Pit!!!
Es ist schade dass es meines Wissens keine ähnlichen so offenen Informationen aus erster Hand zu den anderen 4 Fällen gibt.
Ich denke wir alle hoffen sehr dass es Deiner Frau zwischenzeitlich wieder deutlich besser geht und ihre Genesung uns allen Mut machen kann.Thomas
Am 29. March 2009 um 15:37 Uhr |BearbeitenNachtrag:wenn ich oben von der Qualität der begleitenden ärztlichen Untersuchungen spreche:
Die ist in meinem eigenen Fall z.B. super, die Ärzte nehmen sich sehr viel Zeit für eine kompetente Beratung.
Ich denke da dann eher an die Häufigkeit / Möglichkeit von regelmäßigen begleitenden prophylaktischen MRTs bzw. Liquor-Untersuchungen.
Am 4. April 2009 um 21:14 Uhr |BearbeitenHallo Leute,wie gehtt´s, wie steh`t`s??PIt, wie läuft`s bei euch beiden? Ist Deine Frau zuhaus?
Wie geht`s Dir? Und wie ist so der Stand der Dinge?
Welche Probleme haben Deine Frau und Du momentan zu bewältigen?
Klinkt etwas neugierig, aber ich denke ich schreib hier für viele, die Euch auf Ihre Weise versuchen möchten zu helfen und Euch Mut zu zusprechen, weil wir alle Betroffen sind. Entweder durch Euer Schiksal, oder “einfach nur” als MS`ler.
Diese Seite, find ich ebenso wie Thomas, ist eine ganz besondere Art über PML zu erfahren und Ängste zu bekämpfen.
Vielen lieben Dank dafür Pit und alles erdenklich Liebe für Dich und Deine Frau
Schönes Wochenende an Alle
Trips
Am 5. April 2009 um 19:53 Uhr |BearbeitenHallo ihr Blogger,mich würde interessieren, ob ihr privat oder in einer gesetztlichen Kranken-
versicherung seid, die vielleicht mehr MRTs pro Jahr bezahlt, oder normale
Kassenleistung. Ich fände es eh gut, wenn die Tys Pats besser vernetzt wären
deshalb gebe ich euch meine Mail Adresse: dadonik5@gmx.de.
Da könnte man sich persönlicher austauschen, das erhoffe ich mir davon und
denke, es wäre im Interesse von allen, mehr Infos auszutauschen, das stärkt
uns, finde ich.
Also, ich hoffe, es geht euch gut und ihr findet Gefallen an meinem Vorschlag und Zeit zu mailen
Liebe Grüße
Klaus
Am 6. April 2009 um 21:18 Uhr |BearbeitenHallo Klaus,
die Idee Informationen auszutauschen ist klasse und der Blog von Alex (vielen Dank dafür) sowie die Beiträge von Pit haben hier sogar für eine gewisse Zeit eine interessante Eigendynamik entwickelt.
Wäre doch schade wenn die “Vernetzung” jetzt in Deinem privaten email-Account stattfinden würde…
Alex hat mal auf http://www.ehrliche-hamster.de hingewiesen.
Ein Thread dort wäre doch auch ne Alternative zu Deinem privaten email-Account, bei dem ich die von Dir angesprochene Vernetzung der Tysabri-Gemeinde auf den ersten Blick nicht so recht erkennen kann
Am 8. April 2009 um 08:42 Uhr |BearbeitenHallo nach TysLand.Auf Grund der vielen Anfragen hier ganz kurz und knapp Info zu meiner Frau:
Es geht ihr den Umständen entsprechend ganz gut. Es ist alles etwas anders als erwartet – physisch doch nun besser als es sich anbahnte, dafür psychisch noch nicht so, wie ich es mir wünschte. Aber wir arbeiten daran
Auch hatte ich ein nettes Gespräch mit Vertretern des Herstellers von Tys.
Ich war angenehm überrascht – mehr dazu ebenfalls die nächsten Tage.
Euch allen schöne Feiertage, macht kein Stress mit Verwandte einladen und so. Erholt euch lieber- jetzt ist Zeit dazu.
Grüße
Pit
Am 12. April 2009 um 15:34 Uhr |BearbeitenHallo zusammen.Wenn auch das Wetter eher dazu einlädt auf die Terrasse zu sitzen, hier schon mal ein Teil der versprochenen Infos.Nochmals ganz herzlichen Dank für all die lieben Wünsche.
Habe sie alle weitergetragen und Anja hat sich sehr über die Anteilnahme gefreut.
Sie ist seit 28.3. wieder zuhause. Ihr geht es so weit ganz gut. Rein physisch gesehen besser als gedacht dafür psychisch schlechter als ich vermutet habe.
Ganz so viel kann ich momentan leider nicht schreiben, denn der Besuch vom MDK wegen der Einstufung in die Pflegestufe steht vermutlich nächste Woche an.
Die lassen sich auch Zeit ohne Ende. Den ersten Termin einen Tag vor ihrer Entlassung mussten wir verschieben, der hätte im Krankenhaus ja auch nicht viel gebracht. Ein weiterer ist mir noch nicht bekannt, werde nach Ostern die Krankenkasse darüber informieren. Anja ist jetzt zwei Wochen zuhause und keiner will sich richtig um sie kümmern.
Ist schon merkwürdig, wir leben in einem der reichsten Länder, zugleich modern und zivilisiert, mit einem der besten Gesundheitssysteme weltweit.
Und in dieser Zeit, wo jemand
– eine schlimme Krankheit erleidet bzw. schon 13 Jahre damit lebt
– unverschuldet durch die Einnahme eines Medikaments massive Probleme mit der Gesundheit hat
– dem Tod vermutlich gleich zweimal von der Schippe gehüpft ist
– Hilfe bei der Nachsorge, Reha oder Wiedereingliederung ins Leben benötigt
– auf Hilfe angewiesen ist, wieder die alte Tagesstruktur zu erlernen
– dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist
da wird man so ziemlich allein im Regen stehen gelassen.
Keiner fühlt sich zuständig, der eine schiebt es dem anderen zu.
Die erforderlichen Kriterien sind nicht erfüllt oder nicht so, wie sie sein müssen.
Es gibt immer irgendwelche Ausflüchte, warum man dort nicht der richtige Ansprechpartner ist. Welcher allerdings der richtige ist kann einem auch keiner sagen.
Gleichzeitig bekommt man aber 2500 Euro für ein altes Auto geschenkt.
Schon krass, solche Dinge merkt man aber leider erst, wenn man mal selbst betroffen ist.
Da ich diese Situation nun aber von heute auf morgen auch nicht ändern kann und ich alleine schon gar nicht, bleibt halt nur der Weg, sich selbst um alles zu kümmern.
Momentan schauts halt so aus, dass ich alles alleine und parallel zur Arbeit machen muss – machen MUSS, was anderes bleibt mir derzeit leider nicht übrig.
Immerhin sind wir jetzt schon mal soweit, dass Anja eine Genesungskur von ihrer PKV bezahlt bekommt. Aber halt auch hier wieder nicht ohne Hürden.
Sie bekommt die ärztlichen Leistungen, alle physikalischen Anwedungen aber nicht die Unterkunft bezahlt. Viele Reha-Häuser rechnen pauschal ab – also wieder informieren, telefonieren, schreiben, … und die Zeit vergeht.
Ich verbringe derzeit meine komplette freie Zeit im Internet und am Telefon. Es tut sich nach intensiven Recherchen so viel auf, das ja auch irgendwie verarbeitet werden muss.
Ich werde nun bissle auf meinen Balkon gehen, die letzten Sonnenstrahlen einfangen und etwas Energie tanken bevor ich auf die offenen Fragen bez. der Informationspolitik des Herstellers und zur Nachsorge und Beobachtung seitens der behandelnden Ärzte eingehe.
Immerhin hatte ein persönliches Gespräch mit hochrangigen Vertretern von biogen. Mehr dazu später.
Bis bald und Grüße
Pit
Am 12. April 2009 um 17:03 Uhr |BearbeitenHi,ich habe seit 8 Jahren MS und schon so ziemlich alles an Medikamenten bekommen wovon leider nichts stark genug war. Bekomme seit 12 Monaten Tysabri. Hatte die letzten beiden Infusionen Freitags bekommen und hatte Samstags die ersten Anzeichen für einen Schub. Einer davon war so stark, dass ich nicht mehr laufen konnte. Nun soll ich ein zweites Mal auf Antikörper getestet werden. Meine Frage, hatte schon einmal jemand so etwas ähnliches??? Wenn ja, könntet ihr mich bitte darüber informieren?Vielen Dank und schöne Ostern.
Am 14. April 2009 um 15:01 Uhr |BearbeitenHallo Stef,ich habe seit 9 Jahren MS und auch schon ziemlich viel bekommen was es so auf dem Medikamentenmarkt gibt. Jetzt stellt sich bei mir eben die Frage nach dem Tys. Wie sind deine Erfahrungen mit dem Tysabri? Ich würde mich über eine Antwort, gerne auch per Email, von dir freuen.Liebe Grüße,
Svenja
Am 14. April 2009 um 18:34 Uhr |BearbeitenHi alles zusammen,Pit,vielen Dank für Deine neuen Infos, ich saug das förmlich auf.
Noch mehr Dank schon dafür, daß Du auch noch die wenige Freizeit, die Du ja hast mit Infos für uns verschwendest.
Lass Dich nicht unterkriegen und großen Respekt für Deine Fürsorge.
Aber vergiß Dich dabei nicht, wenn Du nicht ein bischen an Dich denkst, kannst Du keine Kraft tanken, die Du definitiv für Deine Frau UND Dich brauchst.
OH man, ich bin voll am rum schwafeln, aber ich mache mir nicht nur Gedanken um Deine Frau, sondern auch um Dich.
Ich wünsche Euch beiden die Kraft die Ihr braucht und noch einige Quentchen dabei, für Spaß und Freude, die dringend wieder in Euer Leben treten muß,
es hört sich leider alles nur nach Arbeit, Streß und Unverständnis seitens der Behörden.
Und was unser Gesundheitssystem angeht, da hab ich auch so meine Erfahrungen, die nicht wirklich toll waren.
Ich bin völlig an Ende bei meinem Psychotherapeuten aufgeschlagen und schaff es unter Krokodilstränen zu erzählen was los ist und der gute Mann schläft vor mir auf seinem Sessel ein. Als ich das der Krankenkasse melden wollte, denn sie bezahlen doch immerhin meine Therapie, sagten sie mir nur, interessiert uns nicht, wenn sie sich beschweren wollen, richten sie sich an die Ärztekammer.
Aber das ist auch eine ganz andere Geschichte und gehört hier nicht wirklich hin.
Stef,
ich bekomm jetzt schon fast 2 Jahre Tys, aber so etwas hatte ich noch nie.
Was ich allerdings nicht verstehe, wenn Du solch Probleme nach der Gabe bekommst, warum gibt Dir Dein Neuro das Medi dann am Freitsag, ein früherer Wochentag wäre doch wesentlich besser, um evtl. gleich eingreifen zu können und nicht noch ein ganzes Wochenende in der Luft zu hängen??
Allen noch eine wunderschöne Woche und viel Sonnenschein der bis in Eure Herzen reichen soll.
Trips
Am 15. April 2009 um 18:47 Uhr |Bearbeitenhi ihr lieben,
ich habe mit großen interesse eure seite und kommentare verfolgt, weil ich auch die letzte zeit vor der wahl stand mich für oder gegen tysabri entscheiden zu müssen, und die vielen zuschriften waren nicht nur äußerst interessant, sondern auch einmal wirklich eine kommunikation, die sehr informativ war! ich danke euch dafür!
wegen psychotherapie: ich bin angehende psychotherapeutin und freue mich auf den tag, an dem hoffentlich einmal soviele plätze für psychotherapeuten freigegeben werden, dass mehr plätze als wartelisten sein werden, sprich: man muss dann durch leistung sich die kundschaft halten, und kann nicht mehr aufgrund viel größerer nachfrage an therapie als freien plätzen im wahrsten sinne des wortes – auf seiner arbeit und seinem wissenstand schlafen!
viel gutes euch allen für die zukunft und ich werde weiter immer wieder bei euch reinlesen, es hat mir wirklich sehr geholfen!
lg
dani