Schlagwort-Archive: Christian Lindner

#FDP-Zersetzung

… bei dem Informanten handele es sich um einen jungen, aufstrebenden Parteigänger der FDP. Hm, also ein junger männlicher Streber? Von den liberalen Teilnehmern der Koalitionsverhandlungen wurden laut Wikipedia die folgenden Herren 1970 oder später geboren: Florian Toncar (1979), Daniel Bahr (1976), Jan Mücke (1973), Philipp Rösler (1973), Patrick Döring (1973), Horst Meierhofer (1972), Hartfried Wolff (1971), Christian Lindner (1979) und Volker Wissing (1970).
Meine persönlich bevorzugten Haupttatverdächtigen sind selbstverständlich Bahr und Rösler. Ich habe ja schließlich nie behauptet, ergebnisoffen zu ermitteln.

[Update1: Rainer Brüderle fordert eidesstattliche Versicherungen.]

Die Revanche der Pariakaste

Beobachtet man die Lindners, Homburger oder Rösler – und zuvorderst selbstverständlich den talentierten Herrn Westerwelle bei der Ankündigung kompromissloser Ab- und Einschnitte ins deutsche Sozialsystem, dann entsteht der hässliche Eindruck kaum verhohlener Schadenfreude. Der Triumph des gekränkten Narziss, ausgetobt an der wehrlosen Klientel des geschlagenen Feindes: an Kindern, Alten, Kranken und den Glücklosen. Vae victis!
Aber sie meinen, ich sei kalt und ein Spötter in furchtbaren Späßen. Und nun blicken sie mich an und lachen: und indem sie lachen, hassen sie mich noch. Es ist Eis in ihrem Lachen.
(Friedrich Nietzsche, Zarathustra, Vorrede – Chefarztfrauliche Handbibliothek)

Bürgerkriegserklärung

Dem Katastrophen-Kapitalismus sei’s gedankt – jetzt können endlich zwei zentrale Projekte der neokonservativen Agenda realisiert werden: der Arbeitsdienst und das Ghetto.
Derweil profitiert Deutschland von der Euro-Krise und auch die Staatseinnahmen wachsen. Die soziale Zersetzung der Republik erfolgt also mit bösem Vorsatz. Ihre Motive sind pathologisch: Durch öffentliche Deklassierung möglichst vieler Artgenossen soll der krankhafte Narzissmus einer degenerierten Elite befriedigt weren.
By the way: Thomas Hobbes postulierte das Naturrecht auf Selbstverteidigung. Sie erfolgt aus einem mechanistischen Affekt, ist vehement und frei von jeder artifiziellen Moral.

FDP: Bambi schärft sozialliberales Profil vor Sparklausur

Statt sich in faschistoiden Reichenbesteuerungsexzessen oder italienischen Petitessen zu verlieren, bewahrt Christian Lindner lieber das soziale Augenmaß. Der FDP-Generalsekretär erteilt der südländischen Neid- und Geizkultur vor Meseburg eine pauschalierte Absage: Es ist ihm völlig egal, wie groß und wie teuer die Wohnungen der Hartz-IV-Bezieher sind.
[Da ist sie, die Revolution der gebenden Hände.]


diskussionslos

BERLIN Zu Medienberichten über eine mögliche Absenkung der Hartz-IV-Regelsätze erklärt der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion Heinrich Kolb: «Eine Absenkung der Regelsätze wird von den zuständigen Fachpolitikern der FDP-Bundestagsfraktion nicht diskutiert. Anregungen dieser Art entsprechen nicht der Fraktionsmeinung.» Es handelt sich also bloß um Medienberichte, wenn der amtierende Parteivorsitzende und ein Mitglied der Bundestagsfraktion das genaue Gegenteil in der Presse erklären. Wurde etwa geputscht? Nö, es bedeutet nur, dass bei den Liberalen in dieser Sache noch nie Diskussionsbedarf bestand.

Solidarität privatisieren

BERLIN FDP-Generalsekretär Christian Lindner will soziale Themen für die Liberalen entdecken. Wow. Von so viel Bürgersinn inspiriert, entdeckt Volker Leienbach, Präsident der privaten Krankenversicherer, prompt 1,9 Milliarden Euro Solidarbedarf. Er fordert 87 öffentliche Euro pro privatem Kind und Monat. Doppelwow.