BERLIN Namhafte (hier ungenannte) Menschenzüchter mahnen seit langem: Statt weiterhin vergeblich auf die Stimulation der Wurffreude frigider Eliteweibchen zu setzten, muss die Politik endlich das Naheliegende tun: die Extinktion der sozioökonomischen Konkurrenzbrut.
Mit Daniel Bahr sitzt nun ein Mann von gesundem Volkskörperbewusstsein an strategischer Stelle. Anders als Frau Schröders unfruchtbares Familienministerium, bietet das Bundesgesundheits- ministerium die Möglichkeit zu probaktiver Genpooloptimierung:
Durch die Streichung aller mit der Mutterschaft verbundenen medizinischen Maßnahmen und ganz allgemein der Kinderheilkunde aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen werden die nachwachsenden Mindernützlingsgenerationen in Zukunft wieder in den vollen Genuss artgerechter wettbewerbsorientierter Aufzuchtsbedingungen kommen können.
Von einer solcherart roburierten Nützlingspopulation wird übrigens auch die deutsche Arbeitsproduktivität profitieren, denn kränkelnde Individuen bleiben vom Erreichen des sie quälenden Erwerbsalters verschont – und die Solidargemeinschaft von den Konsequenzen ihres Leidens.
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#SPD: Beitragsvermessenheitsgrenzwertüberschreitung
WILLY-BRANDT-HAUS Wer Visionen habe, der solle doch zum Arzt gehen, riet dereinst Großkanzler Schmidt. Ob freilich Mediziner seinen Genossen überhaupt noch helfen könnten, erscheint bei aktueller Befundlage mehr als fraglich.
Die SPD-Führung hat sich selbst als Klientel entdeckt. Durch ein Bürgerversicherung genanntes Halluzinat würden die Feudaldemokraten nämlich gerne ihre Krankenversicherungsbeiträge deckeln, ihre Miet- und Kapitalerträge vor dem gierigen Zugriff der Versichertengemeinschaft retten und überhaupt eine Art Bestandsschutz für ihre ganz persönlichen PKV-Privilegien schaffen.
Zur Realisierung dieser Vision träumt die Selbsthilfeorganisation SPD von einem Bündnis mit der Palliativpatienteninitiative um Herrn Doktor Rösler.
Auf die Irrealität solcher Fluchtphantasien – die parlamentarische Mehrheitsbemessungsgrenze – hingewiesen, reagieren die Kranken mit einem Hauptsymptom ihres Leidens, der fehlenden Krankheitseinsicht. Die Prognose ist infaustisch: ein quälendes Warten auf den Sterbehilfewähler.
Unter Geiern
BERLIN Beutelschneider feiern Honorarzuwachs. KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Köhler: «Unter den extrem schwierigen Bedingungen der Wirtschaftskrise haben wir es geschafft, dass das für die ambulante ärztliche Versorgung bundesweit zur Verfügung stehende Honorar von unter 26 Milliarden Euro im Jahr 2004 auf über 31 Milliarden Euro in diesem Jahr gestiegen ist. Im nächsten Jahr wird noch einmal eine Milliarde hinzukommen.» BA-WÜ Schubladenschubser ergehen sich in Selbstmitleid. LAV-Präsident Fritz Becker: «Verständlich, dass sich vielen Apothekerinnen und Apothekern der Schluss aufdrängt, dass die Politik Freiberuflichkeit, Mittelstand und Individualapotheken ohne Wimpernzucken opfern wolle.»
Wo bleibt denn da der Sozialausgleich, Herr Rösler? Unsere Innenstädte werden veröden, wenn erst der letzte Apotheker ausgewandert ist. Wohin eigentlich, doch nicht etwa den Ärzten hinterher?
Christlich-jüdische Pharmatantrik
Aus IQWiG wird jetzt Quickfick, aber schön langsam …
Derweil werden in Asien die Fachkräfte knapp – einen könnten wir returnieren.
Von Hinten gedacht
Da die GKV-Beitragssätze gedeckelt sind, müssen Kostensteigerungen künftig ausschließlich über Zusatzbeiträge bestritten werden. Bei einer Ausgabensteigerung von jährlich zwei Prozent hätte ab 2025 jedes GKV-Mitglied Anspruch auf einen Sozialausgleich. Sollten die Ausgaben pro Jahr um vier Prozent steigen, hätte nach den Berechnungen des IGKE in zehn Jahren jedes Mitglied, das nicht mehr als rund 5.000 Euro monatlich verdient, Anspruch auf staatlichen Zuschuss.
Chefarztfrauenweisheit des Tages
Erst wenn der letzte gesetzlich Versicherte in Privatinsolvenz gegangen ist, werdet ihr merken, dass man Privatpatienten nicht essen kann.
Sozialonkologisch fataler Befund
Kostenerstattung ist das Prinzip der unsolidarischen und unsozialen privaten Krankenversicherung. Mit ihrer scheibchenweisen Einführung in das Sachleistungsprinzip der solidarischen gesetzlichen Krankenversicherung wird diese ausgehöhlt. Solidarische Sozialsysteme sind mit der reinen Lehre des Wirtschaftliberalismus nicht vereinbar. Diese Regierung hat das Solidarsystem der gesetzlichen Krankenkasse zum Abschuss freigegeben.
Das machen Doktor Rösler & Co. aus unserem Land: eine Art Pseudo-USA. Dieser Diagnose ist nichts mehr hinzuzufügen. Zeit, eine maximalinvasive Therapie einzuleiten. Skalpell, Bestrahlung und/oder Chemie?
[Bildnachweis: Einmal im Jahr kommt der Zahnarzt für lau. Remote Area Medical Clinic (RAM)]
Petitionsvorschlag
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass der „Entwurf eines Gesetzes zur nachhaltigen und sozial ausgewogenen Finanzierung der Gesetzlichen Kranken- versicherung“ der Bundesregierung dahingehend geändert wird, dass die Einführung einkommensunabhängiger Zusatzbeiträge (Kopfpauschalen) für GKV-Mitglieder sowie das Einfrieren der Arbeitgeberbeiträge ausgeschlossen werden und stattdessen die vollständige paritätische Beitragsfinanzierung von Arbeitgebern und GKV-Mitgliedern hergestellt wird.
[… Zeichnungsbefehl]