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Rücktritt vor Antritt zum Auftritt am Abtritt?

BERLIN Laut Unionskreisen musste Christian Wulff mit seinem donnernden Abtritt vom niedersächsischen Landesfürstenthron drohen, um von Merkel als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten benannt zu werden. Alle Beteiligten dementieren selbstredend auf das Heftigste. Die Würde ihrer Ämter schließt Erpressung ja per Definition aus. Es wurde lediglich hart um die beste aller Lösungen gerungen. Untertanenperspektivisch entsteht da halt schnell mal ein ganz falscher Eindruck.
Übers Wochenende wollen die Möchtegern-Usurpatoren ihre erhitzten Gemüter jetzt zunächst mal am Bürger kühlen. Nicht nur der Atmosphäre wegen findet das große Stechen allerdings im Kanzleramt statt. In Schloss Meseberg scheint das filigrane Mobiliar der Verhandlungsführung nicht gewachsen.

Bürgerkriegserklärung

Dem Katastrophen-Kapitalismus sei’s gedankt – jetzt können endlich zwei zentrale Projekte der neokonservativen Agenda realisiert werden: der Arbeitsdienst und das Ghetto.
Derweil profitiert Deutschland von der Euro-Krise und auch die Staatseinnahmen wachsen. Die soziale Zersetzung der Republik erfolgt also mit bösem Vorsatz. Ihre Motive sind pathologisch: Durch öffentliche Deklassierung möglichst vieler Artgenossen soll der krankhafte Narzissmus einer degenerierten Elite befriedigt weren.
By the way: Thomas Hobbes postulierte das Naturrecht auf Selbstverteidigung. Sie erfolgt aus einem mechanistischen Affekt, ist vehement und frei von jeder artifiziellen Moral.

eschatologisch inkompatibel

PASSAU Dass Politiker von FDP und CSU nur unter größten Mühen zusammen leben können, ist hinlänglich bekannt. Erstmalig äußern jetzt Verkehrsexperten beider Parteien aber sogar Bedenken gegen den gemeinsamen Tod; via passauer-neue-presse.
[Ob in Zukunft auch von deutschen Elitepolitikern genetische Sicherheitskopien geklont werden sollen, ist hingegen noch offen. Experten favorisieren die polnische Variante.]

Arme Dübel

«Wenn ich morgens in den Spiegel schaue, sehe ich dort einen Gangster, einen Gauner, einen Ganoven, einen Steuerhinterzieher – das tut weh.» Tscha, das haben Lumpenproletarier à la Arno Dübel und sein lumpenbourgeoises Pendant Reinhold Würth halt gemeinsam: Mit ihnen ist kein Staat zu machen – außer kaputt.
[Lumpen: Menschen deren Existenzgrundlage die kleine oder große Delinquenz ist.]